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Kameras
LEICHTBAUGEHÄUSE VON EWA-MARINE
Flexible Lösung
Zu den bekanntesten Hilfsmitteln für fotografierende Hobbytaucher gehören die Leichtbaugehäuse von Ewa-Marine, erhältlich für Kompakt- und SLR-Kameras. Je nach Modell sind die flexiblen Behältnisse für Tauchtiefen von 10 bis 50 Meter gedacht, dabei allerdings gewöhnungsbedürftiger als eine spezielle UW-Kamera oder ein Gehäuse aus festem Kunststoff. Selbst beim Schnorcheln hat der Zeigefinger des Ungeübten nicht selten Probleme, über die ins Gehäuse-Innere ragende Ausstülpung zielsicher den Auslöser zu treffen. Für gelegentliche Ausflüge in Neptuns Reich präsentieren sich die Ewa-Marine-Gehäuse aber als preisgünstige und praktikable Alternative.
Besonders empfehlenswert. Besonders empfehlenswert sind die Modelle der Master-Serie AF für Kameras mit Autofokus und automatischer Belichtungssteuerung. Da kommt man unter Wasser gar nicht erst in Verlegenheit, etwas einstellen zu müssen. Kauftipp: die großen Versionen U-AX und U-AXP für 400 und 490 Mark, die jeweils eine Spiegelreflexkamera mit aufgesetztem Systemblitz aufnehmen. Die Kamera wird von der Seite her eingesetzt, das Foliengehäuse wie bei Ewa-Marine üblich mit einer verschraubbaren Profilschiene verschlossen. Wichtig bei Autofokus-Kameras ist, dass sich das vordere Objektivglied beim Scharfstellen ungehemmt drehen kann. Ewa-Marine erreicht dies mit einem maßgeschneiderten AF-Vorsatz: Die Kamera wird mittels Stativgewinde auf einer Schiene befestigt, auf deren freiem Ende ein Plexiglasring steckt. Dieser Ring hält die Objektiv-Frontlinse auf Abstand zum Guckfenster des Unterwassergehäuses, und das Objektiv gewinnt so den zum Fokussieren nötigen Spielraum.
Die optimale Arbeitsposition. Die optimale Arbeitsposition erreicht die Kamera durch Unterlegen von mitgelieferten Schaumstoffblöcken, die auch durch Gewichte ersetzt werden können, wenn dies zum Ausbalancieren des Systems unter Wasser nötig ist. Gleichzeitig besteht die Möglichkeit, über ein Ventil Luft in das Gehäuse einzublasen, um die Auswirkungen des Wasserdrucks zu reduzieren. Ein kleines Einsteckfach im Inneren nimmt Beutel mit Silica-Gel auf, das eventuell auftretendes Kondenswasser absorbiert. Diese Option sollte man auch unbedingt nutzen, weil die Elektronik moderner SLR-Kameras hohe Luftfeuchtigkeit nicht selten mit Fehlfunktionen quittiert.
Tipp: Unbedingt dem Rat des Herstellers folgen und das Gehäuse vor jedem Tauchgang auf Dichtigkeit überprüfen! Am besten geht das, wenn man das Gehäuse ein wenig aufbläst und (noch ohne Kamera) unter die Wasseroberfläche drückt. Vom Gehäuse aufsteigende Luftblasen machen schnell ein eventuelles Leck sichtbar - der Kamera bleibt ein Wasserschaden, dem Anwender eine teuere Reparatur erspart.
Das Ewa-Marine-System im Überblick
Die wichtigsten Modelle aus dem UW-Gehäuse-Sortiment von Ewa-Marine sind die für SLR-Kameras mit Autofokus konstruierten Versionen U-AX (ca. 400 Mark) und U-AXP (ca. 490). Beide sind für eine KB-Spiegelreflexkamera mit aufgesetztem Systemblitz geeignet, wobei das U-AX im Vergleich zur P-Variante etwas kleiner ist und keine angesetzten Halte- bzw. Tragegurte besitzt. Das Modell U-AZ (ca. 375 Mark) ist speziell für SLRs mit Teleobjektiven gedacht. Weder Taucher noch Schnorchler sind hier die Zielgruppe unter Wasser benutzt man vorwiegend Weitwinkelobjektive -, sondern Wassersportler wie zum Beispiel Canoning-Fans. Für die Besitzer manuell zu fokussierender Kameras hält Ewa-Marine die U-F-Modelle bereit, die mit einem Bedienhandschuh ausgestattet sind und zwischen 270 und 350 Mark kosten. Ebenfalls im Programm von Ewa-Marine sind UW-Gehäuse für Kompaktkameras mit und ohne Zoom (U-AM, U-AMZ und UMM, ca. 90 bis 100 Mark) und kompakte Digitalkameras (D-MM und D-AM, ca. 100 Mark). Und schließlich gibt es Sondermodelle für bestimmte Kameraserien wie Sony Mavica, Nikon Coolpix und Olympus Camedia.
Karl Stechl in Color Foto 9/2000
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