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1998
SERVICE Kaufberatung
Praxisbericht: aktuelle Kompaktkameras mit Zoom
Immer kleiner
Der große COLOR FOTO-Praxisbericht stellt Ihnen die neuesten Zoomkompaktkameras von 270 bis 630 Mark vor. Zwei Modelle fallen besonders positiv auf: als Telezoomkamera die Konica Z-up 135 Super mit 38-135-mm-Objektiv in einem superkompakten Gehäuse für nur 600 Mark und als Weitwinkelzoomkamera die Minolta Riva Zoom 70W mit 28-70-mm-Obiektiv für 450 Mark.
Die Kamerahersteller erneuern in regelmäßigen Abständen ihre Modellpalette. Dabei wachsen die Zoombereiche, und die Gehäusemaße schrumpfen. Mit der Z-up 135 Super stellt Konica einen neuen Rekord auf und verpackt ein 135-mm-Telezoom in einem superkleinen Gehäuse. Zu den weiteren Neuentwicklungen gehört das eingebaute Ministativ der Konica TR BM-610Z und der Berührungssensor der Fujifilm DL-312-Zoom. Der Sensor meldet sich, wenn Finger den Blitz zuhalten. Nach den Minolta-Kameras paßt nun auch die Ricoh RZ-3000 ihre Belichtungsmessung der Brennweite an. Darüber hinaus warnt die Ricoh, wenn bei geblitzten Aufnahmen das Objekt außerhalb der Blitzreichweite liegt. Der Praxisbericht bewertet in erster Linie die Ausstattung, die Bedienung und den Sucher. Gerade die Bedeutung des Suchers wird von vielen unterschätzt. Was hilft Ihnen die tollste Ausstattung, wenn Sie durch den Sucher kaum etwas sehen. An eine komplizierte Bedienung können Sie sich vielleicht gewöhnen - nicht jedoch an ein zu kleines Sucherbild.
Schärfemessungen gehören nicht zum Praxisbericht, sondern sind Teil der Normtests. Im Praxisbericht finden Sie unter "Bildqualität/Urteil" eine kurze Einschätzung der Objektivqualität und der Belichtungssteuerung anhand von Probeaufnahmen.
Pentax Espio 738
Preiswerte Zoomkamera für Einsteiger
Nur 270 Mark kostet die einfachste Espio Kamera mit 38-70-mm-Zoom.
Ausstattung/Bedienung: Bis auf den Ein/Ausschalter sind alle Knöpfe gut bedienbar. Obwohl der Zoommotor in einer Richtung etwas ruckelt, kann man den Bildausschnitt präzise einstellen.
Sucher: Zu den Mängeln gehört der Sucher. Er liegt in der Mitte und sein eingespiegelter Leuchtrahmen ist bei ungünstigen Lichtverhältnissen kaum erkennbar. Auch das übliche Blitz-LED fehlt. Der Fotograf erfährt nicht, ob die Kamera den Blitz zünden wird oder nicht.
Bildqualität/Urteil: Die Pentax Espio 738 macht ordentliche Bilder mit einer leichten Tendenz ins Rote. Der Preis ist mit 270 Mark recht niedrig. Allerdings muß der Käufer einen schlechten Sucher und ein großes Gehäuse akzeptieren
Konica Big Mini Zoom TR BM-610Z
Weitwinkelzoomkamera mit Ministativ
Das auffälligste Detail ist ihre große Frontklappe im Minox-Design. Die praktische Funktion: Zwei Füße im Kameraboden ergänzen sie zum Ministativ. Ausstattung/Bedienung: In der Praxis ist die Klappe eher hinderlich. Denn beim Ausschalten muß der Fotograf die Klappe in zwei Stufen zumachen und nach dem ersten Anschlag warten, bis die Kamera das Objektiv hereingezogen hat. Auch die restliche Bedienung hat ein paar Macken. So ist die Modetaste zu klein. Und nach einem geblitzten Foto sperrt die Kamera den Auslöser, bis der Blitz wieder aufgeladen ist. Darüber hinaus springt der Zoommotor in recht groben Stufen.
Sucher: Der Sucher liegt günstig am linken Kamerarand. Allerdings stört ein unscharfer Streifen in der Suchermitte.
Bildqualität/Urteil: Die Bildqualität ist gut, wie ein Vergleich mit der direkten Konkurrentin Minolta Riva Zoom 70W bestätigt. Die genaue Einstufung wird ein zukünftiger Normtest klären.
Minolta Riva Zoom 70W
KAUFEMPFEHLUNG: Kompakte Weitwinkelzoomkamera für 450 Mark
Die Riva Zoom 70W startet ein neues Minolta-Design mit starken Rundungen.
Ausstattung/Bedienung: Positiv fallen der große Schieber vor dem Objektiv und der wegklappende Blitz auf. So sind beide Bauteile gut gegen Beschädigungen geschützt.
Sucher: Der Sucher sitzt einigermaßen weit links, so daß der Fotograf nicht mit der Nase an die Kamera stößt. Allerdings könnte er etwas größer sein. Zudem zeigt er in der Mitte eine leichte Unschärfe.
Bildqualität/Urteil: Das gelungene Design läßt die Minolta Riva Zoom 70W recht schlank aussehen. Ihre Bild- und Belichtungsqualität ist gut. Allerdings zeigt die Minolta wie die Konica Big Mini Zoom TR Vignettierungen. Beide Kameras sind wegen ihrer 28 mm Anfangsbrennweite vielseitiger als die Telezoomkameras.
Nikon Zoom 500
Schlanke Kompaktkamera ohne Schwächen oder Spielereien
Im Vergleich präsentiert sich die Nikon schlicht und unauffällig ohne modische Details.
Ausstattung/Bedienung: Alle Tasten sind gut bedienbar und eindeutig gekennzeichnet. In der Bedienungsanleitung nennt Nikon heben der Blitzreichweite auch die Leitzahl. Während die Reichweite nur für Negativfilme mit ihrem großen Belichtungsspielraum gültig ist, gilt die Leitzahl für Diafilme. Hier ist Nikon der Konkurrenz einen Schritt voraus.
Sucher: Der Sucher sitzt viel zu weit rechts und sollte wie fast alle Sucher etwas größer sein. Zudem ist das Blitz- und AF-LED zu schwach. Bei ungünstigem Sonnenstand, kann man es nicht mehr erkennen.
Bildqualität/Urteil: Schärfe und Helligkeit stimmen die Nikon ist eines der praktischsten Modelle.
Minolta Riva Zoom 115 EX
Telezoomkamera mit passivem Autofokus und TTF-Belichtungsmessung
Nach der Riva Zoom 70W kommt auch die Riva Zoom 115 EX im neuen gerundeten Minolta-Design: Die 115er hat sogar eine Alu-Frontseite.
Ausstattung/Bedienung: Wie bei der Riva Zoom 70W sind auch hier Blitz und Objektiv besonders gut geschützt. Die Ausstattung ist reichhaltig und bietet in beiden Kameras eine Makroeinstellung. Zu den Besonderheiten gehört der passive externe Autofokus und die Belichtungsmessung durch den Sucher mit Zweifeld- oder Spotmessung. Die Belichtungsmessung durch den Sucher (TTF) arbeitet brennweitenangepaßt.
Sucher: Der Sucher sitzt zwar weit links, zeigt aber die fast schon typische leichte Unschärfe, die sich als schmale Linie durch den Sucher zieht.
Bildqualität/Urteil: Wer nach einer Telezoomkamera sucht, ist mit der Minolta 115 EX gut beraten. Ihre Technik ist sehr modern und macht gute Bilder.
Fujifilm DL-312 Zoom
Großes Gehäuse - größter Sucher
Fuji-Kameras bieten die narrensichere Drop-in-Ladetechnik. Sie stecken den Film wie eine Batterie in die Fuji, und den Rest erledigt die Kamera.
Ausstattung/Bedienung: Das Wählrad erleichtert die Bedienung. Es liegt jedoch etwas ungünstig hinter dem Zoomhebel. Überhaupt arbeitet der Zoommotor zu sprunghaft.
Sucher: Der Sucher ist größer als seine Konkurrenten, liegt jedoch in der Kameramitte. Zudem fehlt ein Blitz-LED. Der Fotograf erfährt statt dessen, ob sein Finger den Blitz abdeckt. Diese Technik funktioniert jedoch nur bedingt, da der Sensor unter statt neben dem Blitz liegt. Und so kann der Finger eben doch den Blitz zuhalten, ohne daß die Kamera sich meldet.
Bildqualität/Urteil: Wer ein großes Gehäuse und einen großen Sucher will, ist mit der Fuji gut beraten, obwohl einige Dias leicht unterbelichtet waren.
Ricoh RZ-3000
Modernste Technik: Passiver-AF; Spot-AF und brennweitenangepaßte Belichtungsmessung
Eine gute Idee: die RZ-3000 warnt, wenn die Automatik den Blitz einschaltet, aber das Objekt außerhalb der Blitzreichweite liegt.
Ausstattung/Bedienung: Die Ricoh bietet einen passivem AF mit Spot- und Mehrfeldmessung und eine brennweitenangepaßte Belichtungsmessung. Während Minolta durch den Sucher mißt, setzt Ricoh eine Zusatzoptik vor die Meßzelle. Bei Serienbildern können Sie zwischen AF-Speicher und Schärfenachführung wählen. Zu den positiven Details gehören die beiden Einstellräder und der Filmtransport. Er spult den unbelichteten Film vor und zieht den belichteten Film dann Bild um Bild in die schützende Patrone. Der Zoommotor arbeitet etwas ruckhaft, aber hinreichend genau. Sucher: Wie bei Minolta so zeigt auch der Ricoh-Sucher eine leichte Unschärfe in der Mitte. Er liegt bedienungsfreundlich links.
Bildqualität/Urteil: Abgesehen von der Tendenz zu Unterbelichtungen stimmt die Bildqualität.
Konica Z-up 135 Super
KAUFEMPFEHLUNG: 135-mm-Telazoomkamera mit superkompaktem Gehäuse
Konica verpackt das lange Tele kleiner als alle Konkurrenten - und das zu einem sehr niedrigen Preis von 600 Mark.
Ausstattung/Bedienung: Die Kamera ist einfach zu bedienen und liegt gut in der Hand. Noch besser wäre aber eine direkte Beschriftung des Einstellrades wie bei Fuji und Ricoh. So muß der Fotograf im Display die Funktionswahl kontrollieren. Und auch der Z-up-135-Super-Zoommotor arbeitet zu sprunghaft. Wie bei der Konica Big Mini Zoom TR BM-610Z ist der Auslöser nach jeder geblitzten Aufnahme gesperrt, bis die Kamera den Blitz wieder geladen hat. Während dieser Zeit sind Aufnahmen ohne Blitz unmöglich. Ebenfalls recht nervig ist die leichte Ausschnittveränderung beim Auslösen.
Sucher: Der Sucher könnte etwas größer sein und zeigt eine leichte Unschärfe in der Bildmitte. Allerdings sitzt er auf der linken Kameraseite.
Bildqualität/Urteil: Bildqualität und Belichtungsgenauigkeit sind ordentlich. Die Konica Z-up 135 Super macht einen sehr soliden Eindruck und gehört wegen ihrer geringen Größe zu den interessantesten Modellen des Testfeldes.
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