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Artikel
1998
Kameras
Hasselblad XPan
Kleinbildkamera von Hasselblad
Wenn der6x6-Spezialist Hasselblad eine Kleinbildkamera präsentiert, dann erwartet man etwas Besonderes. Und das ist die Meßsucherkamera XPan in der Tat. Wir sagen Ihnen im Detail, was Sie bietet.
Mit der XPan gibt der schwedische Hersteller nun allen Hasselblad-Fans die Möglichkeit, der Marke ihrer Wahl treu zu bleiben, dennoch Kleinbildfilm einzusetzen, und das gleich in doppelter Hinsicht. Zusätzlich zum gewohnten Format 24 x 36 mm steht bei der XPan das Panoramaformat 24 x 65 mm zur Verfügung.
Echtes Panorama. Hasselblad setzt also auf "echtes" Panorama. Die Formathöhe von 24 mm bleibt erhalten, die Breite wurde vergrößert. Damit setzen sich die XPan-Panorama-Negative oder -Dias schon durch ihr Format von jenen ab, die mit den verbreiteten Kleinbild- und APS-Kameras mit Panoramafunktion gemacht werden können. Dort wird die Formatbreite beibehalten, die Höhe reduziert und das "Panoramaformat" durch nichts anderes erreicht als durch eine Ausschnittvergrößerung.
Der Wechsel vom herkömmlichen Kleinbild- zum Panoramaformat ist bei der Hasselblad XPan jederzeit möglich. Trotzdem ist zwischen allen Aufnahmen eines Filmbandes derselbe schmale Trennsteg zu sehen. Das ist keineswegs selbstverständlich. Beim Umschalten von 24 x 36 mm auf 24 x 65 mm werden zwei Maskenbänder rechts und links aus dem Filmfenster gefahren. Würde der Film dabei in seiner Position bleiben, wäre eine teilweise Doppelbelichtung eines vorher belichteten Bildes unumgänglich. Der Film wird deshalb beim Formatwechsel von Kleinbild auf Panorama vom eingebauten Winder entsprechend weit in die Patrone gespult. Beim Wechsel von Panorama auf Kleinbild wird er dagegen ein Stückchen zurückgespult, um zu breite Bildstege zu vermeiden.
Die Objektive. Da die Panoramafunktion viele Fotografen ganz besonders faszinieren wird, ist das Standardobjektiv der XPan ein 45-mm-Objektiv. Bezogen auf die Bilddiagonale eines Panorama-Negativs oder -Dias entspricht das einer KB-Brennweite von 25 mm. Als zweites Objektiv steht ein 90 mm zur Verfügung, das bei Panorama-Aufnahmen einem KB-Standardobjektiv gleichkommt. Die Anfangsöffnungen von 1:4 sind vergleichsweise gering. Sie erklären sich aus dem Bestreben Hasselblads, Gehäuse und Objektive (die einen Bildkreis von mehr als 65 mm ausleuchten müssen und damit Mittelformatobjektiven für das Format 6 x 7 cm entsprechen) so kompakt wie möglich zu halten.
Die Scharfeinstellung der Objektive erfolgt manuell. Als Fokussierhilfe dient ein Mischbild-Entfernungsmesser. Dank automatischer Umschaltung beim Objektiv- und Formatwechsel sowie Parallaxenausgleich sieht der Fotograf stets den richtigen Bildausschnitt.
Die XPan mißt die Belichtung durch das Objektiv: Auf dem Schlitzverschluß sitzt eine reflektierende Zone, die das Licht auf eine Meßzelle im Kameraboden wirft. Dabei wird bei Standard- wie auch bei Panorama-Aufnahmen ein Streifen berücksichtigt, der etwa 70 Prozent des Bildformates ausmacht. Die Belichtungssteuerung erfolgt wahlweise per Zeitautomatik oder manuellem Abgleich, wofür beide Objektive einen Blendenbereich von 1:4 bis 1:22 zur Verfügung stellen. Der vertikal ablaufende Schlitzverschluß bietet Zeiten von 8 Sekunden bis 1/1000 Sekunde. Korrekturfaktoren und Bracketing erlauben die Feinabstimmung der Belichtung.
All diese Technik steckt in einem schlicht-eleganten Gehäuse aus Aluminium (innen) und anthrazitfarbenem Titan (außen). Dieses Gehäuse weckt Erinnerungen an Mittelformatkameras aus dem Hause Fujifilm. Und tatsächlich entstammt die Hasselblad XPan einer engen Zusammenarbeit zwischen Hasselblad und Fujifilm. Bei Fujifilm wird die Kamera übrigens auch gefertigt.
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