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SPEZIAL ZUBEHÖR Wer sucht, findet SUCHER Neben der Ausbaufähigkeit dank Objektiven und Zubehör ist der Sucher der zweite große Pluspunkt der Spiegelreflexkamera. Der Reflexsucher zeigt das Bild aufrechtstehend und seiten-richtig, und zwar so, wie das Objektiv es erfaßt. Doch obwohl der SLR-Sucher perfekt erscheint, kann auch er durch Zubehör optimiert werden. Viele Brillenträger haben Probleme mit dem Sucher. Oft fällt es schwer, das ganze Sucherbild zu überblicken, ohne die Augen zu bewegen. Zu den lobenswerten Ausnahmen im aktuellen Angebot gehören die SLRs aus dem Hause Olympus und die Nikon F-801 AF. Der richtige Durchblick Grund für das Manko ist der durch die Brille erzwungene große Abstand zwischen Auge und Sucherokular. Dieses Ärgernis läßt sich beseitigen, wenn man das Sucherokular mit einer Korrekturlinse versieht, die den Sehfehler ausgleicht. Das ist allerdings nur in recht engen Grenzen für Nah- und Fernsichtigkeit möglich, Augenfehler wie Astigmatismus oder andere können natürlich nicht berücksichtigt werden. (Es gibt allerdings die Möglichkeit, eine Korrekturlinse nach Maß in eine vorhandene Fassung einpassen zu lassen, was der Optiker dafür verlangt, ist die andere Frage.) Korrekturlinsen werden von den Kameraherstellern angeboten, und auch Hama hat welche im Programm. Es ist zu bedenken, daß mit Korrekturlinse die Brille beim Fotografieren nicht gebraucht wird, wohl aber zwischen den Aufnahmen. Dadurch kommt es zu einem ständigen Brille auf, Brille ab, was auch nicht eben der Weisheit letzter Schluß ist. Schärfe mit der Lupe suchen Im Nahbereich, wenn die Schärfenzone nur noch wenige Millimeter beträgt, muß noch exakter scharfgestellt werden als ohnehin schon. Hier hilft beim Einstellen ein Einstellschlitten (s. Seite 100), heim Beurteilen der Schärfe hilft eine Sucherlupe, die einen Teil des Sucherbildes vergrößert zeigt. Sucherlupen sind in den Katalogen der Kamerahersteller wie auch der Zubehörspezialisten zu finden. Da nicht das gesamte Sucherbild vergrößert wird, sind klappbare Sucherlupen von Vorteil. Ist die Lupe hochgeklappt, kann der Fotograf das ganze Bild beurteilen, zur exakten wird sie wieder vor das Sucherokular geschwenkt. Ein Blick um die Ecke Auch Winkelsucher werden von den Kameraherstellern wie von den Zubehörlieferanten angeboten. Es gibt sie in einer einfachen und einer aufwendigeren Form zu kaufen. Die einfachen Modelle zeigen das Sucherbild seitenverkehrt (z. B. der Winkelsucher zu den Praktica MTL-Kameras), die aufwendigeren, mit einem Prisma ausgestatteten Modelle zeigen es seitenrichtig (u. a. von Canon, Contax, Nikon). Eine Kombination aus und Okularabdeckungen. Man kann sie in einem Atemzug nennen, denn beide haben dieselbe Aufgabe. Sie sollen Streulicht vom Sucher fernhalten. Die Augenmuschel hat diese Aufgabe zu erfüllen, wenn das Auge des Fotografen am Sucher ist, die Okularabdeckung, wenn die Kamera vom Stativ aus benutzt wird. Notwendig sind diese Zubehörteile, weil manche Belichtungsmeßsysteme auch das Licht erfassen, das durch das Okular in die Kamera fällt. Augenmuscheln finden sich häufig in den Katalogen der Kamerahersteller (z. B. Canon, Nikon, Olympus, Pentax, Yashica), aber auch in denen der Zubehörlieferanten. Eine pfiffige Okularabdeckung hat zum Beispiel Hama zu bieten. Sie ist klappbar ausgelegt und kann in den Sucherschuh geschoben werden. Bei Bedarf klappt man die Abdeckung nach unten - fertig. Eine interessante Kombination ist die Zusammenstellung Augenmuschel plus Korrekturlinse (z. B. von Contax). Sucherlupe und Winkelsucher hat Olympus im Programm. Die Vergrößerung kann von 1,2fach auf 2,5fach umgeschaltet werden. Winkelsucher, die den Einblick in den Sucher über Eck erlauben, sind für das Arbeiten in Bodennähe oder am Reprogerät nahezu unverzichtbar. Um Brillenträgern bequemeres Arbeiten zu gewährleisten, sind Winkelsucher oft mit einem stufenlosen Dioptrienausgleich ausgestattet. Weitere Zubehörteile, die ans Sucherokular angesetzt werden können, sind Augenmuscheln Helle Scheiben Neben dem Zubehör, das den Sucher von außen ergänzt, gibt es auch welches, das den Sucher selbst verändert: die auswechselbaren Einstellscheiben, die nur von den Kameraherstellern für die entsprechend eingerichteten Modelle angeboten werden. Wechsel-Einstellscheiben gibt es von Canon, Contax, Leica, Nikon, Olympus, Pentax, Ricoh, Rollei, Yashica. Welche Art von Einstellscheibe man anstelle der etatmäßigen einsetzt, hängt von der Art der Aufnahmen ab, die man machen möchte. Für Architekturaufnahmen empfiehlt sich eine Gitterscheibe, für Astroaufnahmen eine mit Doppelfaden-kreuz, für Makrobilder eine mit Klarfleck, da alles andere nur stört. Außer diesen gibt es noch viele andere Scheiben - sogar welche, auf denen ein Rahmen für das TV-Bild vorgegeben ist, für den Fall, daß ein Dia für eine Ausstrahlung im Fernsehen vorgesehen ist. Herbert Kaspar in Color Foto 6/1989 {ewl Thnhlp32.dll,THIN,SKIN.LZH;STEIMERM.BMP}