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1998

KURZTEST Drei Kompaktkameras

Tele- oder Weitwinkelkamera

Drei Kameras - drei Konzepte: Canon Prima Super 28: klein, flach Weitwinkelzoom 28-70 mm, Rollei Prego 90 AF: üppige Ausstattung, Universalzoom 28-90 mm, Minolta Riva Zoom 140EX: langes Tele 38-140 mm. Unser Kurztest zeigt Vor- und Nachteile.

Canon Prima Super 28 

Die Canon Prima Super 28 zeichnet sich durch ein flaches und relativ kleines Gehäuse aus. Sie kostet 400 Mark und ist so 50 Mark billiger als die fast baugleiche Super 28V mit LCD-Maske im Sucher.

Ausstattung: Die Canon bietet die wichtigsten Funktionen einschließlich abschaltbarem Blitz und Autofokus. Hinzu kommen ein Spot-Autofokus und fünf Motivprogramme auch für Serienaufnahmen.

Bedienung: Den großen Schieber vor dem Objektiv hat Canon Konkurrent Olympus abgeschaut. Der Schieber ist halt die beste Lösung, um das Objektiv, den Autofokus und den Sucher zu schützen. Ebenfalls pfiffig ist das Einstellrad für die Motivprogramme. Allerdings sitzt es etwas tief. Andere Modelle löschen alle gewählten Funktionen beim Ausschalten. Das Motivrad behält jedoch seine Position, so daß die Prima Super nur die Blitzeinstellungen löscht - gewöhnungsbedürftig.

Sucher: Unter den drei Kandidaten schneidet der Canon-Sucher am besten ab. Dennoch sollte auch er etwas größer sein und so wie seine Konkurrenten an der linken Kameraseite sitzen. Wenn der Sucher in der Kameramitte positioniert ist, drückt man sich an der Rückwand die Nase platt. Canon verzichtet bei der Super 28 auf ein rotes Blitz-LED und läßt statt dessen das grüne LED blinken, wenn der Blitz mitgeht - preiswert, aber verwirrend.

Bildqualität: Die Canon Prima Super 28 hat die beste Gegenlichtsteuerung der Testkameras. Allerdings neigt die Blitzlichtsteuerung zu Unterbelichtungen. Vignettierung (dunkle Bildecken) und Verzeichnung (gekrümmte Linien am Bildfeldrand) sind gering.

Urteil: Wenn man von der Blitzsteuerung absieht, liefert die Canon ordentliche Bilder zu einem günstigen Preis. Angesichts des kleinen Gehäuses ist der eingeschränkte Brennweitenbereich in Ordnung: 28 bis 70 Millimeter genügen in den meisten Situationen ideal für kleines Reisegepäck.

Rollei Prego 90 AF

Rollei baut die Prego-Linie kontinuierlich aus. Die Prego 90 bietet einen sehr attraktiven Zoombereich von 28 bis 90 mm. Allerdings ist das Gehäuse recht groß - wesentlich größer als das Canon-Gehäuse.

Ausstattung: Wie bei Rollei üblich, sind die Kameras reichhaltig ausgestattet - mit vielen Funktionen vom Schnappschuß- über das Porträtprogramm, die Gegenlicht- plus Belichtungskorrektur und die Intervallbelichtung bis zu Doppelbelichtungen. Es fehlt aber eine Spotmessung.

Bedienung: Die überreiche Ausstattung macht die Bedienung der Rollei zu einer etwas verwirrenden Programmieraufgabe. Darüber hinaus liegen die Zoomtasten zu nahe am Auslöser und können so zu Fehlbedienungen führen, wenn Sie die Kamera am Auge haben.

Sucher: Er liegt nasenfreundlich am Kamerarand. Bei schrägem Einblick erscheinen seine Ecken jedoch verdunkelt.

Bildqualität: Im Vergleich zur Canon ist die automatische Belichtungssteuerung bei Gegenlicht überfordert, und die Vignettierung des Objektivs ist stärker (dunkle Bildecken). Zusätzlich hat die Rollei Probleme mit der Blitzsteuerung und liefert teilweise zu dunkle Dias. Keine Probleme bereitet dagegen die Verzeichnung.

Urteil: Die Rollei lockt mit dem brauchbarsten Brennweitenbereich. Allerdings ist das Gehäuse groß und die Bedienung etwas verwirrend. Die Schärfe stimmt, aber die Belichtungssteuerung könnte etwas besser sein. Gesamteindruck: Beste Allroundeigenschaften, aber teuer und groß.

Minolta Riva Zoom140EX

Wer statt eines Weitwinkels ein Telezoom sucht, findet bei Minolta die Riva Zoom 140EX, mit einem Tele bis 140 mm und als einziger unserer Testkandidaten mit einem passiven Autofokus.

Ausstattung: Die Riva 140 ist ausreichend ausgestattet mit den üblichen Funktionen zum Blitz. Als Extras bietet sie eine manuelle Gegenlichtkorrektur und eine Spotbelichtungsmessung.

Bedienung: Im Vergleich zu anderen Kompakten liegt die Minolta besonders gut in der Hand. Hierzu trägt der Wulst an der rechten Kameraseite bei. Und auch die wichtigsten Knöpfe, der Auslöser und die Zoomwippe, liegen sehr griffgünstig. Allerdings ist die Minolta recht groß.

Sucher: Ihr Sucher sitzt auf der linken Seite, wirkt aber noch etwas kleiner als der Canon-Sucher. Zudem ragt bei 38 mm das Objektiv ins Blickfeld.

Bildqualität: Sie zeichnet sich durch eine besonders gute Blitzlichtsteuerung aus. Der Minolta-Autofokus hat Probleme mit strukturschwachen Motiven und findet manchmal keine Schärfe. Während die Vignettierung (dunkle Bildecken) gering ist, fällt die Verzeichnung negativ auf. Die Treppenstufe auf der Abbildung ist etwas gekrümmt. 

Urteil: Die Minolta hat die beste Ergonomie der Testkandidaten. Sie ist ideal, wenn Ihnen die Größe behagt und Sie eine Telebrennweite suchen - groß, aber ergonomisches Design.

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