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1998

TEST

Minolta TC-1

Ein scharfes Teil

Minolta präsentiert die kleinste Kompaktkamera der Welt mit AF zum stolzen Preis von 2500 Mark. Zu den Vorzügen gehören das Rokkor-Objektiv, das Titan-Gehäuse und der übersichtliche Sucher.

Wer den Einheitsbrei satt hat, findet bei Minolta eine wunderschöne Edelkompaktkamera. Die neue TC-1 ist superklein, sieht gut aus und macht auch noch scharfe Bilder. Im Minigehäuse (99 x 59 x 30 mm) stecken ein passiver Autofokus, Blitz, Zeitautomatik und Belichtungskorrektur. Die TC-1 verwendet den klassischen Kleinbildfilm und nicht den neuen APS-Film.

Ausstattung/Technik

Keinen Millimeter hat Minolta bei der TC-1 verschenkt. Wenn man die Edelkamera aufmacht, könnte man denken, eine moderne Minox vor sich zu haben. Wie bei der Minox 35 liegen das Filmfach und die Aufwickelspule direkt neben dem Filmfenster. Alle übrigen Bauteile finden in den Lücken Platz. Die Batterie sitzt nun unter dem Objektiv und der Blitz über der Aufwickelspule. Im Vergleich zu den anderen Edelminis hat die TC-1 einen etwas schwächeren Blitz, Leitzahl 7. Das Herzstück der Minolta ist ihr 3,5/28 mm G-Rokkor. Mit dem Weitwinkelobjektiv will Minolta an alte Glanzzeiten anknüpfen. Selbstverständlich steckt aber auch im Rokkor modernste Technik, wie zum Beispiel asphärische Linsen. Bei asphärischen Linsen ist die Oberfläche nicht kugelförmig gewölbt, sondern folgt wechselnden Radien. Asphärische Linsen verbessern so die Abbildungseigenschaften der Objektive. Gleichzeitig kommen die Konstrukteure mit weniger Einzellinsen zum Ziel und können kompaktere Objektive rechnen.
Der passive Autofokus mißt die Entfernung über eine eigene Optik und nicht durch das Kameraobjektiv. Wenn es dunkel wird, unterstützt ihn ein Hilfslicht. In 455 Stufen steuert der TC-1-Autofokus die Entfernungseinstellung. Darüber hinaus sind 28 Werte manuell wählbar.
Das originellste TC-1-Detail steckt im Objektiv: die Lochblende. Statt der üblichen Lamellen regulieren einschwenkbare Lochblenden die Lichtmenge. Allerdings bietet das Gehäuse nur vier Blenden Platz: 3,5, 5,6, 8 und 16. Blende 11 existiert nicht. Und auch eine manuelle Zeiteinstellung fehlt. Sie können die Zeitautomatik (Blendenvorwahl) korrigieren, aber nicht abschalten.

Handhabung

Trotz des kleinen Gehäuses liegt die TC-1 gut in der Hand. Die meisten Einstellungen kontrollieren Sie über ein Funktionsrad und einen Schieber: Mit dem Schieber variieren Sie die am Rad vorgewählten Funktionen. Ein Beispiel: Sie stellen die Einstellscheibe auf das +/- Symbol. Per Schieber können Sie dann die Belichtung in halben Schritten um maximal vier Blenden verstärken oder verringern. Einstellrad und Schiebeschalter liegen sehr günstig an Daumen und Zeigefinger. Darüber hinaus hält die Minolta drei Extraknöpfe für Sie bereit. Der erste schaltet die manuelle Entfernungswahl aus und den Autofokus ein. Der zweite aktiviert die Beleuchtung des LCD-Displays. Und der dritte Knopf schaltet von der mittenbetonten Zweizonen- zur Spotmessung um. Er dient gleichzeitig als Speichertaste für die Spotmessung. So können Sie mit der Spotmeßtaste die Belichtung getrennt vom Autofokus (erste Stufe des Auslösers) abspeichern. Ganz klassisch sitzt der "Blendenring" vorne am Objektiv.
Der Minolta-Sucher ist sehr übersichtlich und nennt die Zeit, Entfernung und Blitzbereitschaft - die Zeit allerdings nur annähernd. Die vorgewählte Blende fehlt im Sucher.

Bildqualität

Die TC-1-Bilder zeigen eine gute Schärfe. Natürlich sind die Bildecken geringfügig dunkler als die Bildmitte (Vignettierung). Aber für ein 28-mm-Objektiv ist die Abschattung akzeptabel. Hier haben andere Kompaktkameras wesentlich größere Probleme. Und auch die Verzeichnung bleibt in tolerierbaren Grenzen: Die TC-1 verkrümmt Linien am Bildfeldrand nur ganz leicht. Zu den weiteren Pluspunkten gehören die genaue Belichtungs- und Blitzsteuerung einschließlich der Spotmessung für Gegenlichtsituationen.

Fazit

Wer die Minolta TC- I kauft, bekommt eine sehr wertige, sauber verarbeitete Kamera. Zu ihren Stärken gehören die ausgezeichnete Bildqualität, der übersichtliche Sucher und die durchdachte Bedienung. Es ist eine faszinierende Kamera jenseits der Massenware. 

PRO

gute Bildqualität

für eine Kompaktkamera großer und übersichtlicher Sucher

ausreichende Informationen im Sucher

superkompaktes Titan-Gehäuse

KONTRA

hoher Preis

Blende 11 fehlt

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