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In den Jahren nach dem Krieg hat sich so manches in der Fotografie geändert - auch in der Gunst des Publikums zu den einzelnen Kameraformaten. Die von vielen angekündigte Krise der Kleinkamera ist nicht eingetreten. Im Gegenteil, nach der „Entdeckung" der billigeren Tubuskamera in der Preisklasse um 100 DM (mit der Silette) - hier brachte die PHOTOKINA 1954 eine ganze Reihe neuer Modelle - dürfte das Leicaformat immer mehr Liebhaber finden. Soweit man aus vergleichenden Zahlen sachliche Schlüsse ziehen kann, erfreut sich das 6 x 6- Format der größten Beliebtheit: 350/0 der auf der PHOTOKINA gezeigten Kameras besaßen 6 x 6-Format, 30xGRADx/0 lieferten 24 x 36 mm Negative. Die 6 x 9, einstmals Publikumsfavorit, war nur mit 150/0 vertreten. Dabei ist es gut möglich, daß die 6 x 9 in nächster Zeit auf jenen Gebieten der beruflichen Fotografie wieder aufholt, die bisher vornehmlich der 9X 12 „reserviert" waren, nachdem jetzt Rollfilme mit Kleinbildemulsionen geliefert werden, Kameras und Objektive mit Verbesserungen zur Verfügung stehen, die die technische Bildqualität sichtbar erhöhen. Merkwürdig ist: das Format 4,5 x 6 scheint allmählich ganz auszusterben. Dabei gibt doch ein Film statt 8 oder 12 16 Negative, dabei ist die Kamera kleiner und handlicher! Es ist noch gar nicht so lange her, daß vielfach in der Literatur gegen das quadratische Format zu Felde gezogen wurde mit der Begründung, es sei unzweckmäßig. So wandeln sich die Anschauungen - hier zum „quadratisch-sympathisch". R. B.