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Auf den ersten Blick.. Olympus XA-1 Die Anti-Disc? Neben die Olympus XA und XA-2 tritt mit der XA-1 eine Kleinbild-Kompaktkamera, die fast schon nostalgisch wirkt und die sicher viele Freunde finden wird. Für jeden etwas bietet Olympus mit einer Palette von drei Kleinbild-Kompaktkameras, die auf den ersten Blick wie eineiige Drillinge wirken. Da ist die Olympus XA für die "Bestimmer", die es keineswegs ihrer Kamera überlassen wollen, welche Blende (und Verschlußzeit) zum Einsatz kommen sollen und die die Schärfe bzw. Unschärfe gerne zu gestalterischen Zwecken einsetzen. Die XA bietet nämlich Zeitautomatik nach Blendenvorwahl und einen Schnittbildentfernungsmesser. Und da ist die Olympus XA-2 für die "Mitbestimmer", die es der Kamera zwar überlassen, welche Zeit/Blenden-Kombination die Programmautomatik wählt, die aber zumindest die Schärfe selbst regulieren möchten, was bei der XA-2 über die bekannte Symboleinstellung möglich ist. Und da gibt es jetzt die XA-1 für die "Nichtbestimmer". Die Kamera regelt nämlich selbständig die Belichtung, indem sie Verschluß und Blende steuert, und die Scharfeinstellung ist dank des 35-mm-Fixfokus-Objektivs überflüssig geworden. Natürlich setzt eine solche Automatisierung Grenzen. Bei der Entfernung liegt die Grenze bei 1,5 m, drunter geht nichts. Bei der Belichtungsregelung liegt die Grenze bei Blende 4 und 1/30s bzw. Blende 22 und 1/250 s, d. h. bezogen auf 100 ASA bei EV 9 und EV 17. Übrigens ist 100 ASA die eine der beiden möglichen Filmempfindlichkeitseinstellungen, 400 ASA die andere und das ist schade, obwohl diese Kombination sehr gut zum Großteil der Farbnegativfilme paßt. Für die Belichtungsmessung und Belichtungssteuerung ist - keine Batterie nötig, d. h. die kleine Kamera, die wirklich keinen Ballast darstellt, ist die ideale Ergänzung für die größere Ausrüstung, wann immer man Angst haben muß, deren batterieabhängigere Geräte könnten versagen. Aber - irgendwoher muß doch Strom für die Belichtungsmessung und -steuerung kommen? Richtig? Richtig! Der Strom kommt, und das mutet fast schon nostalgisch an, von Selenzellen, die wie ein Kranz das Objektiv umgeben! Nicht aus dieser Quelle gespeist wird allerdings das Blitzgerät A 9 M, das auf zwei 1,5-V-Batterien, Typ AA, angewiesen ist. Es wird seitlich an die Kamera geschraubt, macht diese kein bißchen unhandlicher und leuchtet abhängig von der Filmempfindlichkeit bis zu 2,3 m bzw. bis zu 4,5 m korrekt aus. Mit dieser Ergänzung der XA-Serie ist Olympus mit Sicherheit ein weiterer Einbruch in die Front der Pocket-Freunde gelungen, vielleicht auch schon ein Präventivschlag gegen die disc. Denn die XA vereinigt die Vorteile des geringen Gewichts, der geringen Abmessungen (190 g, 104x65x40 mm ohne Blitz) und der Bedienungstreundlichkeit mit dem Vorteil, Kleinbildfilm 24x36 mm zu verwenden, der immer noch jedem kleineren Format überlegen ist. Karl Lukas in Color Foto 10/1982 {ewl Thnhlp32.dll,THIN,SKIN.LZH;STEIMERM.BMP}