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Artikel

1998

Kameras

13 AF-Kameras für Spiegelreflex-Einsteiger

RICHTIG EINSTEIGEN!

Wer mehr als Schnappschüsse will, sollte sich unbedingt für eine Spiegelreflexkamera entscheiden. Aber für welche? Denn jeder Hersteller bietet mehrere Modelle an. COLOR FOTO hilft Ihnen bei der Entscheidung und gibt Ihnen wertvolle Tips für den optimalen Einstieg in die faszinierende Welt der Spiegelreflexfotografie.

Unsere Empfehlungen

SLR-Einsteiger mit höheren Ambitionen sollten sich für eine Kamera entscheiden, mit der sie, fotografisch gesehen, "wachsen" können. Der geringfügig höhere Preis für die Anschaffung einer Aufsteigerkamera rechnet sich spätestens dann, wenn Sie Ihre Einsteigerkamera dafür in Zahlung geben, weil sie Ihren gewachsenen Ansprüchen nicht mehr genügt. Für Besitzer von "reinen" Einsteigerkameras, die in die höhere Klasse aufsteigen wollen, ist es daher viel sinnvoller, die Einsteiger-SLR nicht in Zahlung zu geben, sondern als Zweitkamera zu behalten. Das bietet Ihnen vor allem auf Reisen, aber auch bei nicht wiederholbaren Familienereignissen und -festen, eine zusätzliche Sicherheit beim Ausfall der "Hauptkamera". Die Tabellen zeigen Ihnen die AF-SLR-Kameras von 380 bis 900 Mark in der Reihenfolge unserer Empfehlung für drei Zielgruppen:

Für SLR-Einsteiger und Fotoanfänger 

1. Canon EOS 500N 

2. Minolta Dynax 500si Super 

3. Nikon F50

4. Pentax Z-70 

5. Pentax MZ-10 

Für SLR-Aufsteiger und ambitionierte Fotoamateure 

1. Canon EOS 50E 

2. Minolta Dynax 600si Classic 

3. Pentax MZ-5N

4. Nikon F-601 AF 

5. Sigma SA 5 

Für preisorientierte SLR-Einsteiger 

1. Canon EOS 5000 

2. Minolta Dynax 300si

3. Pentax MZ-50

Die Entscheidung für eine Spiegelreflexkamera ist der erste Schritt auf dem Weg zu bewußten, anspruchsvollen Fotoaufnahmen. Ob dieser Weg einfach oder beschwerlich wird, hängt hauptsächlich von der Wahl der richtigen SLR-Kamera ab (SLR = Single Lens Reflex = Spiegelreflexkamera). Denn die Bedienung und die Funktionen der Kamera können den Einstieg erleichtern oder erschweren. Und mindestens genauso wichtig ist die Wahl der Wechselobjektive und des Zubehörs, denn sie können die Einsatzbereiche der Kameras erweitern und sogar neue Aufnahmegebiete erschließen. Wechselobjektive ermöglichen außerdem, die Brennweite so zu wählen, daß in Abhängigkeit vom Motiv und Aufnahmestandort die Bildidee optimal umgesetzt werden kann. Denn brennweitenabhängige Bildgestaltung ist d. erste Schritt in Richtung anspruchsvolle Fotografie. Spezialobjektive mit besonderen Abbildungscharakteristiken, wie Fisheye- oder Spiegellinse objektive lassen sich auch für kreativ Effekte einsetzen. Entscheidend ist auch daß nur Spiegelreflex-Systemkameras so flexibel und universell einsetzbar sind, daß sie sich für jedes Aufnahmegebiet und für jeden Anspruch ausbauen lassen. Ein weiterer Vorteil, der im Kleinbildbereich nur Spiegelreflexkameras bieten, ist die Übereinstimmung von Sucherbild und Bildfeld.
Dadurch ist eine genaue Kontrolle des Bildaufbaus und, eine Abblendtaste vorausgesetzt, der Schärfentiefe möglich. Und die Schärfentiefe ist ja bekanntlich eines der wichtigsten Mittel der Bildgestaltung. Durch verschiedene Belichtungsmeßmethoden und manuelle Korrekturmöglichkeiten ist eine gezielte Steuerung der Bildhelligkeit möglich. Blenden- und Zeitautomatik sowie manuelle Belichtungseinstellung ermöglichen es, Blende und Verschlußzeit motivabhängig zu wählen.

Motivprogramme. Sehr wichtig für SLR-Einsteiger sind die Motivprogramme für Porträt-, Landschafts-, Sport-, Action- oder Makro-Aufnahmen. Einige Kameras bieten auch ein Motivprogramm für Nachtporträts oder eine Schärfentiefenautomatik. Die Motivprogramme sind mit Piktogrammen gekennzeichnet und arbeiten automatisch mit einer motivabhängigen Steuerung von Blende und Verschlußzeit. Damit gelingen, unbelastet durch die Aufnahmetechnik, gekonnt wirkende Aufnahmen in den wichtigsten Motivbereichen. Im einzelnen sieht das folgendermaßen aus:
Im Porträtprogramm wird eine möglichst große Blendenöffnung gesteuert, was einer kleinen Blendenzahl entspricht. Damit trägt man der Tatsache Rechnung, daß in der Porträtfotografie üblicherweise das scharf abgebildete Gesicht vor dem unscharfen Hintergrund "plastisch" herausgearbeitet wird. Das Motivprogramm für Porträtaufnahmen "harmoniert" am besten mit mittleren Telebrennweiten (etwa 80 mm bis 135 mm). Das Landschaftsprogramm ist sozusagen das Gegenteil des Porträtprogramms, denn es ist für große Schärfentiefe und Weitwinkelobjektive ausgelegt. Es wird also eine möglichst kleine Blendenöffnung gesteuert (große Blendenzahl). Das Motivprogramm für Sport- oder Actionaufnahmen ist kurzzeitorientiert. Es werden also möglichst kurze Verschlußzeiten gesteuert, um den Bewegungsablauf "einzufrieren", das heißt scharf abzubilden. Das Sportprogramm eignet sich sehr gut auch für Aufnahmen von spielenden Kindern oder für Tieraufnahmen mit langen Brennweiten. Das Motivprogramm für Nah- und Makroaufnahmen ist bei den meisten Herstellern für die Makroeinstellung der Zoomobjektive gedacht. Weil im Nahbereich die Ausdehnung der Schärfentiefe mit dem größer werdenden Abbildungsmaßstab abnimmt, werden kleine Blendenöffnungen gesteuert. Das Motivprogramm für Nachtaufnahmen ist eigentlich eine Art Langzeit-Blitzsynchronisation, so daß sowohl das ungeblitzte Hauptmotiv im Vordergrund als auch der Hintergrund korrekt belichtet werden. Technikmuffel können freilich auch auf die Vollautomatik zurückgreifen. In dieser Funktion arbeiten die SLR-Kameras wie Kompaktkameras: Es genügt, durch den Sucher zu blicken und auszulösen, sämtliche Steuerungen erfolgen automatisch. Um Fehleinstellungen durch technisch ungeübte Fotografen zu vermeiden, sind in den Motivprogrammen und der Vollautomatik keine manuellen Einstellungen möglich. Höchsten Belichtungskomfort und alle Einstellmöglichkeiten bietet die verschiebbare Programmautomatik (Programmshift), indem sie gestattet, die Zeit-/Blenden-Kombination bei gleichbleibendem Belichtungswert nach Wunsch zu verändern. Leider sind aber nur wenige Einsteigerkameras mit shiftbarer Programmautomatik ausgestattet. Sie ist aber vor allem für Aufsteiger und ambitionierte Anfänger wichtig. Für dieselbe Zielgruppe ist auch eine Belichtungsreihenautomatik hilfreich. Dabei werden meistens drei Aufnahmen automatisch belichtet: zusätzlich zur Aufnahme mit dem gemessenen Wert werden zwei flankierende Belichtungen ausgeführt (eine Unter- und eine Überbelichtung). Diese Funktion gibt eine zusätzliche "Belichtungssicherheit" bei schwierigen Lichtverhältnissen. Vor allem Diafotografen werden die Vorzüge der Belichtungsreihenautomatik schätzen, denn sie können für die Diaschau Aufnahmen mit gleicher Helligkeit auswählen.
Die für Fotoanfänger und SLR-Einsteiger wichtigsten AF-SLR-Kameras präsentieren wir hier mit einer Kurzbeschreibung. Die "Hitliste" auf der vorhergehenden Seite enthält die Kameras in der Reihenfolge ihrer Eignung für die jeweilige Zielgruppe.

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