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COLOR FOTO SPEZIAL SPIEGELREFLEXKAMERAS
Die richtige Kamera kaufen
Die Entscheidende Wahl
Ausdrucksstarke Fotos sind grundsätzlich mit jeder Kamera möglich. Wichtig ist nur, daß man jede Kamera für den Zweck einsetzt, für den sie gedacht ist. Man sollte sich also vor dem Kauf über seine fotografischen Ziele Gedanken machen. Die wichtigsten Aspekte für die Wahl der richtigen Kamera haben wir zusammengefaßt.
Die Frage nach der richtigen Kamera begleitet so manche "techniklastigen" Fotofreunde zeitlebens. Doch spätestens bei einem beabsichtigten Kamerakauf oder bei Neuerscheinungen stellen auch technisch eher unbedarfte Fotografen diese Frage - sehr zur Freude der Kameraindustrie und der Fotohändler. Gesucht wird offenbar die technisch perfekte Kamera, mit der jeder außergewöhnliche Fotos machen kann. Und diese Superkameras gibt es in Hülle und Fülle, zumindest in den heute üblichen Werbeslogans der Hersteller: "Die Autofokus-Spiegelreflexkamera mit höchster Intelligenz - Für die kreative Fotografie", "Die erste automatisch bildgestaltende Zoom-Reflexkamera", "Die erste Autofokus-Spiegelreflexkamera mit der kreativen Intelligenz des Expert-Systems". Die Reihe dieser Zitate ließe sich beliebig fortsetzen, fast jeder Prospekt ist eine wahre Fundgrube solcher Kostproben. Werden die Kameras im Fotoalltag an den Werbeversprechen gemessen, so stellt sich bald Ernüchterung ein. Die Kameras liefern zwar je nach Lichtsituation mehr oder weniger scharfe und korrekt belichtete Fotos, doch auf mehr sollte man sich, trotz "Intelligenz" und "integrierter Kreativität", nicht verlassen.
Die Fototypen
Sich selbst als Fotograf einzuschätzen, ist eine wichtige Voraussetzung für die Wahl der richtigen Kamera. Die Persönlichkeitsstruktur und die Bedeutung, die man der Fotografie beimißt, sind häufig unterschätzte Kriterien beim Kamerakauf. Eigentlich sollte sich jeder, der eine Kamera kaufen will, folgende Fragen stellen:
Bin ich ein bedächtiger, methodisch arbeitender oder eher ein ungeduldiger Fotograf, dem nichts schnell genug geht?
Ist die Kameratechnik für mich Selbstzweck, oder ist sie Mittel zum Zweck?
Gehöre ich zu den von Händlern gern gesehenen Fotografen, die, ständig auf der Suche nach der perfekten Kamera, immer das neueste Modell kaufen, ohne ernsthaft damit zu fotografieren?
Bin ich ein vom Spieltrieb heimgesuchter Feinmechaniker, oder habe ich Ehrfurcht vor der Technik?
Ist die Kamera für mich ein imageträchtiges Prestigeobjekt oder Werkzeug im Fotoalltag?
Bin ich ein Halbprofi jemand, der nur im Urlaub und bei Familienfesten fotografiert?
Ein bedächtiger, methodisch arbeitender Fotograf wird mit einer manuell einzustellenden Kamera am besten zurechtkommen, wobei er in erster Linie nicht nur an das Kleinbildformat, sondern auch an Groß- und Mittelformat denken wird. Ein eher ungeduldiger, impulsiver Fotograf oder einer, der von High-Tech fasziniert ist, wird mit einem Autofokus-Multiautomaten gut bedient sein. Diese Kameras eignen sich, zumindest in der Programmautomatik, auch für Technikmuffel. Außerdem schätzen fehlsichtige Fotografen die Vorteile der automatischen Scharfstellung.
Motiv und Format
Früher oder später wird sich jeder ernsthafte Fotograf auf ein Themengebiet spezialisieren.
Das Bildformat und die Art der Kamera sollten auf den bevorzugten Themenbereich abgestimmt sein. Wer beispielsweise Landschaftsaufnahmen in schwarzweiß nach dem Zonensystem machen möchte, wird sich mit einer computergesteuerten, vollautomatischen Kleinbildkamera seines Hobbys nicht freuen. Wer überwiegend Familienereignisse in Schnappschußmanier festhalten will, wird mit einer 8x10-Inch-Laufbodenkamera schlecht beraten sein. Frust wird sich in beiden Fällen alsbald einstellen. Deswegen ist es unerläßlich, die Motivarten, denen man sich hauptsächlich widmen mochte, genau zu definieren.
Zum Beispiel Architekturfotografie: Hier kommt es auf Perspektivenkorrektur und eine hohe Genauigkeit in der Detailwiedergabe an. Eine Großformatkamera ist das geeignete Werkzeug dafür. Verstellbare Standarten und die große Aufnahmefläche ermöglichen optimale Bildergebnisse. Ein guter Kompromiß ist eine Laufbodenkamera für Rollfilm wie die Linhof Super Technika V.
Mit Kleinbild- und Mittelformatkameras mit Shiftobjektiven lassen sich selbstverständlich auch Architekturaufnahmen machen, doch stößt man hier relativ schnell auf systembedingte Grenzen.
Zum Beispiel Landschaftsfotografie: Auch hier kommt es auf kleinste Details an, die eine Großformat-Laufbodenkamera, trotz moderner Filmtechnologien, aufgrund des großen Aufnahmeformats immer noch am besten wiedergeben kann. Das hohe Gewicht und die etwas umständliche Handhabung haben aber sogar auf leidenschaftliche Landschaftsfotografen eine abschreckende Wirkung. Eine relativ leichte Mittelformatkamera mit Kleinbildkomfort, wie Pentax 67, Mamiya 6 oder Exakta 66, ist eine gute Kompromißlösung, wobei aber auch Kleinbildkameras mit hervorragender Optik oft in dieser Disziplin immer noch relativ gut abschneiden.
Zum Beispiel Fotojournalismus, Reisefotografie, Reportage oder Sport: Das sind zweifelsohne die Domänen der Kleinbildkameras.
Die Formatfrage kann aber auch gestellt werden unter dem Aspekt des angestrebten Vergrößerungsmaßstabs und der persönlichen Qualitätsansprüche. Grundsätzlich gilt immer noch die alte Faustregel: Je größer das Aufnahmeformat, desto besser die Wiedergabe kleinster Details. Die gleiche Faustregel kann man auch für Farbsättigung und Körnigkeit aufstellen. Außerdem werden Fotografen, die ihre Fotos selbst vergrößern, schnell feststellen, daß die Verarbeitung einfacher wird, wenn das Aufnahmeformat größer und der Vergrößerungsmaßstab geringer ist.
Vergrößerungen vom Kleinbild im Posterformat sind heute bekanntlich kein Problem mehr, zumindest auf den ersten Blick. Bei genauerer Betrachtung findet man immer wieder stark vergrößerte Staubkörner, Kratzer und Fussel sowie, sofern die Aufnahmen nicht vom Stativ aus gemacht wurden, eine leichte Unschärfe. Das liegt meistens nicht an der Qualität der Filme und Objektive, sondern, saubere Laborverarbeitung vorausgesetzt, allein am Vergrößerungsmaßstab. Bessere Qualität bei Vergrößerungen im Posterformat erzielt man vom Mittelformatfilm. Dabei sollte man aber beim 6x6-Format genau überlegen, ob man überwiegend quadratische Bilder oder Ausschnitte mit einem anderen Seitenverhältnis macht. Wenn letzteres zutrifft, dann ist es sinnvoller, im 4,5x6- oder 6x7-Format zu arbeiten, weil man sonst viel "Format" bezahlt, um es hinterher zu beschneiden.
Die Kamera
Die Kleinbildkameras sind mit Abstand die am meisten verbreiteten Kameras. Sie lassen sich nach verschiedenen Kriterien einteilen: in Sucher- und Spiegelreflexkameras, in Kameras mit Autofokus oder mit manueller Entfernungseinstellung, in elektronische oder mechanische Kameras. Weitere Unterscheidungskriterien sind durch Ausstattungsmerkmale, wie Belichtungsmeßarten, Automatikfunktionen, Autofokussystem, gegeben.
Die Sucherkameras, mit Ausnahme der Leica M6 und der Rollei 35 Classic, sind elektronische Kameras. Fast sämtliche Sucherkameras sind vollautomatisiert und verfügen über Autofokus, eingebautes Blitzgerät, DX-Kodierung und motorischen Filmtransport. Es gibt Kompaktkameras, wie diese Sucherkameras auch genannt werden, mit Fixfokusobjektiv (meistens 35 Millimeter Brennweite), mit Dualfokus (wahlweise zwei Brennweiten) oder mit Zoomobjektiv. Diese Kameras sind meistens klein, leicht und leise. Ihre Möglichkeiten sind relativ begrenzt, weil ein Systemausbau nicht möglich ist, doch für unbeschwerte Schnappschüsse im Familienkreis reichen sie allemal. Für gezielte und kontrollierbare Fotografie sind sie kaum geeignet, man kann weder Verschlußzeit noch Blende ablesen und die Schärfentiefe nicht direkt überprüfen.
Eine besondere Stellung innerhalb der Sucherkameras hat die Leica M6. Sie ist eine hochwertige Meßsucherkamera mit Wechselobjektiven von höchster optischer Qualität.
Die Bridge- oder All-in-One-Kameras sind eigentlich Zwitter. Zwischen Kompakt- und Spiegelreflexkameras angesiedelt, haben sie Merkmale beider Gattungen. Etwas vielseitiger als Kompaktkameras, sind sie aber bei weitem nicht so ausbaufähig und vielseitig wie Spiegelreflexkameras.
Die Spiegelreflexkameras im Kleinbildformat sind gute Allrounder, mit denen eine Fülle fotografischer Aufgaben gelöst werden kann. Objektive vom Fischauge bis zur Telekanone sowie Mikro- und Makroobjektive erschließen fast jeden Motivbereich. Tier- und Nachtaufnahmen, Mikro- und Makrofotografie, Fotojournalismus und Reportage, Sport und Action, Unterwasser- und Reisefotografie sind Gebiete, in denen die Kleinbild-Spiegelreflexkamera das geeignete Werkzeug ist.
Autofokus erfreut sich, ganz besonders in Verbindung mit Zoomobjektiven, einer wachsenden Beliebtheit bei Fotografen und Herstellern. Die heutigen Autofokussysteme stellen in Sekundenbruchteilen selbst bei schwachem Licht scharf. Das Nonplusultra ist gegenwärtig der dreidimensionale Prädiktionsautofokus, wie beispielsweise Dynax-xi-System. Er kann Objektbewegungen in allen Richtungen verfolgen, und zwar nicht nur bei konstanter Geschwindigkeit, sondern auch bei Beschleunigung oder Abbremsung. Sogar plötzliche Richtungsänderungen kann dieses Autofokussystem erkennen. Ungeachtet dieser Vorteile bevorzugen Puristen nach wie vor Objektive und Kameras mit manueller Scharfeinstellung.
Autofokuskameras sind sehr häufig vollgepfropft mit Automatikfunktionen und sonstigen mehr oder weniger nützlichen elektronischen Ausstattungsmerkmalen. Programm-. Zeit- und Blendenautomatik sowie TTL-Blitzautomatik gehören bereits in der Mittelklasse zum Standard. Motivprogramme, Chipkarten und Barcodes nehmen dem Fotografen wichtige Entscheidungen im Augenblick der Aufnahme ab.
Sinnvoll ist auf jeden Fall die Wahlmöglichkeit zwischen verschiedenen Belichtungsmeßarten. Mittenbetonte Integralmessung oder Matrixmessung für Motive mit normalem Kontrast sowie Selektivmessung oder Spotmessung für kontrastreiche Motive sollten vorhanden sein. Motorischer Filmtransport, eingebautes Blitzgerät, DX-Kodierung, Belichtungskorrektur, vereinzelt auch Belichtungsreihenautomatik und Brennweitennachführung erhöhen den Bedienungskomfort der Spiegelreflexkameras für das Kleinbildformat.
Nicht ganz so komfortabel in der Bedienung sind die Mittelformatkameras. Damit sind Kameras mit einem Aufnahmeformat von 4,5x6, 6x6, 6x7, 6x8 und 6x9 Zentimeter gemeint, die fast ausnahmslos mit Rollfilm arbeiten.
Mittelformatkameras werden gern, besonders von Profis, für Porträt-, Akt-, Mode- und Werbefotografie eingesetzt. Außerdem eignen sie sich auch für Industrie-, Landschafts- und Tierfotografie.
Die Einteilung in Sucher- und Spiegelreflex- sowie in elektronische und mechanische Kameras gilt auch im Mittelformat. Außerdem gibt es zweiäugige Spiegelreflexkameras und Spezialkameras (Laufboden-, Architektur-, Panoramakameras). Einige Kameras verfügen über Wechselmagazine. Die Mittelformatkameras sind normalerweise etwas umständlicher zu bedienen als Kleinbildkameras. Selbstverständlich gibt es aber auch im Mittelformat Kameras mit Zeit-, Blenden- und Programmautomatik. Mit einigen Rollfilmkameras kann man auch aus der Hand arbeiten, doch wegen der längeren Brennweiten, der etwas umständlicheren Handhabung und des größeren Gewichts ist die Benutzung eines Stativs zu empfehlen.
Stativgebunden sind die Großbildkameras. Sie lassen sich in Laufbodenkameras und Konstruktionen auf optischer Bank unterteilen. Die Laufbodenkameras eignen sich, ein hohes Maß an Engagement und eine kräftige Statur vorausgesetzt, auch für den Einsatz vor Ort, womit vor allem Landschafts- und Architekturaufnahmen gemeint sind. Die Kameras auf optischer Bank sind mehr für die Arbeit im Studio gedacht. Die Verstellmöglichkeiten dieser Kameras ermöglichen perspektivische Korrekturen und die Ausdehnung der Schärfentiefe nach Scheimpflug und machen sie somit zum idealen Werkzeug für Architektur- und Sachaufnahmen.
Ein zusätzlicher, aber nicht unwichtiger Aspekt bei der Formatwahl ist der Preis. Dabei sollte man nicht nur die Anschaffungskosten für die Ausrüstung in Betracht ziehen, sondern auch die Folgekosten.
Je größer das Aufnahmeformat, desto höher die Anschaffungskosten für die Fotoausrüstung, so könnte man eine einfache Faustregel aufstellen. Doch sie gilt nur bei vergleichbarer Qualität, ansonsten kann es durchaus vorkommen, daß eine Mittelformatausrüstung, wie die Kiev 88, wesentlich billiger ist als beispielsweise ein Leica-Gehäuse.
Je größer das Aufnahmeformat, desto teurer die Filme, so könnte die zweite Faustregel lauten. Doch auch sie muß relativiert werden. Legt man die Filmfläche zugrunde, so sind die Kosten durchaus vergleichbar. Ein Rollfilm für zwölf Aufnahmen (6x6 Zentimeter) hat eine etwa gleich große Fläche wie ein Kleinbildfilm für 36 Aufnahmen und fast den gleichen Preis.
Je größer das Format, desto umständlicher ist die Handhabung von Kamera und Film. Ein bewußter und sparsamer Umgang mit dem Filmmaterial wird die Folge sein.
Je größer das Format, desto höher sind die Preise für Laborarbeiten, weil es beispielsweise 6x7- oder Planfilmvergrößerungen nur als Fachabzüge gibt.
Wenn man selbst vergrößert, sollte man bedenken, daß die Kosten für einen 6x9- (ausgenommen Krokus und Meopta) oder Großbild-Vergrößerer sehr hoch sind - diese Geräte gibt es nämlich nur in Profiausführung.
System und Ausbau
Mit dem Kauf einer bestimmten Kamera fällt in der Regel auch die Entscheidung für ein bestimmtes System. Großbild- und Spiegelreflexkameras für Kleinbild und Mittelformat sowie einige Sucherkameras sind in ein System integriert. Sie können nach und nach zu einer umfangreichen Ausrüstung ausgebaut werden.
Den Ausbaumöglichkeiten einer Kamera innerhalb eines Systems sollte man große Beachtung schenken. Sie können die Einsatzgebiete der Kamera
beträchtlich erweitern. Profikameras und -Systeme sind teuer, aber auch qualitativ hochwertiger, robuster und vielseitiger als Amateurkameras und -Systeme.
Wahl ohne Qual
Es ist für den einzelnen Fotografen von großer Bedeutung, die richtige Kamera zu wählen. Sie kann seine eigene Art und Weise des Fotografierens fördern oder hemmen. Sie kann den persönlichen fotografischen Stil einengen oder neue Horizonte eröffnen. Dennoch sollte man sich stets bewußt sein, daß nicht die Kamera, sondern der Fotograf die Bilder macht. Die Technik darf nicht Selbstzweck, sondern immer nur Mittel zum Zweck sein. Aber je genauer man die technischen Grundlagen der Fotografie beherrscht und Motiv- und Lichtsituationen analysieren kann, desto besser wird man die eigenen Bildvorstellungen fotografisch umsetzen können.
Mit etwas Skepsis sind indes die Aussagen der Hersteller zu betrachten, die vollautomatischen Funktionen der High-Tech-Kameras würden den Fotografen vom Joch der Technik befreien und somit die volle Konzentration auf das Motiv ermöglichen. Das mag ja in den Grundfunktionen, wie der Programmautomatik, stimmen, doch die Umschaltung in andere Betriebsarten, Meßarten, Shiftprogramme, Sonderfunktionen und dergleichen mehr ist bei den meisten High-Tech-Kameras etwas umständlich und erfordert das intensive Studium der Bedienungsanleitung. Die propagierte Befreiung vom Joch der Technik kann bei hochtechnisierten und komplizierten Kameras in ihr Gegenteil umschlagen und den Fotografen unterjochen: Wer einige Minuten lang überlegen muß, wie diese oder jene Funktion zu aktivieren ist, wird sich wohl schwerlich ganz aufs Motiv konzentrieren können.
In mehreren Schrillen zur Kaufentscheidung
Der Fotograf, der sich dieser Tatsachen bewußt ist, kann sich aufgrund der bisher geschilderten Überlegungen für einen bestimmten Kameratyp entscheiden. Dann kann er in der Marktübersicht anhand der technischen Daten eine oder mehrere Kameras in die engere Wahl ziehen und sich die entsprechenden Prospekte
bei den Händlern oder den Herstellern besorgen. Die einzelnen Kamerafunktionen und deren Handhabung sollten gründlich studiert werden.
Der Fotograf könnte beispielsweise zunächst zu Hause anhand der Prospekte die Kamerakonzeption, die Ausstattung und die Funktionen nochmals kritisch betrachten.
Noch besser wäre es, einen Fotohändler zu kennen, der bereit ist, gegen eine Garantie (Scheck in Höhe des Kamerapreises) eine Kamera mit Objektiv für etwa zwei Stunden zur Verfügung zu stellen. Ein Fotospaziergang durch die Stadt und die Belichtung und Betrachtung eines Diafilms, den man über Nacht entwickeln läßt, können bestehende Zweifel ausräumen oder vorhandene bestätigen. Die Geräte vor dem Kauf auszutesten hat außerdem den Vorteil, daß Ausreißer, die sogar bei namhaften Hersteller nicht immer auszuschließen sind, erkannt werden. Das kann, trotz Garantie, unnötigen Arger ersparen. Eine wichtige Hilfe bei der Entscheidung sind auch entsprechende Artikel in Fotofachzeitschriften, wie beispielsweise die COLOR FOTO-Normtests und auch die COLOR FOTO-Praxisberichte. Genaue optische und elektronische Messungen sowie aufwendige Prüfungen der Kameras und der Objektive im Fotoalltag können den Fotografen, der sich diese Daten zu eigen macht, vor so manchem Fehlkauf bewahren.
Artur Landt in Color Foto 12/1991
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