Fuji Fujicaflex

Zu den rund dreißig zweiäugigen 6X 6-Spiegelreflex-Kameras japanischer Herkunft, die sich ausnahmslos nicht nur im Grundprinzip (wenn auch nicht immer in dem der Qualität) an das Vorbild Rollei „anlehnen", ist nun die „Fujicaflex" gekommen. Hier wurden teilweise eigene Wege beschritten.

Der Drehknopf auf der rechten Seite der Kamera hat zwei Funktionen: er dient zur Scharfeinstellung und zum Filmtransport. Herausgezogen kann der Film von Anschlag zu Anschlag fortbewegt werden. Bei hereingedrücktem Knopf wird fokusiert. Das geht bis zu 1,20m. Für Aufnahmen in kleineren Entfernungen drückt man auf einen Knopf und kann den Auszug verlängern, ausreichend, um bis auf 70 cm an das Motiv herangehen zu können. An einer mit der Objektivbewegung gekuppelten Skala kann man die Schärfentiefe ablesen. Beide Objektive der Fujicaflex haben bei 83 mm Brennweite Lichtstärke 2,8. Eine Marke zeigt auf der Mattscheibe die Parallaxe bei kleinstem Aufnahmeabstand an. Weitere Einzelheiten: Verschluß von 1 bis1/500 Sek., Selbstauslöser, Blenden- und Zeiteinstellung wie bei der Rollei. Monatlich sollen 100 Exemplare dieser Kamera hergestellt werden.

Ob es sinnvoll ist, die Bedienungsgriffe für die Scharfeinstellung mit dem Filmtransport zu kombinieren, sei dahingestellt. Vom Konstruktiven abgesehen ergibt sich wohl der Zwang, vor jeder Aufnahme erneut scharf einzustellen.

Exakte Übereinstimmung in der Führung beider Objektive bei „Zweiäugigen" ist leichter gesagt als getan. Hier wurden in jüngster Zeit nicht unwesentliche Fortschritte erzielt, vor allem in bezug auf Dauerpräzision. Und man verzichtete lieber auf die Möglichkeit, ohne Vorsatzlinsen statt bis auf 80 cm „nur" bis 90 bzw. 100 cm herangehen zu können - bei gleichzeitig erleichtertem Finden der Höchstschärfe. R. B.

(Foto Magazin 1955)

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