Beier Beirax II (1955)
1955 - 1961
Beschreibung
Wir beglückwünschen Sie zum Erwerb einer Beirax und bitten Sie, sich vor dem Gebrauch der Kamera erst einmal gründlich mit der Bedienung vertraut zu machen. Vermeiden Sie dabei bitte die Anwendung von Gewalt, denn wir können zu unserem Bedauern für Kameraschäden, die auf unsachgemäße Behandlung zurückzuführen sind, keine Haftung übernehmen. Auch für die spätere Zeit empfehlen wir Ihnen eine gute Pflege der Kamera, und sie wird es Ihnen stets durch einwandfreie Leistungen danken.
DAS ÖFFNEN DER KAMERA
Durch Druck auf den Knopf unterhalb des Filmtransportknopfes springt der Laufboden auf. Er ist soweit herunterzuklappen, bis die seitlichen Spreizen hörbar einschnappen und der Laufboden danach völlig festgestellt ist. Erst jetzt ist das Objektiv in Aufnahmestellung.
DAS EINLEGEN UND HERAUSNEHMEN DER MASKE IM BILDFENSTER
Die Beirax ist eine Doppelformatkamera und kann entweder für 8 Aufnahmen 6 x 9 cm oder für 16 Aufnahmen 4,5 x 6 cm verwendet werden. In jedem Falle ist der 6x9-cm-Rollfilm B 2-8 nötig, und das kleine Format erzielt man durch Einsetzen einer Maske in das Bildfenster der Kamera.
Um die Maske herausnehmen zu können, muss der Laufboden der Kamera aufgeklappt, das Objektiv also in Arbeitsstellung sein. Die Rückwand der Kamera wird geöffnet, indem man den Rückwand-Verrieglungs-Knopf unter dem Henkel in Pfeilrichtung schiebt: die Rückwand lässt sich dann leicht aufklappen. Man entfernt die Maske, indem man sie zuerst auf der Sucherseite aus dem Bildfenster heraushebt. Beim Einsetzen der Maske müssen die beiden Nocken der Maske auf der dem Sucher gegenüberliegenden Längsseite des Bildfensters zuerst eingesetzt werden, und dann drückt man die Maske auf der Sucherseite leicht in das Bildfenster hinein, bis sie hörbar einschnappt und festsitzt.
DAS EINLEGEN DES FILMS
Vor dem Einlegen des Filmes ist darauf zu achten, dass der Kameraverschluss geschlossen ist. Wie bereits beschrieben, wird die Kamerarückwand geöffnet, indem man den Knopf unter dem Henkel in Pfeilrichtung schiebt. Die Rückwand wird völlig aufgeklappt. Danach schwenkt man den Spulenhalter in der unteren Filmkammer heraus und drückt dessen rechten Zapfen nach außen, so dass man die Filmspule mit ihren Vertiefungen erst in den linken und dann in den rechten Zapfen einsetzen kann. Nun wird die Spulenmulde wieder soweit eingeschwenkt, bis man einen leichten Widerstand der Bremsfeder spürt. Erst jetzt wird der Klebestreifen gelöst, um ein vorheriges Aufrollen des Filmes zu vermeiden. Den Anfang des Rollfilm_Scbutzpapieres führt man über das Bildfenster hinweg zur oberen Filmkammer mit der leeren Filmspule und drückt den Spulenhalter mit dem Rollfilm in die untere Filmkammer zurück. Durch kurze Drehung des Filmtransportknopfes stellt man die obere leere Spule so ein, dass ihr breiter Schlitz zu sehen ist. In diesen breiten Schlitz wird der Anfang des Filmschutzpapieres hineingesteckt. Durch Drehen am Filmtransportknopf (im Uhrzeigersinne) spult man so viel des Schutzpapieres auf, bis man die Überzeugung hat, dass sich das Schutzpapier einwandfrei auf der Spule aufwickelt. Es ist unbedingt auch darauf zu achten, dass längere Belichtungszeiten notwendig sind.
Die Blendenzahlen sind so abgestuft, dass von einer Blendenzahl zur anderen die doppelte bzw. die halbe Belichtungszeit erforderlich ist. Wenn man als richtige Zeit für Blende 8 1/50 Sekunde ermittelt, dann muss bei Blende 11 1/25 Sekunde und bei Blende 5,6 1/10, Sekunde belichtet werden.
DAS EINSTELLEN DER BELICHTUNGSZEIT
Das eigentliche Belichten geschieht mit Hilfe des Verschlusses. Die Beirax wird mit verschiedenen Verschlüssen geliefert:
Der Junior-Verschluss ist ein Automat-Verschluss, d. h. er braucht vor dem Belichten nicht besonders gespannt zu werden. Das Einstellen der Belichtungszeit geschieht durch Drehen am äußeren Rändelring, und zwar so, dass der Markierungsstrich über der betreffenden Belichtungszeit steht. Die Zahlen sind Bruchteile von Sekunden. Es ist also 100 = 1/l00 Sekunde. Außer mit den drei Momentbelichtungszeiten 1/25, 1/50 und 1/100 Sekunde ist der Junior-Verschluss für Zeitaufnahmen auch mit einer B-Einstellung versehen. Der äußere Ring wird so gedreht, dass der Markierungsstrich über dem B steht. Dann öffnet sich der Verschluss beim Druck auf den Auslöser und schließt sich wieder, sobald der Druck nachlässt. So können beliebig lange Belichtungen erfolgen.
Neben der Blendenskala befindet sich das Anschlussnippel für Blitzlichtaufnahmen. Dort wird das Kabel einer etwaigen Blitzleuchte angesteckt.
Der Tempor-Verschluss ist ein Spannverschluss, und man muss ihn vor dem Auslösen erst dem über der VerachluSSeinstellskala vorhandenen Hebel spannen. Bei von vorn betrachtetem Verschluss muss der Hebel zum Spannen bis zum Anschlag nach rechts gedrückt werden. Es ist vor dem Spannen die Belichtungszeit einzustellen.
Das Einstellen der Belichtungszeit geschieht durch Drehen am äußeren Rändelring, und zwar so, dass der Markierungspunkt über der betreffenden Belichtungszeit steht. Die Zahlen sind mit Ausnahme der 1 Bruchteile von Sekunden: Es ist also 100 = 1/l00 Sekunde, aber 1 = 1 Sekunde. Außer mit den Momentbelichtungszeiten von 1 bis 1/250 Sekunde ist der Tempor-Verschluss für Zeitaufnahmen auch mit einer B-Einstellung versehen. Der äußere Ring wird so gedreht, dass der Markierungspunkt über dem B steht. Dann öffnet sich der Verschluss beim Druck auf den Auslöser und schließt sich wieder, sobald der Druck nachlässt. So können beliebig lange Belichtungen erfolgen. Auch bei der B-Einstellung muss der Tempor-Verschluss wie oben beschrieben gespannt werden.
Beim Tempor-Verschluss können die Momentbelichtungen von 1 bis 1/25. Sekunde auch mit Selbstauslöser verwendet werden. Zu diesem Zwecke muss der kleine Knopf, der dem in Ruhestellung befindlichen Spannhebel gegenübersitzt, zum Rändelring vorgedrückt werden, sobald der Spannhebel nach dem ersten Spannen anschlägt. Dadurch wird ein zweites Spannen in gleicher Richtung möglich, d. h. der Spannhebel wird noch weiter nach rechts gedrückt. Die Belichtung erfolgt erst etwa 7 Sekunden nach dem Auslösen.
Neben der Blendenskala befindet sich das Anschlussnippel für Blitzlichtaufnahmen. Dort wird das Kabel einer etwaigen Blitzleuchte angesteckt.
DAS ENTNEHMEN DES BELICHTETEN FILMS
Nach der achten Belichtung bei 6x9-cm-Aufnahmen oder nach der sechzehnten Belichtung bei 4,5x6-cm-Aufnahmen wird der Film durch Drehen des Filmtransportknopfes so lange aufgespult, bis das Schutzpapier in den Filmfenstern nicht mehr zu sehen ist. Wie beschrieben wird nun die Rückwand geöffnet. Mit der rechten Hand muss daraufhin der Filmtransportknopf bis zum Anschlag herausgezogen werden, und die linke Hand schwenkt den Spulenhalter mit dem belichteten Film heraus, so dass man die Filmspule bequem entnehmen kann. Es ist darauf zu achten, dass sich das Schutzpapier des Films nicht lockert oder gar aufrollt, und es ist sofort mit dem gummierten Streifen zu verkleben. Die leere Filmspule der unteren Filmkammer wird nun so in die obere Filmkammer eingesetzt, dass die runde Aussparung an der Stirnseite der Spule auf den Zapfen des Spulenhalters aufgesteckt wird. Die geschlitzte Stirnseite ist also dem Filmtransportknopf zugewandt. Daraufhin muss der Filmtransportknopf erneut nach außen gezogen werden, so dass sich der Spulenhalter in die obere Filmkammer zurückschwenken lässt. Jetzt ist der Filmtransportknopf leicht zu drehen, bis sein Mitnehmer in die geschlitzte Stirnseite der Spule einschnappt und der Filmtransportknopf sich wieder in der ursprünglichen Lage am Kameragehäuse befindet.
DAS SCHLIESSEN DER KAMERA
Vorm Schließen der Kamera ist die Frontlinseneinstellung auf unendlich zurückzudrehen. Dann werden die Spreizen im oberen Drittel fest mit beiden Daumen niedergedrückt und der Laufboden der Kamera an das Gehäuse angedrückt, so dass er hörbar ein schnappt.
BLITZLICHTAUFNAHMEN
Sämtliche Verschlüsse der Beirax sind mit Blitzlichtanschluss versehen. Diese Einrichtung sorgt dafür, dass entweder die Blitzlampe oder die Blitzröhre mit dem Verschluss zusammen ausgelöst wird. Für den Gebrauch von Blitzlampen ist eine der im Handel befindlichen Blitzleuchten empfehlenswert. Ihr Kabel wird am Kontaktnippel des Verschlusses angeschlossen.
Die Blitzlampe ist nach einmaliger Verwendung verbraucht, während ein Blitzröhrengerät, das selbstverständlich auch entsprechend teurer ist, viele Tausende von Blitzen ergibt. Auch das Blitzröhrengerät wird mit seinem Kabel am Kontaktnippel des Verschlusses angeschlossen.
Der Junior- und Tempor-VerschluSS sind für die sogenannte Offenblitzmethode eingerichtet. Man blitzt sowohl mit Blitzlampen als auch mit Blitzröhren stets in eine Periode völliger Verschlussöffnung hinein. Da die Blitzröhren praktisch verzögerungslos zünden und auch sehr kurze Leuchtzeiten haben, kann man Blitzröhren-Aufnahmen mit allen Verschlusseinstellungen durchführen. Für Blitzlampen-Aufnahmen benutzt man die Verschlusseinstellung von 1/25 oder 1/10 Sekunde beim Tempor-Verschluss und 1/25 oder die B-Einstellung beim Junior-Verschluss, je nach Blitzlampen-Type.
Technische Daten
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Dokumente (1)
- Beier Beirax 6x9 (4,5x6 cm) Bedienungsanleitung Anleitung (16 Seiten)
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