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Artikel

1998

Kamerasysteme

Minolta

Immer ganz vorne dabei 

Viele Meilensteine unterstreichen den Anspruch Minoltas auf einen Spitzenplatz unter den Spiegelreflex-Anbietern: die erste SLR mit CdS-Belichtungsmesser 1962, die erste SLR mit Dualautomatik 1977, die erste AF-Systemkamera 1985. Und auch das aktuelle Programm mit acht SLR-Kameras zeigt, daß Minolta einen Platz ganz vorne verdient.

Sechs Kleinbild-Autofokus-SLR-Kameras stehen im Mittelpunkt des Minolta-Kameraprogramms: die Dynax-Modelle 300si, 500si, 500si super, 600si classic und 700si, sowie die Dynax 9xi - das Flaggschiff der Minolta-Kameras aus der älteren Generation.
Beim Autofokus (AF) zerfällt das Angebot in drei Teile. Die Modelle 300si, 500si und 500si super weisen einen einzigen AF-Sensor auf. Die 600si classic bietet dagegen drei in "H"-Form angeordnete Sensoren. Bei der 700si und 9xi sind es dann sogar vier Sensoren. Der vierte liegt über dem "H" und wird bei Hochformataufnahmen abgeschaltet. Die Wahl des aktiven Sensors kann der Automatik übertragen oder auch manuell festgelegt werden.
Charakteristisch für die Minolta-Schärfenautomatik sind die automatische Umstellung zwischen Schärfespeicherung und Schärfenachführung bei ruhenden beziehungsweise bewegten Objekten sowie die "Prädiktionssteuerung". Sie verhindert, daß das Objekt im kurzen Augenblick zwischen "Messen" und "Belichten" aus der Schärfe läuft. Bei der 600si classic, 700si und 9xi reagiert der Autofokus sogar dann richtig, wenn die Bewegungsrichtung parallel zur Kamera verläuft oder sich ändert ("Multidirektionale Prädiktionssteuerung").
Alle sechs AF-SLRs bieten eine Mehrfeld-Belichtungsmessung mit acht (300si, 500si und 500si super) beziehungsweise 16 wabenförmigen Meßfeldern (600 si classic, 700si und 9xi).

Belichtungskorrekturen bei fast allen Modellen

Ab der 500si super kommt die Spotmessung auf 2,7 Prozent der Bildfläche dazu, und ab der 600si steht auch noch die mittenbetonte Integralmessung zur Verfügung. In kritischen Situationen können bei allen Apparaten - mit Ausnahme der Minolta Dynax 300si - Belichtungskorrekturfaktoren eingegeben werden. In den Genuß einer Belichtungsreihenautomatik kommen dagegen nur die Besitzer einer Minolta Dynax 600si classic,700si oder des 9xi Spitzenmodells. Ab der 500si bieten die AF-Kameras von Minolta generell Zeit- und Blendenautomatik, manuellen Belichtungsabgleich und Programmautomatik. Mit Verschlußzeiten von 1/2000 S (300Si, 500si, 500si super), 1/4000 S (600Si classic) und 1/8000 S (700Si) erreichen die Autofokus-Spiegelreflexkameras von Minolta das jeweilige Klassenziel. Den Rekord mit der kürzesten Verschlußzeit aller Serien-SLR-Kameras hält dagegen der "Oldie" Minolta Dynax 9xi mit 1/12000 S (Blitzsynchronzeit: 1/300 s).
Wenn das natürliche Licht nicht ausreicht, kommen die eingebauten Blitze zum Einsatz. Mit Leitzahl 12 sind sie allesamt keine Leistungsriesen, bieten aber Sonderfunktionen wie Vorblitz gegen rote Augen oder kabellose Fernsteuerung externer Blitze. Bei der 9xi wurde zugunsten der größeren Stabilität auf einen Gehäuse-internen Blitz verzichtet. Eingebaute Motoren besorgen das Filmeinlegen und den Filmtransport, wobei die Minolta Dynax 9xi mit 4,5 Bildern pro Sekunde die Bestleistung bringt - noch dazu mit Schärfenachführung von Bild zu Bild. Zu den Kleinbild-Autofokus-Kameras kommen noch zwei ältere Spiegelreflexkameras ohne automatischer Scharfstellung hinzu: die Minolta X-300s und die X-700 für die manuell zu fokussierenden MD-Objektive. Darüber hinaus baut Minolta eine APS-Spiegelreflexkamera die Vectis S-1 und eine AF-SLR, die ganz ohne Film auskommt und digitalisierte Bilder aufzeichnet: die Minolta RD-175.
Doch Minolta macht schon lange wesentlich mehr als Kameras. Neben Industriemeßgeräten und medizinischen Geräten sind es immer mehr Apparate fürs Büro, wie Kopierer, Drucker oder Faxgeräte, die das blaue Minolta-Logo tragen. Zum Vergleich: Im Geschäftsjahr 1994/1995 wurden in Europa über 340 Millionen Mark mit optischen Produkten umgesetzt- aber über eine Milliarde Mark im Geschäftsbereich Bürokommunikation! Der Reingewinn nach Steuern nimmt sich bescheiden aus: knappe acht Millionen Mark.

Minolta Dynax 9xi

Wie seinerzeit die Minolta 9000 ist die 9xi ist auf den Profi-Alltag zugeschnitten. In einem widerstandsfähigen, spritzwassergeschützten und sehr handlichen Gehäuse steckt hervorragende Technik. Der schnelle und präzise Autofokus hält mit dem schnellen Motor (4,5 B/s) Schritt und ist dank der vier CCDs sehr flexibel. Details wie Belichtungsreihenautomatik (auch für Blitz), Abblendtaste, Blitzbuchse, extra leise Filmrückspulung oder programmierbare Funktionstaste unterstreichen den guten Eindruck. Er wird nur durch die "Eye-Start"-Funktion getrübt. Ein ordentlicher Hauptschalter wäre besser. Preis für das Gehäuse: zirka 1500 Mark.

Minolta Dynax 700si

Das Flaggschiff der "si"-Serie hat zwar nicht die Einstellräder der 600si zu bieten, ist aber dennoch in Sachen Bedienung gut gelungen. Besonders die Möglichkeit, eine oft gebrauchte Kombination aus Belichtungsmeß-, AF- und weiteren Funktionen zu speichern und per Knopfdruck zu aktivieren, gefällt. Das gilt auch für den Autofokus, der wahlweise mit einem großen oder vier kleinen Meßfeldern eingesetzt werden kann. Die Schärfenachführung von Bild zu Bild funktioniert bis 3 B/s, der Höchstgeschwindigkeit des eingebauten Motors. Mit xi-Zooms stehen die Bildgrößenautomatik und die Übersichtsfunktion (bis zu 150% des eigentlichen Bildfeldes werden gezeigt) zur Verfügung. Das Gehäuse kostet etwa 1150 Mark.

Minolta Dynax 600si classic

Einstellräder und -hebel feiern an Kameras fröhliche Urständ und Minolta macht da keine Ausnahme. Die Minolta Dynax 600si classic überzeugt aber nicht nur durch ein gelungenes Einstellkonzept. Der Autofokus arbeitet mit drei CCDs, von denen einer auf senkrechte und zwei auf waagrechte Strukturen ansprechen. Die Schärfe wird bewegten Objekten auch dann nachgeführt, wenn sie Richtung und/oder Geschwindigkeit ändern. Das stellt die 600si classic auf eine Stufe mit der 700si und 9xi. Der eingebaute Winder bringt es nur auf 2 B/s, was für Nachschüsse reicht, für Bildserien aber knapp bemessen ist. Der Preis für das Gehäuse liegt bei zirka 900 Mark.

Minolta Dynax 500si Super

Das 500 si Super-Modell unterscheidet sich nur in wenigen, aber interessanten Punkten von der Normalversion der Minolta Dynax 500si. Für Aufnahmen unter schwierigen Beleuchtungsbedingungen ist besonders die zuschaltbare Spotmessung wichtig. Daß der Motor leiser arbeitet, ist in vielen Situationen ein Pluspunkt, besonders bei feierlichen Anlässen wie Taufen oder Hochzeiten. Effektvolle Bilder können per Doppelbelichtung entstehen, und die Buchse für die Kabelfernsteuerung bei Aufnahmen mit Stativ oder Reprosäule ist eine echte Arbeitserleichterung. Der Preis für das Gehäuse beträgt etwa 650 Mark - 50 Mark mehr als die 500si. Die Minolta Dynax 500si super soll die 500si aber nicht ablösen, sondern ergänzen.

Minolta Dynax 500si

Die Minolta Dynax 500si eignet sich für Hobbyfotografen mit geringen und mittleren Ansprüchen. Diesen Fotografen bietet die Kamera eine mehr als ausreichende Ausstattung zu einem günstigen Preis. Lediglich das Angebot in Sachen "Belichtungsmessung" fällt mit der reinen Mehrfeldmessung etwas dünn aus. Für die Umsetzung der Menüdaten stehen dann allerdings neun Varianten der Belichtungssteuerung zur Wahl (inklusive fünf Motivprogrammen). Problemmotive lassen sich mit Hilfe der Korrekturfaktoren in den Griff bekommen. Der eingebaute Blitz, der allen "si"-Modellen eigen ist, reicht für gelegentliche Blitzaufnahmen und bietet die Chance, größere Systemblitze "fernzuzünden ". Der Gehäusepreis: etwa 600 Mark.

Minolta Dynax 300si

Die Einsteigerkamera ins Minolta-Dynax-System ist eine Alternative zur High-End-Zoomkompakten, der sie vor allem den Reflexsucher, die Wechselobjektive und die TTL-Belichtungs- und -Blitzbelichtungsmessung voraus hat. Der eingebaute Blitz unterstützt unter schlechten Lichtverhältnissen den Ein-Feld-Autofokus durch Meßblitze und kann größere Einheiten fernsteuern. Der Motor transportiert den Film wie bei den 500er-Modellen maximal einmal pro Sekunde. Für den SLR-Neuling ist die Minimal-Sucherinformation ausreichend. Wer sich ein bißchen weiter ins Fotohobby vorwagen möchte, sollte eine 500si oder 500si super vorziehen, in deren Sucher Zeit und Blende angezeigt werden. Die 300si kostet zirka 500 Mark.

Minolta X-700

Minolta hat zwei echte Manuell-Fokus-Dauerbrenner im Programm. Die X-700, 1982 vorgestellt, ist der eine. Das ehemalige Minolta-Top-Modell kann noch immer durch praxisnahe Ausstattung und sehr gute Qualität überzeugen. Die Belichtungsmessung erfolgt mittenbetont integral. Neben manuellem Abgleich bietet die X-700 Zeit- und Programmautomatik. Der Verschluß reicht von 1/1000 s bis zu 4 s und hat eine Synchronisationszeit von 1/60 s. Für Aufnahmen bei wenig Licht steht bereits eine TTL-Steuerung zur Verfügung. Der Filmtransport erfolgt in der Grundausstattung manuell, es gibt aber den ansetzbaren Motor MD-1 und den Winder G. Das Angebot an MD-Objektiven reicht noch von 28 mm bis 600 mm. Der Preis für das Gehäuse beträgt 650 Mark.

Minolta X-300s

Die X-300s ist der zweite Minolta-Dauerbrenner Sie geht auf die X-300 zurück und hat selbst schon sechs Jahre auf dem Buckel. Die handliche MF-Einsteigerkamera bietet Zeitautomatik und manuellen Belichtungsabgleich zur Wahl, für die Zeiten von 1/1000 s bis 4 s bzw. bis 1 s zur Verfügung stehen. Dauerlicht wird mittenbetont integral in der Kamera gemessen. Für Blitzlicht ist die TTL-Steuerung noch nicht möglich, aber bei Erreichen der Blitzbereitschaft wird automatisch die Synchronisationszeit (1/60 s) eingestellt. Der Motor MD-1 bzw. der Winder G machen den automatischen Bildtransport mit 3,5 B/s bzw. 2 B/s möglich. Das Gehäuse kostet 400 Mark.

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