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Artikel

1998

Kameras

6 APS-Kompakte

Guter Durchschnitt

TEST

Das Testurteil 

Kameras über 500 Mark 

Platz 1: Olympus Centurion 76,2 Punkte

Kameras unter 500 Mark

Platz 1: Canon Ixus 75,3 Punkte

Platz 1: Nikon Nuvis 75i 75,3 Punkte

Platz 2: Minolta Vectis 25 74,7 Punkte

Platz 2: Konica BM-S 630 Z 74,3 Punkte

Platz 3: Fujifilm Fotonex 250 Zoom 73,3 Punkte

COLOR FOTO testet sechs APS-Kameras. Wir klären die entscheidenden Fragen: Wie groß sind die Unterschiede von Modell zu Modell? Wie schneidet APS im Vergleich zum Kleinbild ab? Lohnt sich ein Umstieg zum APS-System?

Die Industrie setzt immer stärker auf die neuen APS-Kompaktkameras. Als erste Fotozeitschrift mißt COLOR FOTO die Bildqualität von APS-Modellen. Hierbei berücksichtigen wir die kleine Bildfläche der APS-Negative. Deshalb können Sie die Ergebnisse des APS-Tests mit normalen Kleinbildkameratests vergleichen. Im Gegensatz zu älteren Tests geht es diesmal ausschließlich um die Bildqualität und nicht um die Bedienung.

Das Testverfahren. Das unabhängige Testinstitut "Normtest" prüft in unserem Auftrag die Schärfe der Kompaktkameraobjektive. Für die APS-Kameras haben die Normtestmitarbeiter ein neues Verfahren Entwickeln müssen. Bei konventionellen Kameras mißt Normtest die Bildschärfe mit einem Sensor in der Filmebene. APS-Kameras sind jedoch hinten geschlossen. Es ist unmöglich, den Sensor in der Filmebene zu positionieren. Normtest greift deswegen zu einer "Testtafel" mit unterschiedlich engen Linienpaaren. Diese Testtafel wird abfotografiert und die Negative mit einem hochauflösenden Scanner ausgewertet (kontrollierte Negativentwicklung). Da unsere Messungen bei der Fokusposition "Unendlich" stattfinden, fotografiert Normtest durch einen Kollimator, der die Testtafel nach "Unendlich" abbildet.
Die erste Messung jeder Brennweite erfolgt bei offener Blende. Für die zweite Messung blendet Normtest das Objektiv um zwei Stufen ab. Die ermittelten Schärfezahlen liegen zwischen 1 und 10. Jede Schärfezahl beruht auf mehr als 100 Einzelmessungen. 
APS-Negative sind 40 Prozent kleiner als Kleinbildnegative. Beim Printen wird das APS-Negativ dementsprechend stärker vergrößert. Im Idealfall gleicht das APS-Negativ die zusätzliche Vergrößerung durch eine höhere Auflösung aus - ansonsten verliert der Abzug an Qualität. Unsere Schärfezahlen berücksichtigen diesen Faktor: Um eine bestimmte Punktzahl zu bekommen, muß ein APS-Objektiv etwas besser auflösen als ein Kleinbildobjektiv.

Fazit. Die Objektive unserer sechs Testkandidaten zeichnen recht scharf. Wenn man jedoch das kleine APS-Format berücksichtigt, liefern die Kameras nur durchschnittliche Prints. Dieses Resultat dokumentieren die Schärfezahlen und unsere Bewertung. Im Vergleich zu Kleinbild-Kompaktkameras liegen die APS-Modelle im Mittelfeld. Der Fotograf kann brauchbare Fotos, aber keine Spitzenqualität erwarten. Darüber hinaus fallen die geringen Leistungsunterschiede der APS-Modelle untereinander auf. Keine drei Punkte trennen den "Testsieger" vom "Verlierer". Drei Punkte machen in der Praxis bei Standardabzügen nicht viel aus. Ein Ärgernis sind die kleinen Anfangsöffnungen der Objektive bei längeren Brennweiten. Löbliche Ausnahme: die Olympus Centurion.

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