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Kameras Pentax Espio 120SW Diskrete Power Bei der neuen Pentax Espio 120 SW überzeugen HANDLICHKEIT, AUSSEHEN UND ZOOM-BEREICH in einer konkurrenzlos harmonischen Verbindung. Die Pentax gefällt auf den ersten Blick. Zunächst macht ihre Kompaktheit Eindruck. Die vordere Gehäusehälfte aus mattem Aluminiumguss hat eine sehr weiche, elegante Linienführung und wölbt sich um das Objektiv leicht nach außen. Doch die neue Espio 120 SW wartet auch mit inneren Werten auf, die ihresgleichen suchen. Wenn man den Schalter um den Auslöser auf "on" dreht, kommt man diesen Geheimnissen schon näher. Elektrisch wird das Objektiv ein paar Millimeter aus dem Gehäuse gefahren. Gleich darauf ist ein hohes Zirpen zu hören - die Optik stellt ihre winzigen Linsen scharf. Auch der Sucher ist sehr klein geraten. Immerhin wurde das Okular (Suchereinblick) angebracht, wo es hingehört, nämlich links oben. So verhindert man einen Konflikt der Nase mit dem Gehäuse und hat Platz für die rechte Hand. Das Sucherobjektiv dagegen sitzt so nah wie möglich an der Optik der Kamera. Das hält den Parallaxenfehler minimal. Sogar einen Dioptrienausgleich am Okular gibt es. Das bietet bei weitem nicht jede Kamera dieser Klasse. Der Drehschalter, der sich um den Auslöseknopf bewegt, ist bei aktivierter Kamera auch für den Selbstauslöser und eine optional mögliche Infrarot-Fernsteuerung zuständig. Rechts oben an der Rückwand sitzt die Wippe für das elektrische Zoom. In der Mitte der Oberseite findet sich ein im Dunkeln leuchtendes LCD und zwei winzig kleine, silberne Knöpfe. Die sieben Blitzfunktionen sind über das linke Chromknöpfchen unter dem Display abzurufen, der rechte Knopf dient zur Steuerung von Sechsfeld-, Integral- und Spotmessung der Belichtung. Lichtsignale zeigen den Status von Autofokus und Blitz am Sucher an, wenn man den Auslöser halb gedrückt hält. An sich ist das alles noch nicht sehr aufregend. Doch hat Pentax in dem kleinen, feinen Gehäuse einen 4,3-fach-Zoom versteckt. Sensationell daran ist, dass dieses Objektiv am unteren Ende 28 mm Brennweite bietet! Dadurch wird auch klar, woher das stolze Kürzel "SW" im Namen stammt: vorn englischen "super wide". Einen so praxisnahen Brennweitenbereich von 28 bis 120 mm bietet außer Pentax derzeit niemand. Was nützt einem denn in der täglichen Praxis ein Zoom, das zwar bis 170 mm reicht, dafür aber erst bei 38 mm beginnt? Dass die Lichtstärke am langen Ende auf 11,5 sinkt und auch bei 28 mm 5,6 nicht unterbietet, ist problematisch, aber systembedingt. Denn wie anders als mit einer entsprechend winzigen Linsengruppe könnte man die Optik so klein bauen? Man sollte auch nicht vergessen, dass die Entwicklung hoch-empfindlicher Filme nicht stehen bleibt. Sie sind das Material der Wahl für die Espio 120 SW: ISO 400/27xGRADx sind das Minimum für den Alltagsgebrauch, 800er Filme eine Empfehlung für dunkle Szenen. Aufgewogen wird die Lichtschwäche der Optik allemal von der Handlichkeit der Espio 120 SW. Ihr Vorteil liegt darin, dass man sie auch tatsächlich mitnimmt und damit stets Weitwinkel und Tele zur Verfügung hat. Und plötzlich kommt man mit Fotos nach Hause, die man sonst nie gemacht hätte. Das ist schon mehr als ein freundliches Kompliment, es ist eine Empfehlung für die Espio 120 SW mit ihrer diskreten Power. FAZIT Ein 4,3-fach-Zoom von Weitwinkel bis Tele in einer Kamera dieser Größe und Eleganz - alle Achtung! Diese intelligente Konfiguration verschafft der Espio 120 SW eine bei Zoom-Kompakten bisher unbekannte Flexibilität. Der Ambitionierte kann sie als Zweitkamera schätzen lernen, der Normalverbraucher als unkomplizierten "Jackentaschen-Begleiter" für wirklich alle Fälle. Wir hätten uns nur noch einen größeren Sucher und eine höhere Lichtstärke gewünscht. Florian Pillau in Color Foto 10/2001 {ewl Thnhlp32.dll,THIN,SKIN.LZH;STEIMERM.BMP}