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Kameras
Test Nikon F65
Vom Feinsten
Nikon präsentiert mit der F65 eine Einsteigerkamera, mit hochwertiger Ausstattung zu einem erstaunlich niedrigen Preis von 650 Mark. Was Sie technisch von ihr erwarten können, zeigt unser Norm-Test.
Die Nikon F65 verbindet eine leichte kompakte Bauweise mit vorbildlicher Ausstattung, wobei viele Features von den Mittelklasse- bzw. Profikameras von Nikon übernommen wurden: das leistungsfähige Fünffeld-Autofokussystem mit AF-Dynamik oder Einzel-AF sowie der AF-Hilfsilluminator und die 3-D-SechsZonen-Matrixmessung - um nur einige zu nennen.
Die vier Belichtungsfunktionen der Kamera, Multi-Programm(P), Blenden- (S) und Zeitautomatik (A) sowie manueller Belichtungsabgleich (M), sichern größtmögliche Flexibilität und erlauben speziell dem erfahreneren Fotografen eine individuelle Anwendung.
Dem Einsteiger bieten fünf zusätzliche Motivprogramme und eine Vollautomatik eine hohe Sicherheit, ebenfalls zu guten Aufnahmen zu kommen.
Autofokus
Mit zwölf Punkten erzielt der Autofokus einen sehr guten Wert, gemessen an Mitbewerberkameras der gleichen Preiskategorie.
Hier zeigt sich, dass die Übernahme des leistungsstarken AF-Sensors Multi-CAM 900 aus der Nikon F80 ein nicht zu unterschätzender Vorteil ist: Fünf AF-Messfelder (zentraler AF-Kreuzsensor, senkrecht und waagerecht flankiert durch Liniensensoren) ermöglichen bei Quer- und Hochformataufnahmen das präzise Erfassen des Hauptobjekts, auch wenn es sich nicht genau in der Bildmitte befindet.
Durch die AF-Dynamik ist genaue Fokussierung auch dann gewährleistet, wenn sich das Objekt plötzlich in Bewegung setzt. Dann übernimmt das jeweils nächstliegende Messfeld die Einstellung, und die Schärfe bleibt auf dem Hauptobjekt. (Das Multi-CAM-900-Modul ist eine leicht abgespeckte Variante des Spitzenmoduls Multi-CAM 1300, das in den Topmodellen F5 und F100 eingesetzt wird.)
Belichtung
Die Nikon F65 verfügt über Verschlusszeiten von 1/2000 s bis 30 s. Auf dem Testfeld der Verschlussgenauigkeit erreicht sie mit 18 Punkten eine sehr gute Wertung. Die maximale Abweichung vom Sollwert beträgt hier nur -0,12 EV, die mittlere Abweichung liegt bei 0,06 EV.
Die Gleichmäßigkeit der Belichtung ist sehr gut, was in der Geradlinigkeit der Belichtungskurven zum Ausdruck kommt. Die Nikon F65 erzielt konstante Belichtungsergebnisse bei allen gemessenen Objekthelligkeiten. Mit zwölf Punkten für die Belichtungsgenauigkeit gehört sie damit schon zu den besseren Kameras und übertrifft hier eindeutig die Kameras ihrer Preiskategorie. Die Belichtungsmessung erfolgt durch eine 3-D-Sechs-Zonen-Matrixmessung, die auf eine Datenbank mit 30000 Praxisaufnahmen zurückgreift. Diese Messart berücksichtigt also nicht nur die absolute Objekthelligkeit, sondern meistert auch schwierige Lichtsituationen, wie sehr hohen Motivkontrast, Gegenlicht, Schnee usw. Die Werte für die Auslöseverzögerung liegen im mittleren Bereich.
Ausstattung
Für Blitzaufnahmen ist die Nikon F65 bestens gerüstet: Alle auch in höheren Kamera-Klassen üblichen Blitzfunktionen wie matrixgesteuerter Aufhellblitz, Verringerung roter Augen, Langzeitsynchronisation, Synchronisation auf den ersten oder zweiten Verschlussvorhang sind vorhanden. Das eingebaute TTL-Blitzgerät verfügt über eine Leitzahl von 12.
Weitere wichtige Merkmale wie Belichtungskorrektur, automatische Belichtungsreihen, Mehrfachbelichtung und Abblendtaste komplettieren die hochwertige technische Ausstattung. Mit der Programmwählscheibe und dem Einstellrad sowie der großen LCD-Anzeige auf der Kameraoberseite ist bei dieser Kamera eine optimale Bedienung gewährleistet.
Die Messergebnisse aus dem Testlabor:
Die Messung ergab: Die Verschlusszeiten liegen fast auf der Ideallinie. Die Belichtung ist sehr gleichmäßig und weicht im Mittel nur um 0,18 EV ab - relevant sind Abweichungen allerdings erst ab 0,3 EV.
Fazit:
Die Nikon F65 ist die richtige SLR-Kamera für Einsteiger mit höheren Ambitionen. Gemessen an den Einsteigermodellen der gleichen Preiskategorie (getestet in COLOR Foto 11/2000) führt die sie deutlich mit 70 Punkten und einem sehr guten Preis-Leistungsverhältnis.
Gabi Nellessen in Color Foto 3/2001
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