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1998
EXTRABLATT APS startet
Mit APS: Die Canon EOS-SLR-Kameras
Canon öffnet das EOS-Kleinbild-Spiegelreflexsystem für APS: Die EOS 123 ist eine APS-SLR-Kamera mit dem Canon-EF-Bajonett der EOS-Kleinbildkameras. So passen also die alten Autofokus-Kleinbildobiektive an die neue APS-Kamera.
Nach Minolta kündigt Canon als zweiter Hersteller eine APS-Spiegelreflexkamera an. Die Canon EOS 123 ist Teil des bekannten EOS-Kleinbildsystems, aber für APS-Filme ausgelegt. Wenn Sie also eine EOS 123 kaufen, können Sie Ihre vorhandenen EOS-Kleinbildobjektive und -Blitze auch an der APS-EOS verwenden. Darüber hinaus erwartet COLOR FOTO neu gerechnete APS-Objektive zur EOS 123. Diese APS-Objektive werden dem kleineren APS-Format entsprechen und einen kleineren Bildkreis aufweisen als Kleinbildobjektive. Spezielle APS-Objektive passen deswegen nicht an Kleinbildkameras. Wer dennoch ein APS-Objektiv an eine Kleinbildkamera ansetzt, bekommt abgeschattete Bildecken.
Zur EOS 123 liegen der Redaktion derzeit folgende Daten vor:
EF-Bajonettanschluß wie EOS-Serie,
magnetische Informationsaufzeichnung,
Wechsel teilbelichteter Filme, Metallgehäuse, 1 32x80x58 mm.
Die Canon EOS 123 nimmt also am magnetischen Informationsaustausch teil: Die Kamera schreibt zunächst die technischen Daten der Aufnahme auf den Magnetstreifen des Films. Später wertet der Printer diese Informationen aus und stellt so bessere Abzüge her. Die EOS 123 gehört zu den wenigen APS-Kameras, die teilbelichtete Filme erkennen: Die Kamera spult teilbelichtete Filme bis zur er ersten freien Aufnahme weiter und belichtet ab dort den Film mit den neuen Aufnahmen. Über die feststehenden Fakten hinaus rechnen wir mit folgenden Funktionen: Die Canon EOS 123 wird einen TTL-Autofokus haben, eine TTL-Belichtungsmessung sowie eine TTL-Blitzmessung. TTL ist die englische Abkürzung für "through the lens", also durch das Objektiv. Zur Ausstattung gehören ferner ein eingebauter Blitz mit Vorblitz, ein Blitzschuh für Aufsteckblitze, eine Programmautomatik und wahrscheinlich eine Halbautomatik sowie Motivprogramme. Sie werden zwischen verschiedenen Motorfunktionen und Bildformaten wählen können. Selbstverständlich notiert auch die EOS 123 Grüße, Notizen, das Datum und die Uhrzeit zu jedem Foto für die Bildrückseite.
Die EOS 123 hat wie die Minolta Vectis S-l eine seitliche Klappe für den Film. So können Sie die Filmpatrone auch dann wechseln, wenn die Kamera auf einem Stativ steht. Im Vergleich zur Minolta wurde bei der EOS auf den seitlich versetzten Sucher verzichtet. Bei der EOS 123 bleibt der Sucher dort, wo er bei den Kleinbild-Spiegelreflexkameras schon immer war: direkt über dem Objektiv. COLOR FOTO rechnet mit einem klassischen Pentaprisma. Auf der Abbildung können Sie das Prisma nicht sehen, da der Sucher hinter dem relativ großen EF-Bajonett verschwindet. Der neue APS-Film hat eine geringere Höhe als der Kleinbildfilm, und so konnte Canon den Sucher ungewöhnlich tief positionieren. Der EOS-123-Sucher ragt kaum noch über die Bajonett-Silhouette hinaus. Dennoch wirkt die Canon sehr asymmetrisch, da das Objektiv nicht in der Kameramitte sitzt, sondern weit nach rechts gerückt ist. Hier haben die Canon-Entwickler geschickt die neuen Freiheiten des APS-Systems genutzt und ein offensiv neues APS-Design geschaffen.
Top-Design Canon Ixus
Ein ebenfalls auffälliges Design zeigt die Ixus-Kompaktkamera mit 24-48-mm-Zweifachzoom und Hybridautofokus. Die bloß 9 x 6 x 2,7 cm große Kompaktkamera hat das Zeug zu einem Star: Sie gehört zu den wenigen APS-Modellen, die sich deutlich von den bekannten Kleinbildkompaktkameras unterscheiden. Und wer an der Erfolg der Olympus p [mju:]-1 denkt, weiß wie wichtig Design ist. Darüber hinaus bietet die Ixus nach den vorliegenden Daten eine gute Technik. Dazu gehören die magnetische Datenaufzeichnung für verbesserte Printqualität und der Hybridautofokus. Der Hybridautofokus kombiniert wie bei der Fujifilm GA 645 einen aktiven mit einem passiven Autofokus. Im Nahbereich und bei Dunkelheit arbeitet der aktive Infrarot-Autofokus. Erst wenn die Entfernung größer wird, schaltet die Ixus auf den externen passiven Autofokus um. COLOR FOTO ist auf das erste Testmuster sehr gespannt. Selbstverständlich bietet auch die Ixus die üblichen APS-Funktionen wie die drei Bildformate.
Neben der Ixus kündigt Canon eine weitere Kompaktkamera für APS an: Die Canon Autoboy S wird ein Vierfachzoom und ein Metallgehäuse haben. Ob Canon mit "Metallgehäuse" eine Metallic-Lackierung oder ein echtes Metallgehäuse meint, ist uns nicht bekannt. Offensichtlich plant Canon einen großen Auftritt auf der PMA in Las Vegas (nach Redaktionsschluß) und gibt deswegen wesentlich weniger Informationen an die Presse als alle anderen Firmen. Im nächsten Heft werden wir Ihnen ausführlich alle Canon-Pläne zu APS vorstellen.
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