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Artikel
1998
Reisen/Urlaub
Rolleiflex SL 2000 F
Der Präzisionswürfel
Reisen bildet - sagt man. Doch was nutzt ein gesundes Fernweh, wenn nach kurzer Zeit die Erinnerung verblassen wird. Tun Sie etwas dagegen. Mit einer Kamera, ein paar Objektiven und vielen Filmen. Der rechte Reisegefährte könnte übrigens eine exklusive Kamera sein die Rolleiflex SL 2000 F.
Aktivieren Sie eine der schönsten Beschäftigungen, denen man auf einer Reise nachgehen kann. Fotografieren Sie in diesen unbezweifelt schönsten Stunden des Jahres - doch nicht mit irgendeiner Kamera. Ich möchte Ihnen die Rolleiflex SL 2000 F ans Herz - oder besser gleich in den Reise-Fotokoffer legen. Mit dieser Kamera besitzt man eine aus der Reihe der weltweit wenigen als exklusiv zu bezeichnenden Kameras. Nicht nur ihr Design, die Würfelform, die so gar nichts von der üblichen SLR-Silhouette besitzt, sondern insbesondere auch ihre Vielseitigkeit, die Vielfalt an Zubehör im System rechtfertigen diese schwärmerische Einstufung. Mit 1300 Gramm Gewicht liegt sie so gut in der Hand wie ein Profi sich das von seinem Handwerkszeug wünscht. Mit dem Handgriff als Zubehör erreicht sie sogar noch mehr Bequemlichkeit. Und mit dem Tempo von gut drei Bildern pro Sekunde holt sie so schnell niemand ein. Dabei muß man wissen, daß diese Eigenschaften des Motors für Einzel- oder Serienaufnahmen schon in jeder Kamera eingebaut sind, denn diese Rolleiflex ist eine konsequente Fortentwicklung, eine richtige Rollei, die von der Erfahrung vergangener Jahrzehnte erfolgreicher Rolleis zehrt, ohne in Konflikt mit der in dieser Kamera verwirklichten hochmodernen Chipelektronik zu geraten. Man darf dieser Kamera noch Weiteres in Superlativen nachsagen. Sie ist die einzige 35-mm-Spiegelreflexkamera auf der Welt, die durch das Wechselmagazin verlustloses Umsteigen von einer Filmsorte auf eine weitere gestattet. Auch das doppelte Suchersystem bietet außer ihr keine andere Kleinbild-Spiegelreflex. Das wechselbare Akkufach ist zudem die Garantie für ununterbrochenes zuverlässiges Arbeiten, das je nach Einsatzort, z. B. im Studio, über ein Netzgerät ohne Einschränkungen über lange Zeit organisiert werden kann.
Das Batteriefach, Rollei nennt es Energiefach, ist Wechselbar und sollte der Werksempfehlung entsprechend mit Akkus statt Alkali-Mangan-Batterien bestückt werden. Damit ist mit einer Akkuladung die Belichtung von etwa 1200 Aufnahmen gewährleistet und der Hochleistungsmotor arbeitet problemlos. Das Schnell-Ladegerät aus dem Rollei-System gehört unbedingt dazu. Wenn es sein muß, dürfen jedoch auch die Alkali-Mangan-Batterien eingesetzt werden, die jedoch die Kapazitätsgrenze auf etwa maximal 200 Aufnahmen herabsetzen.
Der Sucher der Kamera bietet volle Information über Blenden und Zeiten sowie über den Batteriezustand. Eine Leuchtdiode mit der Beschriftung "B.C." informiert über schwache Stromquellen, sobald die Restenergie für nur etwa 300 Aufnahmen ausreicht. Eine Prüfung der Stromquelle erfolgt bei jeder Aufnahme automatisch. Auf der linken Sucherseite ist in LED-Ziffern die gesamte Zeitenskala zu finden. Zwischen 16 Sekunden und der 1/1000 Sekunde, bei möglicher Überbelichtung auch die Anzeige "PLUS", ist sowohl im Automatikbetrieb als auch bei der Nachführbelichtungsmessung der zutreffende Wert gut ablesbar. Auf der rechten Sucherseite werden die dazugehörigen Blendenwerte ebenfalls in LED-Ziffern ausgegeben und der Anfangs- und Endbereich dieser Skala wechselt mit den gerade benutzten Objektiven.
Ausgangspunkt für die Belichtung ist die selektive Belichtungsmessung, die die Kameraelektronik sowohl im Automatikbetrieb als auch bei der Nachführbelichtungsmessung über die augenblicklichen Lichtverhältnisse informiert. Aus dieser Messung wird im Automatikbetrieb nach Blendenvorwahl die zur korrekten Belichtung passende Zeit ermittelt. Dabei wird der senkrecht ablaufende Metall-Lamellenschlitzverschluß im vollen Bereich zwischen der 1/1000 Sekunde und der sehr langen Zeit von 16 Sekunden gesteuert. Geht man auf Nachführbelichtungsmessung über, so wird man am Zeitenknopf zuerst feststellen, daß keine Rasten den Zeiten zugeordnet sind. Bei der Messung selbst ist an der Skala im Sucher zu sehen, wie gut man auch jetzt selbst Zwischenwerte einstellen kann, die jeweils durch zwei benachbarte Zeiten angezeigt werden, die dann gleichzeitig leuchten.
Fehlerhaffe Einstellung wird durch die blinkende Anzeige signalisiert, während die korrekte Kombination von Zeit und Blende durch ununterbrochenes Leuchten der LED-Anzeigen auf beiden Seiten festzustellen ist.
Belichtungskorrekturen werden durch eine gut gesicherte Einstellung auf der Kameraoberseite zwischen Plus-2-Blendenwerten und Minus-1-Blendenwert möglich. Ferner ist eine Korrektur auch im Automatikbereich möglich, wenn man ein bildwichtiges Detail gezielt anmißt und die Schalterposition "Memo" aktiviert. Jetzt ist die Zeit- und Blendenkombination für die bei verändertem Bildausschnitt folgende Belichtung fixiert. Am selben Knopf wird übrigens auch die Vorlaufzeit des Selbstauslösers (10 Sekunden) eingeschaltet.
Wichtig für die korrekte Belichtung ist natürlich auch die Einstellung der Filmempfindlichkeit. Diese wird am Magazin vorgenommen und damit auch bei einem schnell notwendigen Wechsel der Magazine sichergestellt, daß der Kamera eine möglicherweise andere Filmempfindlichkeit sofort bekannt ist, sobald das Magazin in der Kamera eingeklinkt ist. Unverrückbar und als das Magazin fest begleitende Information ist somit jeder Irrtum ausgeschlossen.
Die zwei Sucher der Kamera sorgen dafür, daß es praktisch keine unlösbare Aufnahmesituation gibt. Im Fernrohrsucher ist ein seitenrichtiges aufrechtstehendes Bild zu sehen. Darüber hinaus ist dieser Sucher serienmäßig mit einer Anpassung zwischen + 2 und - 4 Dioptrien ausgestattet. Der Lichtschachtsucher zeigt ein aufrechtstehendes aber seitenverkehrtes Bild, und die Einblickrichtung dieses Suchers ist beispielsweise immer dann von größtem Vorteil, wenn Aufnahmen von extrem niedrigen Kamerastandpunkten aus zu machen sind, wenn die Fernrohrsucher-Benutzung unbequem wäre, wie z. B. bei der am Stativ für Reproduktionen befestigten Kamera oder bei den oft nützlichen Über-Kopf-Aufnahmen. Das Objektivangebot zur Rolleiflex SL 2000 F läßt mittlerweile auch keine Wünsche unbefriedigt. Zwischen 14 und 1000 Millimeter Brennweite stehen bestechend gute Objektive zur Verfügung.
Fazit:
Ein System, bei dem man kein fremdes Zubehör kaufen muß, um erfolgreich und kreativ zu arbeiten, steckt hinter diesem Rolleiflex SL 2000 F-Konzept. Eine deutsche Qualitätskamera, die mehr kann als "nur" wunderschöne Fotos unter auch schwierigen Aufnahmebedingungen zu bewältigen - etwa, ihren Besitzer immer wieder begeistern.
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