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Die »India Times« berichtete vor längerer Zeit, daß im fast gleichen Verhältnis, wie durch den Bau von Stahlwerken, so in Rourkela, von Raffinerien, Patnam, von Maschinenfabriken, Nagpur und Benares, von Zuckerfabriken und anderen großen Werken Zehntausende von Menschen in geordnete Arbeitsverhältnisse gebracht werden, sich auch eine neue Heerschar von Fotografen dort bildet. Der neue Industriearbeiter wird Fotofreund. In Afrika und Asien wurden zwischen 195z und 1961 etwa zwanzig Millionen Menschen in festen Positionen untergebracht, so daß man sich denken kann, daß der Fotowirtschaft hier noch weitere Aufgaben bevorstehen. Indien soll danach rund 45 Millionen Kamerabesitzer haben.
Im gleichen Sinn läßt sich auch auf bemerkenswerte Vorgänge in den mittel- und südamerikanischen Ländern hinweisen. Hier war bis vor einigen Jahren der westeuropäische Exporteur von Kameras und Fotozubehör fast nur an der Entwicklung in den großen Städten und Küstengebieten interessiert. Damals war das richtig, heute hat sich das Geschäft auch auf Länder wie Guatemala, Honduras, Ecuador, Bolivien, hauptsächlich aber in Argentinien und Brasilien auf das »Hinterland« konzentriert. Wenn man die Fachpresse und die Magazine verfolgt, wird man in den Provinzen Sta. Catharina, Sta. Fe, Rosario, Minas Geraes, Sta. Cruz usw. zahlreiche Veröffentlichungen über volkstümliche Fotowettbewerbe, Foto-Schulausstellungen, über Werks- und Arbeiterfotografie finden. Das ist eine noch in der Entwicklung begriffene Neuformierung der südamerikanischen Fotowelt, an der auch die indianische und mestizische Bevölkerung immer stärkeren Anteil nimmt.