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Das Original aufgesteckt auf eine Wand, Rückwand und Verschluß der Retinette offen, das passende Brillenglas vor die Optik, die Mattscheibe an die Rückwand der Retinette und scharf eingestellt. Dann ganz vorsichtig, ohne die Kamera zu verschieben, den Film eingelegt, Kamera geschlossen und dann belichtet. Schwierig wurde es nur, als noch verschiedene andere Formate in Frage kamen. Aber mit etwas Liehe und Geduld ging auch das. Jedenfalls war das Resultat absolut zufriedenstellend, und die Negative sind heil in der Westzone gelandet.
So habe ich fast anderthalb Jahre meiner fünfjährigen Kriegsgefangenschaft im Beruf arbeiten können und in dieser Zeit die Erkenntnis gewonnen, daß man auch mit wenig und primitivsten Mitteln brauchbare Ergebnisse erzielen kann. Bis zur Auflösung des Lagers war ich so tätig und hatte dann das große Glück, aus dem nächsten Lager mit einem Transport im Frühjahr 1949 die Heimat wieder zu erreichen.