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TEST & TECHNIK Praxisreport Die richtige Ausrüstung für Ihre Zwecke, Teil 1 Erfolg durch Spezialisierung Allround-Ausrüstungen mit Universalzooms müssen oft kapitulieren, wenn in einem bestimmten Motivbereich professionelle Fotoergebnisse gewünscht werden. COLOR FOTO sagt Ihnen, welche Kamera-Obiektiv-Kombination bei welchem Motivbereich optimale Ergebnisse bringt. Es dürfte jedem klar sein, daß die zunehmende Spezialisierung, die unsere Gesellschaft in allen Bereichen prägt, auch vor der Fotografie nicht haltmacht. Jedes Aufnahmegebiet erfordert bei professioneller Arbeitsweise eine mehr oder weniger ausgeprägte Spezialisierung. Unterhalb der professionellen Ebene geht es zwar auch ohne strikte und einseitige Spezialisierung, die Konzentration auf einige wenige Aufnahmegebiete ist jedoch auch in der anspruchsvollen Amateurfotografie unerläßlich. Das beginnt thematisch mit der Konzentration auf die Aufnahmegebiete, die einem "liegen", und technisch mit der Zusammenstellung der Fotoausrüstung, die auf das jeweilige Aufnahmegebiet abgestimmt sein muß. In zwei Folgen werden wir Ihnen Tips zur Aufnahmetechnik und zur Ausrüstung für die wichtigsten Themenbereiche der Fotografie geben. Unsere Überlegungen sollen Ihnen nicht nur den Einstieg in die jeweilige Thematik erleichtern, sondern gleichzeitig als Anregung für die eigene Auseinandersetzung mit diesen klassischen Themenbereichen der Fotografie dienen. PORTRÄTFOTOGRAFIE Wir wollen in diesem Abschnitt nicht auf jene üblichen Brustbilder eingehen, die jeder schon gemacht hat oder von sich hat machen lassen. Diese Art von Bildnissen genießt nicht gerade einen guten Ruf, weil der "Wiedererkennungsfaktor" dabei oft recht gering ist. Man spricht in diesem Zusammenhang nicht umsonst oft von "Fahndungsfotos". Anspruchsvolle Porträtfotografie ist bewußte, gestaltete und gestaltende Fotografie. Sie gibt den Charakter und die Persönlichkeit des Porträtierten aus der Sicht des Fotografen wieder. Dabei müssen die im Bildnis dargestellten Eigenschaften einer Person mit den tatsächlichen nur dann übereinstimmen, wenn ein charakterisierendes Porträt angestrebt wird. Beim interpretierenden Porträt sind Gesichtsausdruck und Bildaussage rein subjektiv, vielleicht sogar manipuliert, wobei das nicht negativ gemeint ist. Eine Art Mischung zwischen beiden Arten der Porträtaufnahmen sind die inszenierten Porträts, die den Menschen in seiner Umgebung interpretierend darstellen. Diese "Dreiteilung" der Porträtfotografie gilt gleichermaßen für Innen- und Außenaufnahmen und für Aufnahmen bei natürlichem oder künstlichem Licht. Porträtaufnahmen im Freien sind mit einer Spot- oder Selektivmessung auch bei Gegenlicht problemlos zu bewältigen. Auch Porträts mit dem Aufsteckblitz gelingen mühelos dank der ausgeklügelten TTL-Blitzlichtsteuerung moderner Kameras. Besondere Effekte können beispielsweise mit der Aufhellblitz-Steuerung erzielt werden, und das sowohl im Studio als auch bei Außenaufnahmen. Doch bei Porträts mit Aufsteckblitz sollte man - die Aufhellblitz-Technik ausgenommen - von einer frontalen Beleuchtung absehen. Die Dosierung des TTL-Blitzlichts funktioniert nämlich auch bei indirekter Beleuchtung. Ein besonderes Merkmal anspruchsvoller Porträtfotografie ist die gekonnte Lichtführung. Brennweiten im mittleren Telebereich (Brennweite etwa 80 bis 100 mm) gelten als ideal für Porträtaufnahmen. Normalobjektive (etwa 50 mm) sind beispielsweise dann ideal, wenn das Umfeld der porträtierten Person für eine bestimmte Darstellung in die Bildgestaltung mit einbezogen werden soll. Ideale Brennweiten Weitwinkelobjektive sind verpönt, weil sie vor allem am Bildrand verzerren und weil man durch die kurze Aufnahmeentfernung der Person "zu nahe treten" könnte. Gekonnt und sparsam eingesetzt, eröffnen jedoch auch Weitwinkelobjektive bei Porträtaufnahmen ungeahnte Möglichkeit der kreativen Bildgestaltung, beispielsweise bei inszenierten Porträts. Auf Weichzeichner aller Art - von Nylonstrümpfen und Vaseline bis hin zu Weichzeichnervorsätzen und -objektiven kann man angesichts der Abgedroschenheit dieser Darstellungsart, weitgehend verzichten, es sei denn, die Bildidee verlangt unbedingt danach. Für Porträtaufnahmen gut geeignet sind Filme von mittlerer Empfindlichkeit mit etwas wärmerem Farbton oder spezielle Porträtfilme. Motivbezogene Ausrüstungsvorschläge: Grundausrüstung: 1 Gehäuse + Zoom 28-105 mm Standardausrüstung: 1 Gehäuse + 50 mm + 90 mm + 135 mm oder Zoom 35-135 mm Erweiterte Ausrüstung: 2 Gehäuse + 35 mm + 50 mm + 90/100 mm + 180 mm oder Zoom 28-80 mm + 80-200 mm Professionelle Ausrüstung: 3 Gehäuse + 24/28 mm + 35 mm + 50 mm + 90/l00 mm + 135 mm + 180/200 mm + 300/400 mm AKTFOTOGRAFIE Der Begriff "Aktfotografie" wird heute sowohl für den klassischen Akt als auch für Erotikaufnahmen verwendet. Aktfotografie ist aber natürlich mehr als nur die Abbildung nackter Körper. Als klassisches Aufnahmegebiet übt sie seit den Anfängen der Fotografie einen besonderen Reiz auf die Fotografen aus. Gute Aktfotografie ist ästhetisch und erotisch zugleich, niemals aber anrüchig. Von klassisch bis experimentell bietet die anspruchsvolle Aktfotografie dem Fotografen unzählige Möglichkeiten, seine Bildideen zu verwirklichen. Planung ist angesagt Auf jeden Fall sollte der Fotograf schon vor der Fotosession wissen, was er für Aufnahmen machen möchte. Die geplanten Aufnahmen sollte er dem Modell vor Aufnahmebeginn erklären und es dabei nach Möglichkeit vermeiden, Posen durch "Handanlegen" zu veranschaulichen. Auch sollten die Requisiten und die technische Ausrüstung vor der Session vorbereitet werden. Für die Wahl der Objektive gibt es keine festen Regeln, wohl aber immer wieder gut gemeinte Ratschläge wie "Anstand erfordert Abstand" - soll heißen: Teleobjektive. Anstand ist allerdings keine Frage der Brennweite, sondern der inneren Haltung. Natürlich sollte man einem Anfängermodell nicht bei der ersten Aufnahme mit einem 18-mmObjektiv "zu Leibe rücken", doch ansonsten gibt es keine Bedenken gegen den Einsatz kurzer Brennweiten in der Aktfotografie. Jeanloup Sieff, um nur ein Beispiel zu nennen, hat wunderbare Aktaufnahmen mit extremen Weitwinkelobjektiven gemacht, die sowohl Erotik als auch selbstbewußte Würde ausstrahlen. Motivbezogene Ausrüstungsvorschläge: Grundausrüstung: 1 Gehäuse + Zoom 28-70mm oder 28-80 mm Standardausrüstung: 1 Gehäuse + 35 mm + 50 mm + 80/90 mm Erweiterte Ausrüstung: 2 Gehäuse + 20/21mm + 28 mm +50 mm + 80/90 mm + 135 mm Professionelle Ausrüstung: 3 Gehäuse + 18/19/20 mm + 24 mm + 35 mm + 50 mm + 80/90 mm + 135 mm + 180/200 mm (für Außenaufnahmen) LANDSCHAFTS- UND NATURFOTOGRAFIE Anspruchsvolle Landschafts- und Naturfotografie entsteht nicht als Nebenprodukt einer Wandertour, sondern durch die fotografische Umsetzung einer Bildidee. Dabei geht es beispielsweise um die bildwirksame Plazierung von Details, um die Dominanz von Vordergrund oder Himmel, die den gewünschten Flächenkontrast hervorruft, um eine besondere Perspektive oder um gezielte Belichtung, die eine bestimmte Lichtstimmung wiedergibt oder erst im Foto erzeugt. Der Landschaftsfotograf wartet oft stundenlang, bis die Sonne einen bestimmten Stand erreicht hat, um gewisse Landschaftsstrukturen plastisch zu modellieren, oder verharrt neben dem aufgebauten Stativ, bis eine Wolkenbank vorbeigezogen ist oder eine bildwirksame Position erreicht hat. In der Landschafts- und Naturfotografie muß man nicht nur auf die Bestimmung der Schärfentiefe durch die Blende großen Wert legen, sondern auch auf die Bildgestaltung mit der Verschlußzeit. Beispielsweise kann man fließendem Wasser mit Verschlußzeiten zwischen zwei Sekunden und einer halben Sekunde (je nach Fließgeschwindigkeit) einen besonderen Charakter verleihen. In der Landschafts- und Naturfotografie sind die Kontraste zwischen Himmel und Vordergrund oft größer als der Kontrastumfang der Filme, vor allem der Diafilme. Neutrale Verlauffilter können die Kontraste ausgleichen und durch die dunklere Wiedergabe des Himmels und der Wolken die Bildaussage steigern. Auch Polarisationsfilter gehören zur Grundausrüstung eines Landschaftsfotografen. Schwarzweißfotografen werden sich auch mit Rot-, Gelb-, Orange- und Grünfilter ausrüsten müssen. Ein möglichst stabiles, aber noch einigermaßen leichtes Stativ sollte ebenfalls nicht fehlen. Niedrigempfindliche, feinkörnige Filme mir einer guten Farbsättigung sind in der anspruchsvollen Landschafts- und Naturfotografie erste Wahl. Wer das Gewicht eines Stativs scheut, kann auch mit mittelempfindlichem Filmmaterial arbeiten, wobei allerdings geringe Abstriche bei der Detailwiedergabe und Farbsättigung unvermeidlich sind. Sparsam und vor allem bewußt eingesetzt, können durch den Einsatz grobkörniger hochempfindlicher Filme geradezu piktorialistisch anmutende Bildwirkungen erzielt werden. Gute Detailwiedergabe In der Landschaftsfotografie werden sowohl Weitwinkel- als auch Teleobjektive einsetzt. Die Weitwinkelobjektive sind für Übersichtsaufnahmen geeignet. Mit extremen Weitwinkelobjektiven (Brennweiten von 14 mm bis etwa 21 mm) kann eine dramatische Raumwirkung erzielt werden. Der Vordergrund wird dominant wiedergegeben, während der Hintergrund in weite Ferne rückt. Durch die geringe Naheinstellgrenze können sogar kleine Aufnahmeobjekte raumdominant dargestellt werden. Teleobjektive erfüllen in der Landschaftsfotografie ihre eigentliche Bestimmung als Fernraffer, sie überbrücken, je nach Brennweite, große Aufnahmeentfernungen, können aber auch für Detailaufnahmen eingesetzt werden. Motivbezogene Ausrüstungsvorschläge: Grundausrüstung: 1 Gehäuse + Zoom 28-70/80 mm Standardausrüstung: 1 Gehäuse + 28 mm + 50 mm + 100 mm oder Zoom 28-70 mm + Zoom 70-210 mm Erweiterte Ausrüstung: 2 Gehäuse + 20/21 mm + 28 mm + 50 mm + 90/100 mm (Makro) + 180/200 mm oder 20/21 mm + Zoom 28-70 mm + Zoom 70-210 mm Professionelle Ausrüstung: 3 Gehäuse + 14/15 mm +20/21 mm + 28 mm + 50 mm + 100/105 mm (Makro) + 180/200 mm (Apo) + Telekonverter 2x (Apo) REISEFOTOGRAFIE Reisefotografien, die diesen Namen verdienen, sind nicht mit den üblichen Bildern aus dem Urlaub zu verwechseln, die primär Erinnerungscharakter haben. Anspruchsvolle Reisefotografie ist eher mit dem Genre der Reportage verwandt. Sie ist ein sehr komplexes Aufnahmegebiet, das dem Fotografen wahre Allroundqualitäten abverlangt. Gute Reisefotografen sind gute Landschafts-, Architektur-, Stillife-, Schnappschuß-, Porträt- und Menschenfotografen. Sie können nicht nur eine Reise, sondern auch jede einzelne Aufnahme minutiös planen und diese Aufnahmen bei Auftragsarbeit streng nach Checkliste und Konzept durchführen. So "denkt und sieht" der versierte Reisefotograf beispielsweise bei Aufnahmen für eine Doppelseite einer Zeitschrift im Querformat, bei Aufnahmen für eine Titelseite im Hochformat. Die Auflosung und die Bilddichte (Informations- oder Detaildichte) werden üblicherweise für eine Doppelseite ausgelegt. Gute Reisefotografen können aber auch spontan sein und aus einer unerwarteten Situation heraus gekonnte Schnappschüsse mit nach Hause bringen. Sie sind ethnologisch interessiert und informieren sich vor Reiseantritt über Geographie, Kultur, Menschen, Sitten, Bräuche und Besonderheiten des Landes oder Gebietes, das sie fotografisch erkunden wollen. Der Filmauswahl ist besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Es genügt nicht, bei Landschafts- und Architekturaufnahmen einen niedrigempfindlichen Film einzusetzen, für Fotos von Menschen einen mittelempfindlichen und in der Available-Light-Fotografie einen hochempfindlichen. Professionelle Reisefotografie ist thematisch geplante Fotografie. Die Bilder sollten die gleiche Farbcharakteristik und Auflösung haben. Man kann beispielsweise Aufnahmen mit einem Fujichrome 50 und solche mit einem Fujichrome 100 nebeneinander abbilden oder in einer professionellen Diaschau zeigen, weil beide Filme eine ähnliche Farbcharakteristik und Körnigkeit haben. Unterschiede werden nur bei kritischen Motiven sichtbar. Vieles spricht dafür, bei einer Reisereportage überwiegend niedrigempfindliche Filme gleichen Typs einzusetzen und bei langen Brennweiten oder angestrebter größtmöglicher Schärfentiefe gegebenenfalls ein Stativ zu benutzen. Lediglich bei Schnappschußaufnahmen könnte sich ein niedrigempfindlicher Film als unpraktisch erweisen. Gekonnte Filmwahl Bei der Wahl der Objektive sollte man den für den einzelnen Fotografen jeweils günstigsten Kompromiß zwischen Lichtstärke und Gewicht eingehen. Zwei oder drei Kameragehäuse gehören zur Grundausstattung der Reisefotografen - nicht nur, um zweierlei Filme gleichzeitig belichten zu können. sondern auch als zusätzliche Sicherheit bei Ausfall einer Kamera. In den Tropen oder der Arktis kann neben der elektronischen auch eine mechanische Kamera als Zweitgehäuse in Frage kommen. Ein tragbares stabiles Stativ, Polarisationsfilter, neutrale Verlauffilter, Rot-, Orange- und Gelbfilter für Schwarzweißfilme gehören ebenfalls zur Standardausrüstung eines jeden Reisefotografen. Motivbezogene Ausrüstungsvorschläge: Grundausrüstung: 1 oder 2 Gehäuse + Zoom 28-70 mm + Zoom 70-210 mm oder Zoom 28-200 mm Standardausrüstung: 2 Gehäuse + 28 mm + 50 mm + 100/135 mm oder Zoom 28-80 mm + 80-200 mm Erweiterte Ausrüstung: 2 oder 3 Gehäuse + 20/21 mm + 24/28 mm + 50 mm + 90/100 mm (Makro) + 180/200 mm, eventuell auch Telekonverter oder Zoom 20-35 mm + Zoom 28/35-80 mm + 80-200 mm oder 75-300 mm Professionelle Ausrüstung: 3 Gehäuse + 14/15 mm + 18/19/21 mm + 28 mm (eventuell Shift) + 50 mm + 100/105 mm (Makro) + 180/200 mm (Apo) + Telekonverter 2x (Apo) oder 300 mm MAKROFOTOGRAFIE Makrofotografie spielt sich im Nahbereich ab, der sich mit Abbildungsmaßstäben zwischen 1:10 und 10:1 jenseits dessen erstreckt, was mit der kürzesten Entfernungseinstellung der meisten Objektive zu erreichen ist. Dazu kommt, daß herkömmliche Objektive für unendlich und nicht für den Nahbereich korrigiert sind, was die Abbildungsqualität bei Einsatz im Nahbereich beeinträchtigen kann. Das gilt auch für Zoomobjektive mit einer sogenannten Makroeinstellung, die lediglich besagt, daß das Objektiv einen erweiterten Einstellbereich hat. Echte Makroobjektive haben normalerweise Brennweiten von 50/55/60 mm, 90/100/105 mm oder 180/ 200 mm, sind auch für den Nahbereich korrigiert und erreichen ohne Zubehör den Abbildungsmaßstab 1:2 oder 1:1. Wir würden, sofern keine speziellen Makroaufnahmen anstehen, immer zur Brennweite 100 mm oder 105 mm raten, denn sie erlaubt einen größeren Arbeitsabstand, was die Einhaltung der Fluchtdistanz bei Kleinlebewesen beziehungsweise die bessere Motivausleuchtung ermöglicht. Außerdem ist die Verwackelungsgefahr geringer als bei einem 100er oder 200er. Das Spezialzubehör Spezielles Aufnahmezubehör, wie Nahvorsätze, Makroadapter, Zwischenringe und Einstellbalgen, kann auch mit einigen herkömmlichen Objektiven den Nahbereich bei einem relativ guten Qualitätsniveau erschließen. Darüber hinaus ist durch Nahzubehör auch der Einsatzbereich der Makroobjektive erheblich zu erweitern. Gute Nahvorsätze sind - im Gegensatz zu einfachen Nahlinsen - hochwertige Achromate, die für bestimmte Brennweiten gerechnet wurden. Sie bestehen aus zwei verkitteten Linsen und verkürzen die Brennweite des jeweiligen Objektivs, so daß bei gleichbleibendem Einstellweg der Objektivschnecke der Abbildungsmaßstab vergrößert wird. Anders als einfache Nahlinsen steigern die achromatischen Vorsätze die optische Leistung der Objektive im Nahbereich eine Abblendung um mindestens zwei Stufen vorausgesetzt. Zwischenringe oder Zwischenringkombinationen verlängern den Auszug des jeweiligen Objektives, so daß ein größerer Abbildungsmaßstab erreicht werden kann. Mit Balgeneinstellgeräten können verschiedene Objektive mit Brennweiten zwischen etwa 50 und 300 mm verwendet werden, wobei sich die Abbildungsmaßstäbe stufenlos einstellen lassen. Durch den bis zu etwa 125 mm langen Balgenauszug, können, je nach Brennweite der Objektive, Abbildungsmaßstäbe bis zu etwa 4:1 erreicht werden. Balgengeräte gibt es in verschiedenen Ausführungen, als Automatik-Balgen mit Springblende, Balgen ohne Springblende und Autofokus-Balgen für AF-Kameras und AF-Objektiven, wobei diese Bezeichnung etwas irreführend ist, weil ein Autofokusbetrieb damit nicht möglich ist. Speziell für Balgeneinstellgeräte sind sogenannte Objektivköpfe konstruiert, die nichts anderes als Objektive ohne Schneckengang sind. Es gibt auch sogenannte Shiftbalgeneinstellgeräte, mit denen sogar ein Schärfeausgleich nach Scheimpflug möglich ist. Die TTL-Belichtungsmessung der Kameras berücksichtigt automatisch die Verlängerungsfaktoren für den größeren Auszug bei Balgen und Zwischenringen. Motivbezogene Ausrüstungsvorschläge: Grund-/Standardausrüstung: 1 oder 2 Gehäuse + 50 mm Makro + 100 mm Makro Erweiterte / Professionelle Ausrüstung: 2 oder 3 Gehäuse + 50 mm Makro + 100 mm Makro + 180/200 mm Makro Außerdem Nahaufnahmezubehör je nach Einsatzgebiet und Anspruch: Nahvorsätze, Makroadapter, Zwischenringe, Einstellbalgen, Makroblitzgeräte, Ringblitzgeräte Artur Landt in Color Foto 2/1995 {ewl Thnhlp32.dll,THIN,SKIN.LZH;STEIMERM.BMP}