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Artikel
1998
TEST & TECHNIK Neuvorstellung
Die erste 6x7-Sucherkamera mit Wechselobjektiven
Wunschkamera
Kamera-Wunschträume gehen selten in Erfüllung. Eine der wenigen Ausnahmen hierzu ist eine Ausnahmekamera: die
neue Mamiya 7. Sie ist aus der Wunschliste der Profifotografen entstanden und verbindet moderne, tragbare und bezahlbare Kameratechnik mit vier Wechselobjektiven bei idealem Aufnahmeformat. Die Zeit war längst reif für eine elektronische Meßsucherkamera mit Wechselobjektiven für das 6x7-Idealformat. Seit der Markteinführung der Mamiya 6 im Jahr 1986 wurde Mamiya mit Anfragen nach einer entsprechenden 6x7-Kamera nahezu überschüttet. Der Wunsch vieler Profis ist nun in Erfüllung gegangen: ab August wird die neue Mamiya 7 lieferbar sein. Die Familienähnlichkeit mit der 6 MF ist der neuen Kamera bereits äußerlich anzusehen, und das ist auch gut so, denn ihr Konzept hat sich als ergonomisch sehr gelungen erwiesen. Schnellschalthebel, Verschlußzeitenrad und manuelle Belichtungskorrektur sind dort plaziert, wo man sie als erstes sucht. Das Zeitenrad enthält auch die Positionen für Zeitautomatik und Meßwertspeicher.
Bedienungselemente sehr gut plaziert
Der Meßsucher verfügt über eine große Meßbasis und automatischen Parallaxenausgleich. Je nach angesetztem Objektiv wird der passende Leuchtrahmen eingeblendet (für die Brennweiten 65 mm, 80 mm und 150 mm; für das 43er gibt es einen Aufstecksucher). Verbessert wurde auch die Anzeige der Verschlußzeiten im Sucher. Sie erscheint nicht mehr seitlich, sondern in der unteren Sucherleiste. Die Mamiya 7 ist mit Zeitautomatik mit Blendenvorwahl sowie mit manueller Belichtungseinstellung ausgestattet. Ihre Verschlußzeiten reichen von 4 Sekunden bis 1/500 Sekunde (und B) und sind alle blitzsynchronisiert. Drahtauslöseranschluß, Synchronbuchse (nun auf der Vorderseite der Kamera angebracht), Selbstauslöser mit separater Taste, eingebauter Hilfsverschluß für den Objektivwechsel sowie verschiedene Sicherheitsvorkehrungen (Auslösesperren) ergänzen die Ausstattung. Die Kamerahaltung und Handhabung ist ähnlich wie bei einer Kleinbildkamera, und dank Meßsucher sowie Zeitautomatik mit manueller Belichtungskorrektur und Meßwertspeicher kann man auch genauso schnell wie mit einer MF-Kleinbildkamera arbeiten. Wenn man dazu das Gehäusegewicht von nur 920 Gramm bedenkt, dann ist die Mamiya 7 prädestiniert für Reise- und Reportagefotografie in echter Mittelformatqualität. Mit dem als Zubehör erhältlich Kleinbildadapter können auch Panoramaaufnahmen im Format 24x65 mm auf Kleinbildfilm belichtet werden.
Nicht nur Aufnahmeformat und Handhabung machen die Mamiya 7 so attraktiv, sondern auch der moderate Preis (sie kostet mit 2870 Mark kaum mehr als die Mamiya 6 und weniger als eine hochwertige Kleinbildkamera) und natürlich die vier Wechselobjektive. Das Superweitwinkelobjektiv Mamiya N 4,5/43 mm L hat einen Bildwinkel von 92 Grad und kann als praktisch verzeichnungsfrei gelten. Es wird mit einem Aufstecksucher geliefert und kostet etwa 4700 Mark. Neu sind auch die Objektive Mamiya N 4/65 mm L (etwa 2900 Mark), Mamiya N 4/80 mm L (etwa 2100 Mark) und Mamiya N 4,5/150 mm L (etwa 3100 Mark). Das Gehäuse mit 80er Objektiv soll etwa 4970 Mark kosten.
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