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Artikel

1998

Sucherkameras

Canon AF35M II

Klein, schwarz und scharf (II)

Belichtungsautomatik, Blitzgerät und vollmotorisierter Filmtransport sowohl vor- als auch rückwärts, das zeichnet die Canon AF35M 11 aus, die als kompakte Autofokus-Sucherkamera Ihre nächste Begleiterin sein könnte.

Mit einem "Augenzwinkern" wird sie in die Aufnahmebereitschaft gebracht - die neue Canon AF35M II, mit der die Reihe der kleinen und praktischen Autofokus-Sucherkameras von Canon fortgesetzt wird. Das für den amerikanischen Markt vorgesehene Modell dieser Kamera trägt - zumindest in der Bedienungsanleitung noch den Beinamen "Sure Shot" und der Gedanke an "Sure Hand" liegt nahe.
Mit sicherer Hand hat Canon das Modell weiterentwickelt. Mit ebenso sicherer Hand ist sie in der Praxis anwendbar und ihre Technik entlastet jeden, der sie benutzt von den vielen ungeliebten Handgriffen wie Filmeinfädeln oder Rückspulen.
Die Rückwand der Kamera wird durch Verschieben einer kleinen gerändelten Taste an der linken Seite der Kamera geöffnet. Auf der linken Seite ist das Fach für die Filmpatrone zu finden, rechts ist ein System aus Andruckrollen. einer dickeren Walze und einer "einzahnigen" gefederten Scheibe untergebracht. Ferner ist an dieser Seite eine Marke angebracht, bis zu der der Filmanfang des neuen Films aus der Patrone herausgezogen werden muß. An dieser Stelle wirkt das eben geschilderte System aus Walzen, Rollen und Mitnehmer sobald die Kamera geschlossen wird. Dann rotiert die mittlere Walze, der "einzahnige" Greifer sucht und findet ein Loch in der Perforation im Film und mit der gewünschten Sicherheit wird der Film, stabilisiert durch die Andruckrollen, eingefädelt. Ein einfacher Handgriff, wie ich meine, der auch
dadurch nicht komplizierter wird, daß Sie für den Vollzug der motorischen Einfädelung noch den Auslöser drücken müssen.
Um gleich bei der eingebauten motorischen Hilfe zu bleiben: Sie übernimmt nach jeder Aufnahme auch den Filmtransport zum nächsten Bild und das Zurücksetzen des Autofokus-Objektivs wird in diesem Augenblick ebenfalls eingeleitet.
Dieser motorische Transport hat einige Besonderheiten, die man wissen sollte. So wird der Transport nicht gleich ausgelöst, sobald der Verschluß wieder geschlossen ist, sondern erst, wenn der Fotograf den Auslöser vollkommen freigegeben hat. Läßt man ihn nur kurz los, um schließlich auf halber Strecke den Auslöser ein paar Millimeter hineingedrückt festzuhalten, so wird auch der Transport unterbrochen. Somit sind Einzelaufnahmen möglich, Serienbilder sind nicht vorgesehen. Eine Absicherung, die auch die vollständige Rückkehr des Objektivs in die Grundstellung absichert. Gewöhnt man sich an dieses "Fingerspiel" - Auslöser zur Aufnahme drücken Auslöser vollständig freigeben und erst dann wieder auf den Auslöser drücken, wenn der Motor steht, dann sind sogar Serienaufnahmen ungefähr im Sekundenabstand möglich.
Sobald das Filmende erreicht ist stoppt der Motor und über eine kleine separat verriegelte Taste auf der Oberseite der Kamera ist der motorische Rücktransport des Films in die Filmpatrone einzuleiten, bevor der Film entnommen wird. Ein Transport, der nicht mit einer Endabschaltung versehen ist, sondern unter Kontrolle des Filmzählwerks manuell abgeschaltet werden muß. Der Film ist in diesem Augenblick zumeist völlig in der Patrone verschwunden und entzieht sich damit einem versehentlichen erneuten Einlegen.
Der Arbeitsbereich der Belichtungsautomatik ist (bei 21 DIN bewertet) mit der Spanne zwischen EV 6 und EV 17 praxisgerecht und entspricht Blende 2,8 mit 1/8 Sekunde beziehungsweise Blende 16 bei 1/500 Sekunde. Blende und Verschluß sind ein einziges elektronisch gesteuertes System - das heißt, der Verschluß wird nur soweit geöffnet, wie es der vorausbestimmten Blendenöffnung entspricht und er schließt in der vorbestimmten Zeit von dieser Blendenöffnung ausgehend.

Mit Blitzgerät und Selbstauslöser

Gegen schlechte Lichtverhältnisse ist ein ausfahrbares kleines Blitzgerät eingebaut, das auch zum Aufhellen der Schatten im Freien verwendbar ist. Die Reichweite dieses Blitzgeräts reicht mit maximal 4,5 Meter auch dann vollkommen aus, wenn nur der Blitz für die richtige Belichtung zu sorgen hat.
Ein Kombihebel sorgt für die Vorauslösung der Schärfeeinstellung, die übrigens mit einem aktiven Infrarot-Meßsystem bei jedem Licht arbeitet, und für eine Zehn-Sekunden-Vorlaufzeit des Selbstauslösers. Drückt man auf den Auslöser, so wird die Entfernung gemessen und eingestellt. Ferner startet die Vorlaufzeit, die jedoch übergangen werden kann.

Fazit:

Eine Sucherkamera, die einem eigentlich die ganze Arbeit abnimmt - die Motivsuche erfreulicherweise jedoch ganz mir überläßt.

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