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Wer ist das eigentlich - Vivitar?
Joachim F. Richter besuchte Ponder & Best in Kalifornien
Der Seniorchef des Unternehmens, John Best, in seinem Büro in Santa Monica, während des Interviews mit Chef-Redakteur Joachim F. Richter.
In der Landschaft der Hersteller fotografischer Produkte gab es in den letzten Jahrzehnten ein heiteres bis tragikomisches Bild vom Aufgang bis zum Untergang so manchen Sterns, von Erosionen und Fusionen, von Konkurs-Aspiranten bis zu Senkrechtstartern. Und so ist es nur mehr als natürlich, wenn man dem, der sich in dieser ebenso vitalen wie selbstzerstörerischen Zeit als Newcomer etabliert, mit gesundem Pessimismus gegenübersteht. Da sollte man doch einmal hinter die Kulissen schauen, sollte Aktiva und Passiva ausloten, um zu sehen, was übrig bleibt, wenn der Dampf abgelassen ist, wie man so schön sagt. Handelsmarke hin oder her - hier gibt es vieles zu durchleuchten, hier hat der Verbraucher ein Recht auf Information. Mit dieser gesunden, meinen Lesern gegenüber verpflichtenden Einstellung im Reisegepäck, fuhr ich nach Santa Monica/Kalifornien in die Staaten, um auf die von Color-Lesern gestellte Frage „Wer ist das eigentlich - Vivitar?", eine Antwort zu finden. Ich fand sie.
Und um es vorweg zu sagen: auch noch etwas mehr, als ich erwartet hatte.
Personengesellschaft „Ponder & Best"
Da ich also nach Amerika fuhr, ist die Frage vieler Leser, ob es sich bei Vivitar um ein deutsches Unternehmen handelt, bereits indirekt verneint. Eine zunächst berechtigte Frage, denn in den Vivitar-Inseraten deutscher Zeitschriften ist zu lesen:
Vivitar Photo-Elektronik GmbH Frankfurt (neuerdings Neuenhain/Taunus). In Wirklichkeit handelt es sich aber um eine Tochtergesellschaft der amerikanischen Firma Ponder & Best in Santa Monica. Die Produkte von Ponder & Best tragen den Markennamen Vivitar so wie Daimler Benz-Autos eben nicht Daimler Benz, sondern auf den stolzen Markennamen Mercedes hören. Erhebt sich die Frage: Wer ist Ponder & Best?
Foto-Großhandel im Oldsmobil
Aus historischer Sicht ist zu berichten, dass die beiden Deutschen John Best und Max Ponder (letzterer lebt nicht mehr) 1938 Deutschland verließen und im gleichen Jahr die besagte Firma in Los Angeles als Großhandelsunternehmen für Fotoausrüstungen gründeten. Wie so oft in der Geschichte erfolgreicher Geschäftsleute, war auch hier der Anfang weniger spektakulär als eher unpopulär. Der Aufbau des Unternehmens war mehr vom Engagement, vom unternehmerischen Risiko, von einer Idee getragen, als von einer beruhigenden Kapitaldecke. So diente dem jungen Unternehmen zunächst der Rumpf eines 36er Oldsmobil als Büro- und Verkaufsraum. Die damals begonnene Großhandelsfunktion im nordamerikanischen Raum wird bis auf den heutigen Tag erfolgreich fortgesetzt. So vertreibt P & B exklusiv in den Vereinigten Staaten die fotografischen Erzeugnisse von Olympus: Spiegelreflex-Kameras, Sucherkameras, Zubehör. In den letzten Jahren entwickelte sich aber das Großhandelsunternehmen P & B darüber hinaus zu einer internationalen Marketinggesellschaft. Unter dem Vivitar-Zeichen, als einer internationalen Handelsmarke von P & B verkauft die Gesellschaft ihre eigenen Produkte, wie Objektive, Objektivzubehör, Blitzgeräte, Pocket-Kameras, 35-mm-Spiegelreflexkameras, Kompaktkameras, Dunkelkammer-Ausrüstungen, Filter und anderes Kamerazubehör. Die im Privatbesitz befindliche Gesellschaft Ponder & Best beschäftigt mehr als 700 Arbeitnehmer in der ganzen Welt, von denen etwa 250 in der Zentrale in Santa Monica, Kalifornien, arbeiten. P & B verkauft seine Produkte an mehr als 8.000 US-Händler und etwa 85 überseeische Vertriebsgesellschaften. Heute unterhält die Gesellschaft Büros in den ganzen Vereinigten Staaten: in Los Angeles, Lyndhurst, New Jersey, Chicago, Atlanta und Dallas. Außerdem Tochtergesellschaften in London, Tokio und Frankfurt. Der entscheidende Schritt wurde getan, als die Gesellschaft sich 1963 entschloss, eine eigene Linie in Fotoprodukten einzuschlagen, um so den neuen Konsumbedürfnissen gerecht zu werden.
Handelsmarke Vivitar
Neues Zubehör, Objektive und Blitzgeräte wurde bald entwickelt und unter dem Markenzeichen „Vivitar" 1965 mit einem wachsenden Vertriebsnetz eingeführt. 1974 folgten für den US-Markt die ersten einäugigen Spiegelreflexkameras. In den letzten zehn Jahren wurde die Firma besonders auf dem Gebiet der Neuentwicklung tätig.
Zu diesem Zweck wurde die Firma Optigon, eine Schwestergesellschaft von P & B gegründet. Optigon beschäftigt eine ausgezeichnete Mannschaft von Wissenschaftlern und Ingenieuren auf dem Gebiet der Optik, Mechanik und Elektronik. Ihre wichtigste Aufgabe ist, für Vivitar Design, Entwicklung und Herstellung fotografischer Ausrüstung zu übernehmen. Der weitaus größte Teil der von P & B bzw. Optigon entwickelten Produkte wird unter Vorgabe der exakten Konstruktions- und Fertigungspläne und unter ständiger Überwachung von P & B in Japan hergestellt. Hierbei kommt der Tochtergesellschaft Vivitar Japan Ltd (VJL) eine zentrale Bedeutung zu. Neben der weltweiten Vertriebsfunktion für die eigenen Vivitar-Produkte tritt VJL mit ausgesuchten japanischen Herstellern in Verbindung, um auf dem Gebiet der optischen, Kamera- und elektronischen Technologie „up to date" zu sein und überwacht die Produktion der Vivitar-Erzeugnisse bei japanischen Industrieunternehmen. So arbeitet das angesehene Unternehmen „Kino-Precision" in Japan zu etwa 90% für P & B und stellt hochwertige Objektive der Serie 1, wie beispielsweise das „Macro Focusing Auto Zoom" 70-210 mm, her. Weitere zwei bis drei japanische Firmen stellen Vivitar-Objektive her; der Anteil von Tokina macht hierbei etwa 10% aus. Für das Blitzgeräte-Programm bedient man sich der Firma West-Electric mit ihren Werken in Osaka, Japan, und Korea. In diesem leistungsfähigen Werk werden monatlich 300.000 Blitzröhren und 10 Mio. Transistoren hergestellt. Die Kapazität für die Produktion von Blitzgeräten beläuft sich auf 200.000 Stück pro Monat.
Optigon: Ideen-Produzent
Kehren wir aber nach Santa Monica zurück, wo bei der Tochtergesellschaft Optigon nicht weniger als 50 Wissenschaftler und Ingenieure ausschließlich mit Forschung, Entwicklung und Konstruktion von Objektiven, Kameras, Blitzgeräten, Laborgeräten und Zubehör beschäftigt sind. Hier werden die Prototypen der künftigen Vivitar-Produkte auf Herz und Nieren geprüft. So hatte ich Gelegenheit, die Prüflabors von P & B bzw. Optigon näher kennen zu lernen. Und da ich Vergleichsmöglichkeiten zu so manchem Unternehmen der Fotoindustrie von Europa bis Asien habe, war ich voller Bewunderung über die supermoderne Ausstattung optischer, mechanischer und elektronischer Geräte. So zählt das computergesteuerte Prüflabor für Elektronenblitze mit Sicherheit zu den modernsten der Welt. In diesen Labors wurde mir nicht nur Respekt, sondern auch ein beachtliches Quäntchen Vertrauen eingeflößt. Beeindruckt war ich darüber hinaus von der innerbetrieblichen Organisation und der fortschrittlichen Arbeitsweise des Top-Managements. Kein Wunder, dass von Vivitar, sprich Ponder & Best, so viele neue Produkte auf den Markt kommen: in Santa Monica tagen die Sachgebietsleiter der verschiedenen Fachbereiche im Dialog mit den Wissenschaftlern und in direkter Kooperation mit den verschiedenen japanischen Herstellern in Permanenz. Hier wird vertikal und horizontal zwischen Marketing, Forschung, Design, Produktion, Testlabors und Kaufleuten gearbeitet.
18 angemeldete Patente
Diese außerordentlich positive Beurteilung des Newcomers P & B bedeutet nicht, lieber Leser, dass ich allen Vivitar-Produkten von Hause aus das Prädikat „sehr gut" verleihen könnte. Das stände mir nicht zu, es träfe sicherlich auch nicht zu. Das für jedes einzelne Produkt zu beurteilen, bleibt unserem und anderen Testlabors vorbehalten. Schließlich werden auch bei P & B neben Spitzenerzeugnissen Produkte konzipiert, die vom Preis her eine bestimmte Marktsequenz auszufüllen haben. Und der Preis setzt bekanntlich noch immer Grenzen in der Qualität. Dennoch stehen aber die Forderungen nach Qualität und technischem Fortschritt an erster Stelle bei P & B. Mein Interview mit dem Seniorchef, John Best, verdeutlicht dies. Man will jedenfalls in Santa Monica keinen Brei, dafür aber Spezialitäten-Gerichte servieren. Übersetzt heißt das nichts anderes, als Maßstäbe setzen, wie dies durch 18 angemeldete Patente für Objektive, Kameras und Blitzgeräte bereits geschehen ist. Das hat zur Folge, dass heute schon weltweit so manch renommierter Hersteller an P & B für unumgänglich technisch perfekte Lösungen Lizenzen zahlen muss. Das alles sind jedenfalls Aktivposten, von denen ich eingangs sprach.
Neues Elektronen-Blitz-System
Auf der Aktivseite der Bilanz schlägt sich ganz bestimmt auch die neue Philosophie für Elektronenblitzgeräte nieder. Die Erkenntnis, dass es nicht genüge, allein Elektronenblitzgeräte (ohne Zubehör) dem Fotoamateur anzubieten, scheint logisch zwingend zu sein. Auch er sollte nämlich auf seine Bedürfnisse abgestimmt, wie ein Profi im Studio arbeiten können. Aus diesem Grunde konzipierte P & B ein Blitzgeräte-System, das dem Fotoamateur neue kreative Möglichkeiten eröffnet. Vom Blitzgerät mit Akku-Batterie- oder Netzbetrieb bei abnehmbarem Sensor reichen die Möglichkeiten über farbige Filterscheiben, mit denen farbiges Licht partiell eingesetzt werden kann, bis zu einem handlichen Reflektorschirm für weiches, indirektes Licht, Weichzeichner-Vorsätze usw. Alles aus einer Hand und aufeinander abgestimmt: systemgerecht!
600 er Tele nur 8,4 cm lang!
Im Anschluss an diesen Bericht finden Sie die Neuheiten, die P & B derzeit auf den Markt bringt, näher beschrieben und teils bebildert. Dazu gehört auch das sicherlich sensationelle Spiegellinsen-Objektiv, das bei einer Brennweite von 600 mm nur eine Baulänge von 8,4 cm hat (sonst sind das Kanonen von etwa 1/2 Meter Länge). Obwohl dieses Objektiv ein beachtliches Gewicht mitbringt, konnte ich verwacklungsfreie Aufnahmen aus freier Hand machen. Voraussetzung: gute Lichtverhältnisse (da Festblende 1: 8) und einen schnellen Film. Wenngleich dieses Objektiv für viele Fotoamateure nicht erschwinglich sein wird, so ist es in der Hand eines jeden Fotografen ein Ereignis.
Erstmals ein Vergrößerungsgerät
Dass P & B den US-Markt seit Jahren mit Dunkelkammer-Zubehör (keine Labor- bzw. Vergrößerungsgeräte) beliefert, ist hierzulande wenig bekannt. Zur diesjährigen photokina bringt P & B (selbstverständlich auch hier unter der Marke Vivitar) ein eigenes Vergrößerungsgerät bis 6 x 6 heraus, das !ich als Prototyp besichtigt habe, über das jedoch keine Details zu erfahren waren. Der Hinweis, es werde Maßstäbe setzen, lässt auf Besonderheiten im Bereich der Elektronik und damit auf vereinfachte Arbeitsweise bei Farbvergrößerungen schließen. Und da P & B in erster Linie Objektiv-Hersteller ist, wird sicherlich auch im optischen System des neuen Vergrößerers etwas zu erwarten sein. Das Gerät machte einen sehr kompakten (nicht gerade kleinen) Eindruck in modernem Design und verfügt über eine offenbar stabile, nach vorn geneigte Säule bei stufenloser Höhenverstellung. Es ist zu vermuten, dass P & B mit Lieferfähigkeit dieses Gerätes auch mit seinem Duka-Zubehör auf den europäischen Markt kommt.
Sicherlich werden Sie aber, verehrter Leser, auch die Antworten interessieren, die mir der Seniorchef, John Best, auf einige meiner Fragen gab:
Interview mit John Best
CFJ: Herr Best, können Sie mir den Gesamtumsatz von Ponder & Best, darunter verstehe ich also den weltweiten Umsatz von Vivitar-Produkten, für das Jahr 1975 nennen?
John Best: In diesem Punkt sind wir etwas vorsichtiger als andere Firmen, da wir die einzige Firma sind, die keine Aktiengesellschaft ist. Unsere Firma ist noch in Privathand der Familie. Um Ihnen aber eine Idee zu geben: unser Geschäftsjahr endet Ende Mai, so dass wir also im Moment nur die Projektion sehen, wie P & B und alle Gesellschaften etwa Ende 1976 abschließen werden. Wenn alles gut geht, so wie wir es geplant haben, sollten wir zum ersten Mal in unserer Firmengeschichte zwischen 95 und 100 Mio. Dollar Umsatz liegen.
CFJ: Welches prozentuale Verhältnis ergibt sich bei diesem Umsatz für den US-Markt und die übrige Welt?
John Best: Ich würde sagen, 75% werden auf dem US-Markt umgesetzt, etwa 25% auf dem restlichen Weltmarkt.
CFJ: Ihr Objektiv-Programm wird in erster Linie für Kameras anderer Hersteller produziert. Können Sie mir sagen, in welchem prozentualen Verhältnis Vivitar-Objektive für die entsprechenden Kameratypen produziert bzw. verkauft werden?
John Best: Im September/Oktober 75 erstellte Andits+Surreys folgende Analyse über den Verkauf von 35 mm-SLR-Kameras in den Vereinigten Staaten: Schraubgewinde M 42 25%, Minolta 20%, Nikon 17%, Canon 13%, Olympus 9%, Konica 5%, sonstige 11%. Dieses Verhältnis dürfte auch auf die Vivitar-Wechselobjektive zutreffen. Interessant sind aber die Verschiebungen, die sich innerhalb der Brennweiten zwischen verschiedenen Kamera-Benutzern ergibt. So sind z. B. Nikon-Besitzer proportional häufigere Käufer von Weitwinkelobjektiven. Umgekehrt sind Minolta-Besitzer proportional häufigere Käufer von Teleobjektiven der Brennweiten 135 und 200 mm.
CFJ: Können Sie sagen, welcher Objektivtyp im Vivitar-Programm der Bestseller ist?
John Best: Ja, in Zoom-Objektiven sind wir wahrscheinlich der größte Hersteller auf dem Weltmarkt. Dies dürfte auch auf den bundesdeutschen Raum speziell zutreffen, da eine Studie von GFK, Nürnberg, bestätigt, dass Vivitar in der Bundesrepublik bezüglich Zoom-Objektiven marktführend ist.
CFJ: Wohin geht die technische Entwicklung bei Vivitar-Produkten? Ich denke hier an die Verwendung spezieller Glassorten usw.
John Best: Was ich Ihnen zu diesem Zeitpunkt sagen kann, ist, dass wir dabei sind, an Objektiven zu arbeiten, die heute überhaupt noch nicht existieren. Das bezieht sich sowohl auf die Verwendung verschiedener neuer Materialien (Rohstoffe), als auch auf neue Wege, die wir in der Technik beschreiten werden. Mehr kann ich nicht sagen. Das neue 600 mm-Spiegellinsen-Objektiv gibt Ihnen aber eine Vorstellung, denn das ist ja sicher ein optischer Durchbruch.
CFJ: Wenn Sie von derartig spektakulären Neuentwicklungen andeutungsweise sprechen - in welcher Zeitspanne werden diese Geräte etwa auf den Markt kommen?
John Best: In etwa drei Jahren. Wir bringen, wie Sie wissen, laufend Neuheiten auf den Markt, so dass natürlich auch zwischendurch schon mit beachtlichen Neuheiten zu rechnen ist.
CFJ: In Color Foto-Journal, Heft 2/76, veröffentlichten wir einen Borell-Kommentar über das Vivitar-Objektiv 1: 2,8/35-85 mm (Variofocus). Dieses Objektiv ist mit der bestechenden Lichtstärke von 2,8 ausgelegt, denn die höhere Lichtstärke ist heute mehr begehrt denn je. Hohe Lichtstärke ist für die Nutzung und damit praktische Anwendung von großer Wichtigkeit und deshalb nicht als Modeerscheinung anzusehen. Hier erhebt sich aber die Frage, ob diese Lichtstärke vom Hersteller nur als Verkaufsargument seine Begründung hat, denn eine befriedigende Schärfe ist beispielsweise bei diesem Objektiv erst zu erreichen, wenn man auf 5,6 abblendet, wie Alexander Borell festgestellt hat. Das jedenfalls ist doch ein Widerspruch zu Ihrem Qualitätsbewusstsein. Worauf ist diese Diskrepanz zurückzuführen?
John Best: Das ist sicher in dem begründet, was ich als Lernprozess bezeichne. Auch wir müssen ständig daran arbeiten, unsere Produkte zu verbessern.
CFJ: Kann man sagen, dass Sie auch bei günstigem Preis (im Verhältnis zu den Spitzenherstellern auf dem Weltmarkt) hohe Qualität anstreben?
John Best: Ja, wir streben auch bei günstigem Preis höchste Qualität an, auch bei voller Blendenöffnung. Der günstige Preis ist übrigens kein negatives Kriterium, das zu Lasten der Qualität geht. Vergessen Sie bitte nicht, dass wir durch die verschiedenen Anschlüsse unserer Objektive in so große Serien gehen können, wie es sonst vielen Herstellern nicht möglich ist. Anders ausgedrückt: wir können auch bei Spitzenqualität im Preis oft günstiger liegen als andere Wettbewerber.
CFJ: Wann werden Ihrer Meinung nach Objektive mit automatischer Scharfeinstellung auf den Markt kommen? Es ist ja inzwischen über die Patente von Honeywell geschrieben worden, damit wurde ja eine Sensation verbreitet, die zu vielen Spekulationen Anlaß gibt. Eine Kamera bzw. optische Einrichtung, bei der wohl eine manuelle Scharfeinstellung entfällt.
John Best: Alle großen Firmen der Welt werden sich das Honeywell-Patent genauer ansehen. Auch wir werden es uns ansehen; mehr kann ich dazu nicht sagen. Die Verwertung liegt, glaube ich, noch ziemlich weit in der Zukunft.
CFJ: Die Vivitar-SLR-Kameras sind ja bisher auf dem europäischen Markt noch nicht eingeführt. Ich glaube, dass Sie hierfür Qualitätsgründe hatten.
John Best: Die Qualitätsfrage haben wir gelöst. Es ist auch damit zu rechnen, dass wir mit Spiegelreflexkameras auf den europäischen Markt kommen. Aber auch dann wird es etwas ganz Besonderes sein, was uns wieder von anderen Herstellern ganz wesentlich abhebt. Das kann aber noch zwei Jahre dauern.
CFJ: Ich bedanke mich bei dem Seniorchef von Ponder & Best sehr herzlich für dieses Gespräch.
John Best: Wir danken Ihnen. Kommen Sie bald wieder! Ich habe Ihnen Verschiedenes nicht gezeigt, um Sie bald wieder einmal zu sehen. Sonst würde es ja langsam langweilig für Sie werden, wenn Sie nicht neue Dinge sehen, die für den Markt wichtig sind.
Joachim F. Richter in Color Foto 5/1976
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