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Für Objektive sehr großen Durchmessers sind Zentralverschlüsse nicht üblich; einmal benötigt man hier kaum sehr kurze Belichtungszeiten, zum anderen gestattet die geschlossene Normalfassung selten, sie anzubringen - zumindest nicht nachträglich. Seit Jahrzehnten sind deshalb für Objektive von mehr als etwa 6-8 cm Sonnenblenden-Durchmesser Aufsteckverschlüsse oder ähnliche Bauarten eingeführt, die eine einzige, mäßig lange Momentbelichtung und im übrigen beliebige Zeitbelichtungen zulassen. Wichtig ist, daß man sie zur erschütterungsfreien Auslösung mit dem Drahtauslöser bedienen kann. In diesem Sinne ist der von der Firma Voigtländer & Sohn A.G., Braunschweig, vertriebene Präzisionsverschluß „Zettor" eine wichtige Neuerscheinung. Seine Bauart gleicht der der Zentralverschlüsse: ein flaches, rundes Gehäuse enthält sechs Verschlußlamellen und wird mittels eines Klemmringes auf die Sonnenblende des im übrigen beliebig gefaßten Objektivs aufgesetzt. Ein seitlich angebrachtes Rändelrad erlaubt die bekannte M Z Durchmesser - Einstellung, also für einen mäßig langen Moment, für Zeitbelichtungen entsprechend der Dauer des Druckes und für das Offenhalten zum Einstellen des Bildes auf der Mattscheibe. Eine vierte Stellung des Rändelrädchens sichert den Verschluß gegen unbefugtes öffnen. Austauschbare Anschlußringe erlauben es, den Zettor-Verschluß an Objektiven bis zu 105 mm freien Durchmessen wechselweise zu benutzen, so daß er sich auch für mehrere Objektive universell und vielseitig verwenden läßt.