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Oldtimer Mimosa I Zu den ersten eigenständigen Konstruktionen deutscher Kamerahersteller nach dem zweiten Weltkrieg gehört die Mimosa 1. Die Kamera wurde von der Mimosa AG, später VEB von 1947 bis Mitte der 50er Jahre gebaut. Ihre besonderen Merkmale: Gedrungene Blockform, abnehmbare Rückwand, ausklappbare Filmandruckplatte, Bildzählwerk unter dem Faltsucher. Ein ausziehbarer Spulenträger vereinfachte das Filmeinlegen. Die Mimosa 1 wurde mit Meyer Victar 2,9/50, Trioplan 2,9/50 und Ludwig Meritar 3,5/50 in Prontor oder Compur geliefert. Eine Kleinbildkamera sehr eigenwilliger Prägung. Heutiger Preis: 80-150 DM. Ihagee Exakta 4,5 x 6 Mit dieser ersten Spiegelreflexkamera für das Format 4,5x6 wurde 1933 der Weg zur Kleinbildreflex vorgezeichnet. In der damaligen Fachpresse lobte man die Exakta als aufsehenerrengende Neuheit. Sie bot voll auswechselbare Objektive, einen Schlitzverschluss mit Zeiten von 1/25-1/1000 (ab 1934 zusätzlich von 1/10-6 sek.) und einen Schnelltransporthebel mit gekuppeltem Verschlussaufzug. Lichtstärkstes Objektiv für die Exakta 4,5x6 war das Zeiss Biotar 2/80. Als Meilenstein gehört diese Kamera zu den gefragten Sammelstücken. In funktionstüchtigem Zustand ist sie rar. Ihr heutiger Wert: 250-500 DM. Nagel Pupille Dies von Dr. August Nagel, Stuttgart, Ende der 20er Jahre hergestellte „Kompaktkamera" konnte sich gegen die Leica nicht durchsetzen, obwohl sie ein größeres Bildformat (3x4 cm) hatte. Das Objektiv der Pupille, ein Leitz Elmar 3,5/50 in Compur hat eine versenkbare Fassung mit Schneckengang. Es lässt sich bis 0,7 m (!) einstellen. Neben dem Sucher befindet sich ein Indikator für die Schärfentiefe. Die Tatsache, dass die Pupille mit einem Leitz Elmar ausgestattet ist, macht diese Kamera zum begehrten Objekt aller Leica-Sammler. Das seltene Stück wird zu Liebhaberpreisen - so um die 1000 DM - gehandelt. Voigtländer Bergheil Diese wohl bekannteste Platten-Flachkamera in Ganzmetallausführung wurde von 1911 bis 1936 hergestellt. Es gab verschiedene Ausführungen bis zum Luxusmodell in grünem oder cognacfarbenem Leder. Bis 1925 wurde die Bergheil nur im Format 9x12, dann auch in den Formaten 4,5x6, 6,5x9 und 10x15 geliefert. Es gab sie mit den Objektiven Euryskop, Radiar, Collinear und Heliar sowie Skopar und Dynar. Die Bergheil war eine vielseitige und sehr robuste Kamera. Von Sammlern besonders gesucht ist das relativ rare Modell 4,5x6. Die Preise liegen zwischen 150 und 400 DM. Wolf Wehran in Color Foto 3/1974 {ewl Thnhlp32.dll,THIN,SKIN.LZH;STEIMERM.BMP}