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Artikel

1998

Kameras

Markenprofil Olympus

Klein, aber fein

Es gibt sie noch: die OM-System-Reflexkameras und die Zuiko-Objektive. Aber seit Jahren herrscht- Schönheitspflege ausgenommen - Ruhe in diesem Lager. Und Liebhaber der kleinen, feinen Apparate sehen mit Wehmut, daß das System um die OM-3 Ti und OM-4 Ti langsam, aber sicher kleiner wird.

Seit immerhin 13 Jahren gibt es die beiden Olympus-SLR-Kameras mit den Bezeichnungen OM-3 und OM-4. Sie wurden von der Technik her über die Jahre hinweg kaum verändert. Lediglich die Super-FP-Blitzsteuerung mit Synchronzeiten bis zu 1/2000 Sekunde kam hinzu, als die "Ti"-Modelle vorgestellt wurden. Das "Ti" bedeutet, daß Titan für den Gehäusebau verwendet wurde. Eine Äußerlichkeit: die "blonden" Kappen wurden im Laufe der Jahre schwarz bzw. anthrazit. Die aktuellen Olympus-SLR-Modelle heißen OM-3 Ti Black und OM-4 Ti Black.

Kameratechnik der 80erJahre. Kann das technische Niveau von OM-3 Ti und OM-4 Ti noch befriedigen? Es kann! Autofokus ist hier natürlich kein Thema; dafür gibt es von Olympus die "All-in-one"-SLR-Kameras der IS-Serie. Und auch die eine oder andere Automatikfunktion, die heute schon Einsteiger-SLRs bieten, ist nicht vorhanden. Aber nur das Fehlen der automatischen Filmempfindlichkeits-Abtastung per DX-Code fällt wirklich auf. Besonders die Belichtungsmessung der beiden aktuellen OM-Modelle ist immer noch sehr praxisnah und bestens geeignet, auch komplizierte Beleuchtungssituationen sicher in den Griff zu bekommen. Im Normalfall reicht die mittenbetonte Integralmessung. Für kontrastreiche Motive läßt sich per Knopfdruck die Spotmessung aktivieren - und durch weiteres Betätigungen des Spot-Meßknopfes sogar zur Multispotmessung erweitern. Die Sucheranzeige informiert sofort über die Helligkeitsunterschiede zwischen hellen und dunklen Motivteilen.
Der wesentliche Unterschied zwischen OM-4 Ti und OM-3 Ti liegt in der Umsetzung dieser Meßergebnisse. Die OM-4 Ti bietet dem Benutzer die Wahlmöglichkeit zwischen Zeitautomatik und manuellem Belichtungsabgleich. Im Fall der Automatik kommt die dynamische Meßsteuerung zum Einsatz: die Belichtungsmessung dauert während der Belichtung an und reagiert durch Verlängern oder verkürzen der Belichtungsdauer auf etwaige Änderungen. Die OM-3 Ti dagegen bietet ausschließlich die Nachführtechnik mit manueller Einstellung aller Werte.

Perfekte Spotmessung. Sind Motive sehr hell oder sehr dunkel, bringen die Funktionen "HiLight"- bzw. "Shadow-Control" eine fest eingestellte Korrektur auf Knopfdruck. Darüber hinaus können Korrekturen auch von Hand eingegeben werden (+ 2 Lichtwerte).
Der Verschluß wird bei der OM-4 Ti elektronisch und bei der OM-3 Ti mechanisch gesteuert. Für Blitzaufnahmen sind beide Geräte mit TTL-Steuerung ausgestattet. Mit dem Olympus-Blitzgerät F280 lassen sich dank einer besonderen Technik alle Verschlußzeiten bis zu 1/2000 Sekunde für Blitzaufnahmen nutzen (siehe "Zubehör").
Wer den Komfort des Filmtransports mit Motor sucht, der findet ihn selbstverständlich auch bei den OM-Kameras: Motordrive oder Winder sind bei Bedarf ans Gehäuse ansetzbar.

Olympus OM-3 Ti Black

Sie hat dieselben Vorzüge wie die OM-4Ti. Dazu gehört die Abblendtaste an den Objektiven, gehören Blitzbuchsen für System-TTL- und normale Blitzgeräte sowie ein Okular mit Dioptrienausgleich. Die OM-3Ti besitzt keine Belichtungsautomatik oder Elektronische Verschlußsteuerung. Sie ist also besonders für Fotografen geeignet, die selbst alle Einstellungen vornehmen wollen. Der Preis für das Gehäuse liegt bei 3000 Mark.

Olympus OM-4 Ti Black

Im zierlichen Gehäuse steckt eine Technik, die zwar mehr als ein Dutzend Jahre alt, aber keineswegs veraltet ist. Besonders die Belichtungsmessung überzeugt noch heute, und daß für die Umsetzung in Zeit- und Blendenwerte neben der manuellen Einstellung "nur" eine Zeitautomatik zur Verfügung steht, stört nicht. Das Sucherbild ist sehr hell und groß, die Informationen sind umfassend und übersichtlich. Preis für das Gehäuse: etwa 2500 Mark.

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