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Service Kaufberatung
Die etwas andere Sucherkamera: Olympus [mju:] Zoom
Immer dabei
Mit Design zum Erfolg. Olympus trifft mit pfiffig gestylten Sucherkameras den Geschmack der Käufer. Anfang des Jahres stellten die Japaner ihrem Verkaufshit Olympus [mju:]-1 eine etwas größere Schwester zur Seite: die Olympus [mju:] Zoom mit Zoomobjektiv 35-70 mm und Spotmessung.
Egal, ob Hosen- oder Manteltasche - moderne Sucherkameras finden überall Platz. Zwar erreichen sie nur selten die Abbildungsqualität von Spiegelreflex-Objektiven, doch was nützt die beste Kamera, wenn sie daheim ruht, sicher vor Kratzern, Langfingern und Fotograf. Der Erfolg der kleinen Sucherkameras kommt also nicht von ungefähr - sie sind da, wenn man sie braucht. Und auch engagierte Fotografen stecken eine Sucherkamera gern als Drittgehäuse in die Jackentasche.
Die Olympus [mju:] Zoom machte bei COLOR FOTO eine gute Figur. Sie ist leicht zu bedienen, stellt sicher scharf und bietet gute Bildergebnisse. Lediglich Gegenlicht und Fenster im Infrarotstrahl bereiten Probleme. Dafür ist der Sucher sehr hell und übersichtlich, der Zoommotor angenehm leise. Die Olympus [mju:] Zoom ist als vollautomatische Kamera konstruiert: aufs Motiv halten, Bildausschnitt wählen und auslösen. Sie stellt scharf (Mitte), regelt die Belichtung und kümmert sich um den Blitz. Ein grünes und ein orangefarbrnes Lämpchen informieren den Fotografen über den Betriebszustand (scharfgestellt, Blitz). Darüber hinaus bietet die [mju:] Zoom vier Blitzprogramme, einen Selbstauslöser und eine Spotmessung. Eine Kamera für Leute, die es gern bequem haben.
Gegenüber der [mju:]-1 ist die [mju:] Zoom ein wenig schwerer; das 35-70-mm-Zoom beansprucht eben mehr Raum als ein 35-mm-Objektiv. Die zusätzliche Telebrennweite fällt besonders bei Porträts angenehm auf. Wer formatfüllend fotografiert, kommt mit 70 Millimetern Brennweite zu wesentlich natürlicheren Bildern als mit dem 35mm-Objektiv der g [mju:]-l. Nicht nur bei Porträts, auch sonst hilft das Tele der g [mju:] Zoom, Entfernungen zu überwindet: bei Tieren im Zoo, winkenden Politikern und ähnlichem.
Ebenfalls neu ist die Spotmessung: Die zusätzliche Meßmethode ist im Prinzip eine feine Sache, doch fehlt der Olympus eine exakte Sucher- oder Display-Information. Die [mju:] Zoom zeigt, wie die [mju:]-1, keine Zeiten und Blenden an. Es bleibt also unklar, was die Kamera genau mißt, wenn man sie umstellt. Ein Problem fast aller Sucherkameras: Der Fotograf erfährt nichts über Grunddaten wie Blende und Zeit und kann infolgedessen die Belichtung auch nicht beeinflussen. Für den "Knipser" geht das sicher in Ordnung. Spiegelreflex-Fotografen erwarten hier jedoch mehr Möglichkeiten, ihre Kameras zu korrigieren.
Ein weiterer Kritikpunkt ist die kombinierte Speicherung von Autofokus und Belichtungsmeßwert. Wer bei der [mju:] Zoom die Spotmessung einschaltet, braucht eine Meßfläche, die nicht nur ideal-grau, sondern auch optimal weit entfernt sein muß. Der Autofokus stellt automatisch auf die mit der Spotmessung angepeilte Stelle scharf. Das Hauptmotiv liegt dann möglicherweise in der Unschärfe.
Unangenehm fiel ferner der ungenau arbeitende Zoom-Motor auf. Wer aus dem Tele- in den Weitwinkelbereich zurückzoomt, muß den Bildausschnitt nachkorrigieren. Das Objektiv bleibt an der gewünschten Stelle nicht stehen, sondern springt ein Stück nach vorn.
Insgesamt ist die Olympus g [mju:] Zoom eine sehr angenehme Begleiterin. Sie liegt gut in der Hand, ihre Bedienung ist einfach und frei von Rätseln. Dabei ist gerade das helle und ungewölbte Sucherbild keineswegs selbstverständlich. Außerdem haben die japanischen Olympiker das Okular der [mju:] Zoom auf die linke Seite verschoben, so daß die Nase des Fotografen neben die Kamera paßt - bei Sonnenschein wie bei Regen, Denn die Olympus g [mju:] Zoom ist nicht nur witzig gestylt, sie ist auch noch wetterfest.
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