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KAMERAS TEST Sony Cybershot DSC-P200 Wiedervorlage Sony bringt nach der P150 die P200 - ebenfalls mit 7-Megapixel-CCD und auch sonst nahezu baugleich doch mit größerem Monitor. P 10 0, P150, P200 - alle sechs bis neun Monate erscheint das nächste Modell, und nicht immer ist sofort klar, was sich denn nun geändert hat. Doch wer erfolgreich digitale Kameras verkaufen will, muss ein Großteil seiner Modelle in immer kürzeren Zyklen austauschen. Und die neue Sony bringt statt Schein-Innovationen wie „noch ein Megapixel mehr" sogar einen kleinen Mehrwert: Das Display misst statt 1,8 Zoll nun 2 Zoll bei einer ordentlichen Auflösung von 134 400 Pixeln. Um Platz für den Monitor zu schaffen, hat sich die Anordnung der Bedienelemente leicht verändert. Die vorbildliche Handhabung und Bedienung beeinflusst das nicht. Im Gegenteil die Tasten fallen erhaben und nicht mehr ganz so fummelig aus. Alle Funktionsknöpfchen sind ergonomisch verteilt und sehr gut erreichbar. Ein herausgearbeiteter Daumenparkplatz sorgt für sicheren Halt beim Fotografieren. Dank eines kleinen Wahlrades kann der Fotograf schnell auf die Aufnahmemodi, die Wiedergabefunktion, Setup-Einstellungen und einen Videomodus zugreifen. Fotografiert wird mit Programmautomatik, neun motivabhängigen Belichtungsprogrammen oder manuell. Allerdings stehen nur Blende 2,8 und 5,6 zur Wahl. Eine Blenden- oder Zeitautomatik fehlt. Ein Aufnahmehistogramm informiert den Fotografen über mögliche Fehlbelichtungen. Weitere wichtige Parameter wie Weißabgleich, Lichtempfindlichkeit bis ISO 400, Schärfung, Sättigung, Kontrast, Belichtungsessmethoden (Spot, Matrix, Integral), Blitzlichtkorrektur und Fokuseinstellung sind im Handumdrehen per Menü aktiviert. Das Sony-typische Menü ist mit seinem Laufbalken klar strukturiert und leicht verständlich. Die Vierrichtungswippe sorgt für schnelle und einfache Navigation. Mit den gleichen Tasten werden auch Selbstauslöser, Schnellwiedergabe, Makromodus und Blitzmodus bedient. Das 3fach-Zoomobjektiv mit einer Brennweite von 38 bis 114 mm (KB), trägt die Signatur von Carl Zeiss. Die Zusammenarbeit zwischen Zoommotor und Zoomwippe funktioniert geräuscharm und vor allem präzise. Beim Durchlaufen der Brennweite gefällt besonders, dass der 5-Punkt-Autofokus sofort nachzieht und scharf stellt. Mit einer Einschaltverzögerung von 1,9 Sekunden gehört sie zu den Schnellsten ihrer Klasse. Zum Auslösen braucht sie 0,5 Sekunden, die Bildfolgezeit beträgt 1,1 Bilder je Sekunde. Selbst bei Blitzaufnahmen lädt sich der kleine Blitz mit 3,5 m Reichweite vergleichsweise schnell wieder auf, was geblitzte Serienbilder ermöglicht. Wer allerdings Bewegungsabläufe aufnehmen will, der sollte die Serienfunktion wählen, sie schafft 16 Bilder in Folge. Die P200 speichert auf Memorystick oder mittels Adapter auf den Memorystick Duo. Die im Automatikmodus aufgenommen Fotos können sich sehen lassen. Rauschen ist bei ISO 100 kaum zu erkennen, bei ISO 400 ist der Rauschabstand mit 18,4 S/N zwar nicht toll, aber besser als die Werte zahlreicher Konkurrenten. Da ist auf die Automatik Verlass: Im Test wählte die Kamera unter allen Bedingungen ISO-Werte zwischen 160 und 200. Bei normalen Lichtverhältnissen zeigt das allerdings bereits Wirkung: Die P200 wählt extrem oft längere Belichtungszeiten und liefert dann entsprechend häufig verwackelte Bilder - doch warnt das Wackelhändchen im Monitor zuverlässig. Die Detailauflösung ist gut, zeigt jedoch einen fast schon Kompaktkamera-typischen Schärfeabfall vom Weitwinkel zur Telebrennweite. Zugleich löst das Weitwinkel in der Bildmitte deutlich besser auf als an den Bildrändern. Die Differenz beträgt stattliche 260 Linienpaare pro Bildhöhe. Dagegen liegen die Eck- und Mitte-Werte der anderen Brennweiten deutlich enger beieinander. Fazit Susan Rönisch Die Sony überzeugt mit ihren Schnappschussfähigkeiten und guter Bildqualität. Sie ist einfach zu bedienen, bietet ein lange Akkulaufzeit und zeigt bei so kompakten Abmessungen echte Vielseitigkeit, auch wenn einige manuelle Einstellungen fehlen. Hinzu kommt: 340 Euro sind für ein hochwertig verarbeitetes 7-Megapixel-Modell mit Metallgehäuse ein sehr fairer Preis. Susan Rönisch in Color Foto 4/2005 {ewl Thnhlp32.dll,THIN,SKIN.LZH;STEIMERM.BMP}