Zenza Bronica D
1959 - 1961
Beschreibung
Bei der Bronica D klappt der Spiegel nicht nach oben, sondern nach unten. Dadurch können Objektive weit in das Gehäuse ragen.
Mit einem einzigen großen Einstellknopf wird der Verschluß gespannt, der Film transportiert und scharfgestellt.
Eine Kamera "täuschend ähnlicher" Form kennt man seit langem. Und die Bronica hat auch sonst noch von der Hasselblad manches übernommen. Sie hat auswechselbares Filmmagazin und auswechselbare Objektive, ebenso läßt sich der Lichtschacht leicht austauschen. Format 6 X 6 cm.
Vom Vorbild abweichend ist der Spiegel vorn unten angelenkt und klappt nach unten ab, um sofort nach Ablauf des Verschlusses wieder nach oben zu schnellen. Auch das Objektiv öffnet sich - sofern man nicht mit der größten Öffnung aufnahm - wieder auf den vollen Wert. Das Sucherbild ist also nur für einen Sekundenbruchteil während der Belichtung nicht zu sehen.
Die Lage des Spiegels erlaubt es, auch Weitwinkelobjektive normaler Bauart bis zu 50 mm Brennweite zu verwenden. Während der Belichtung liegt der Spiegel gewissermaßen am Kameraboden. Wie es gelungen ist, Reflexion zur Filmebene zu umgehen, muß abgewartet werden. Scharf eingestellt wird nicht am Objektivtubus, sondern am Stellknopf an der rechten Seite der Kamera. Zum Fokussieren wird der Knopf nach außen bis zur Rast gezogen. Er hat drei weitere Funktionen: Filmtransport, Verschlußaufzug und Einstellen der Belichtungszeit. Die Bronica hat Schlitzverschluß von 10 bis 1/1250 s. Gleichmäßige Belichtung des gesamten Bildfelds ist bei 6/6-Schlitzverschlüssen bisher noch immer ein Problem gewesen - weshalb Hasselblad ja grundsätzlich zum Compur-Verschluß übergegangen ist.
Ein Schärfentiefenknopf schließt die Blende auf den vorgewählten Wert (zur Mattscheibenbetrachtung). Beim Loslassen öffnet sich die Blende selbsttätig. - Die Bronica verfügt über Entfernungsskalen für 50, 75 und 135 mm Objektive, jedoch keine Schärfentiefenskala.
Das auswechselbare Rollfilmmagazin verfügt über die bekannten Sicherungen: es kann nur abgenommen werden, wenn es lichtdicht gemacht wurde. Der Verschluß läßt sich nur auslösen, wenn der Magazinschieber völlig geöffnet wurde. Der Schieber läßt sich nur dann aus dem Magazin entfernen, wenn es an der Kamera sitzt; versehentliches Öffnen ist also unmöglich. Die Kamera unterscheidet selbsttätig zwischen belichtetem und unbelichteten] Magazin. Setzt man ein Magazin mit bereits belichtetem Filmabschnitt in der Bildbühne an das Gehäuse an, ist eine versehentliche Belichtung nicht möglich.
Weitere Details: Schraubbajonett der Objektive, sich automatisch auf Null stellendes Filmzählwerk, Gehäuse aus rostfreiem Stahl (Titan-Aluminium-Bronze-Legierung), Fresnellinse. Das Normal-objektiv ist ein Nikkor 2,8/75, vermutlich Tessar-Typ. Der Preis in den USA entspricht genau dem der Hasselblad 500 C: 489,50 $.
(Fotomagazin 1959)
Technische Daten
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Info
ID: 2222