← Zurück
Artikel
1998
Normtest
Nikon FE2
Superschnell und grundsolide
Mit der Nikon FM2, einer Kamera mit mechanisch gesteuertem Verschluß, bot Nikon kurze Belichtungszeiten mit der 4000stel-Sekunde und erstmals auch eine superkurze synchronisierte Zeit bei der Schlitzverschlußkamera an. Jetzt gibt es die Nikon FE2, das E steht für "Elektronik", und damit die elektronisch gesteuerte Fortsetzung eines nicht nur für den Spezialisten interessanten Konzepts.
Äußerlich sind sich die beiden Kameras zum Verwechseln ähnlich. Die Nikon FM2 hat von vorn betrachtet die gleiche Ansicht zu bieten wie die neue Nikon FE2. Erst der Blick auf die Oberseite der beiden Kameras Scham Klarheit, von der vorn angebrachten Gravur einmal abgesehen. Dort ist zu sehen, daß der Einstellknopf für die Zeiten Änderungen erfahren hat und die Einstellungen für die Filmempfindlichkeit unter der Rückspulkurbel angebracht wurde. Dabei fällt auf daß es gar nicht so einfach ist, ohne Vergleich zwischen diesen "beiden Zwillingen" auszukommen.
Die FE2 ist - nun elektronisch und automatisch - bis auf zwei Zeiteinstellungen vom Batteriestrom abhängig. Nikon läßt die Wahl zwischen entweder zwei Alkali-Mangan- beziehungsweise Silberoxidbatterien oder einer Einzelzelle in Lithium-Technologie. Die Maße der neuen Lithiumbatterie entsprechen denen zweier Knopfzellen womit es keine Probleme beim Einlegen der Stromversorgung in das Batteriefach hinter dem Bodendeckel Gibt. Nikon nennt diese Einrichtung übrigens recht treffend "Batterieklemme". Obwohl Elektroniker unter diesem Begriff etwas ganz anderes verstehen ist diese Namensgebung für den Schraubdeckel mit aufgesetzter Kunststoffhalterung für die Batterien einleuchtend. Die Kunststoffhalterung klemmt die Batterie nämlich fest- auch zwei Knopfzellen halten damit gut und sicher -- und die "Fummelarbeit" hat wirksam ein Ende gefunden.
Die Auswahl zwischen beiden Batterietypen zieht keine technischen Probleme nach sich. Die Knopfzellen haben eine geringfügig höhere Spannung (zusammen 3,1 Volt), während die moderne Lithiumbatterie 3 Volt in den Kenndaten ausweist. In der Praxis wird der Lithium-Batterie die Zukunft gehören, denn Eigenschaften wie geringere Selbstentladung (zum Vergleich mit den Silberoxid-Batterien) und ein größerer Bereich in Bezug auf die Umgebungstemperatur erweitern natürlich auch den Arbeitsbereich der Kamera.
Der Strombedarf der Kamera ist sehr gering. Solange die Belichtungsmessung eingeschaltet wird ist er mit 5 mA zu messen. Die NORMTEST-Messung des Stromverbrauchs ergab bei offenem Kameraverschluß beziehungsweise bei Ablauf des Selbstauslösers den immer noch geringen Wert von 14 mA. Bei abgeschalteter Kamera sinkt der Strombedarf nochmals und ist dann bei wenigen DA angesiedelt. Nikon begründet den Dauerbetrieb mit dem stets versorgten Quarzoszillator.
Im Zusammenhang mit der Stromversorgung ist auch die Einstellung der Zeiten genauer zu betrachten. Da die Kamera nun elektronisch gesteuert wird, wäre wie bei jeder Automatik bei Batterieausfall keine Belichtung mehr möglich. Nikon hat jedoch zwei Einstellungen beibehalten, die auch ohne Batterie- nun mechanisch gesteuert - noch zuverlässig funktionieren. Diese mechanisch gesteuerten Zeiten sind einmal die Position "B" für Langzeitbelichtungen und zum anderen die 250stel-Sekunde. Sie ist auf dem Einstellknopf als "M250" bezeichnet und ermöglicht somit noch geblitzte und ungeblitzte Aufnahmen. Es muß jedoch beachtet werden, daß die Kamera auch ohne Batteriestrom alle anderen Zeiteinstellungen noch "auslöst". Dann wird jedoch nur der Spiegel hochgeklappt und jede weitere Funktion ist vollkommen blockiert.
Der Verschluß wird in diesem Augenblick nicht geöffnet. Die Sperre kann nur durch Umstellen der Zeiteinstellung auf eine der mechanisch gesteuerten Zeiten gelöst werden. In der Praxis - insbesondere mitten im Film - empfiehlt sich, auf "B" oder "M250" umzustellen, vorher jedoch um eine Fehlbelichtung zu vermeiden das Objektiv lichtdicht mit einer Kappe abzuschließen.
Um den Verlust einer Einzelaufnahme zu vermeiden kann man den Hebel für Doppelbelichtungen nutzen, der es ermöglicht, den Verschluß zu spannen ohne den Film zu transportieren.
Die Zeitenskala wurde erweitert
Wieder bietet sich ein Vergleich zwischen der mechanisch gesteuerten FM2 und der FE2 an. Der mechanisch gesteuerte Zeitenbereich wies zwar ebenso wie bei der FM2 die Viertausendstel-Sekunde als kürzeste Belichtungszeit aus. Bei den mechanisch gesteuerten langen Zeiten war eine Sekunde jedoch die längste Belichtungszeit.
Die rastend vorwählbare Festzeit wurde bei der FE2 mit den Einstellungen 2, 4 und 8 Sekunden erweitert. Im selben Bereich ist auch die Funktion der FE2 als Zeitautomat garantiert. Das bedeutet, daß die Automatik auch noch längere Zeiten als acht Sekunden zu steuern vermag, diese möglichen Überschreitungen des garantierten Bereichs unterliegen dann jedoch den von Kamera zu Kamera möglichen Streuungen. Die von NORMTEST untersuchte Nikon FE2 vermochte sogar bis über 15 Sekunden noch einwandfreie Belichtungsergebnisse zu erzielen (vergleichen Sie bitte auch das Diagramm). Die Synchronzeit - wiederum im Vergleich mit der FM2 wurde nun auf den Nennwert 1/250 Sekunde festgelegt, während in der mechanischen Version FM2 die 1/200-Sekunde angegeben war. Kein gravierender Unterschied, zumal der nutzbare Vorsprung zu den bei den Schlitzverschluß üblichen längeren Synchronzeiten erhalten bleibt. An dieser Tatsache ändert auch nichts der Umstand, daß NORMTEST statt der Vorgabe die minimal längere Zeit von 1/216-Sekunde messen konnte. Eine Differenz, die auf korrekte Belichtung bezogen immer noch weit innerhalb der DlN-Toleranz bleibt. Elektronisch gesteuerte Zeiten beweisen in der letzten Zeit immer häufiger, daß nie zuvor die Zeiten so exakt auf der "Null-Linie" getroffen werden konnten wie im elektronischen System. So zeigte sich auch hier wieder in der Labormessung eine kaum überbietbare Präzision. Dort wo Einschränkungen möglich scheinen bleibt nur die Einsicht, daß Abweichungen minimal und weit innerhalb der Toleranz möglich sind. Abweichungen der Zeit, innerhalb der Toleranz, waren bei der FE2 ab der 125stel-Sekunde festzustellen. Sie bleiben jedoch auf jeden Fall vernachlässigbar klein.
Zeiten wie 1/2000-Sekunde und 1/4000-sekunde stellen an den Verschluß, an seine Mechanik und an das Material besondere Anforderungen. Den hohen Belastungen ist man bei Nikon mit der speziell verarbeiteten Titan-Folie zu Leibe gerückt. Um die Masse zu verringern und damit die mechanische Belastung so niedrig wie möglich zu halten, wurden die Verschlußvorhänge aus noch dünner als bisher gewälztem Titan hergestellt. Eine Voraussetzung, die insbesondere für die 4000stel-Sekunde geschaffen werden mußte. Um gleichzeitig die mechanische Stabilität der Vorhänge auf das notwendige Maß zu erhöhen bekam - wie bei der FM2 bereits zu sehen die Titan-Folie ein Wabenmuster eingeprägt. Ein Muster, das (vergleichbar mit der Wellpappe) einem verhältnismäßig empfindlichen Material sehr hohe Stabilität verleiht. Des weiteren wurde die Ablaufgeschwindigkeit der Vorhänge erhöht. Dieses Tempo in Verbindung mit der Schlitzbreite des Verschlusses ergibt die Belichtungszeit. Es wurde bei der FE2 im Vergleich mit einer herkömmlichen Schlitzverschlußkamera sogar verdoppelt. Das bedeutet, daß ein Verschlußvorhang bislang in (rund) 6 Minisekunden den Weg (24 Millimeter bei senkrechtem Ablauf) zurückgelegt haben mußte. Bei der FE2 muß er den selben Weg innerhalb (rund) 3 Millisekunden geschafft haben. Dabei wird ihm eine Geschwindigkeit von 8 Meter pro Sekunde verliehen. Umgerechnet auf die Stunde sind das immerhin 28,8km/h.
Automatik oder manuelle Zeitenwahl
Die Wahl der Belichtungszeit erfolgt an einem griffig gerändelten Knopf zwischen Schnellschalthebel und Sucherprisma. Der volle Zeitenbereich steht in rastenden Stufen jeweils bis zum Anschlag in der Position "B" beziehungsweise "A" zur Verfügung. "A" ist das Kürzel für die Automatik. Diese Position wird zusätzlich verriegelt. Im Zentrum des Zeitenknopfs ist ein kleiner Stift eingelassen, mit dessen Hilfe diese Sperre wieder gelöst werden kann. Eine Anordnung, die mit großer Sicherheit eine Fehlbedienung verhindert.
In unmittelbarer Nähe des Zeitenknopfes ist auch der Auslöser zu finden. Er ist ziemlich groß gestaltet, was ein recht angenehmes Auslöser-Gefühl verschafft. In seinem Zentrum ist das Standardgewinde für einen Drahtauslöser zu finden. Ein Überbleibsel der rein mechanischen Natur der FM2, das jedoch durchaus von Vorteil ist.
Rechts neben dem Auslöser, knapp vor dem Schnellschalthebel also, ist das Zählwerk angebracht. Es zählt vorwärts und gibt damit an, wie viele Aufnahmen bereits gemacht wurden. Mit dem Zählwerk verbindet sich noch eine weitere Funktion der Kamera: So lange es auf "S" (für Start) steht ist zum Filmeinlegen die Belichtungsautomatik abgeschaltet. Erst sobald im Zählwerks-Fenster die Nummer 1 erscheint wird die Belichtungsautomatik aktiviert. Unangenehm lange Belichtungszeiten, während doch nur der Film eingelegt werden sollte, sind damit vermieden. Es hat damit allerdings auch für Sparsame keinen Zweck "weiter vorn" auf dem Film noch ein oder zwei Bilder mehr unterbringen zu wollen - die Automatik spielt da nicht mit. Mit manueller Blenden- und Zeitvorwahl verhält es sich etwas anders. Damit lassen sich auch vorher Belichtungen erreichen, doch auch der Belichtungsmesser der Kamera arbeitet erst ab der "Nummer 1" auf dem Zählwerk. Das Zählwerk zeigt neben der Ziffer " 1 " die Standardfilmlängen von "12", "20", "24" und "36" (als höchste Ziffer) in roter Schrift an. Beim Zurückspulen des Films läuft das Zählwerk nicht mit. Es ist jedoch bei zusätzlichem Transport für Mehrfachbelichtungen ebenfalls blockiert, so daß man stets genau informiert bleibt.
Für Mehrfachbelichtungen ist eine kleine Lasche, die unter dem Schnellspannhebel hervorragt, nach hinten zu ziehen. Diese Lasche muß festgehalten werden, solange der Schnellschalthebel noch nicht bewegt wurde. Ein kurzes Anziehen des Schnellschalthebels genügt jedoch, um diese nicht besonders bequeme Haltung - ein Finger an der Verriegelungs-Lasche und der Daumen am Schnellschalthebel - verlassen zu können. Diese Prozedur muß nach dem Auslösen und vor dem Transport angewendet werden, wenn Doppelbelichtungen beabsichtigt sind.
Zum Zurückspulen des Films ist ein kleiner aber gut erreichbarer Sperrknopf im Boden der Kamera zu drücken und mit der Rückspulkurbel der Film in Pfeilrichtung wieder in die Patrone zurückzubringen. Der Rückspulknopf läßt sich erst nach dem Lösen einer Sperre hochziehen. Auch diese kleine Sperrklinke ist an und für sich nicht sehr bequem erreichbar, gerade dies erhöht aber den Schutz vor einer versehentlichen Benutzung. Sobald der Rückspulknopf entriegelt und hochgezogen ist, kann man über einen kleinen federnden Widerstand hinaus weiter ziehen und öffnet damit die Rückwand. Ein Blick in den Innenraum zeigt übrigens eine sehr präzise und gut geschliffene Filmführung, ein Transportrad mit sechs Zähnen und eine Aufwickelspule.
Letztere ist geschlitzt und zusätzlich mit einem "Fangzahn" versehen, der ein sehr sicheres Einlegen des Films ermöglicht und ebenso sicher zu verhindern versteht, daß der Filmanfang wieder herausrutschen kann.
An der Unterkante der Filmführung im Innenraum der Kamera werden zwei Kontakte sichtbar, die die Verbindung zu einer "intelligenten" Rückwand, einem Data Back beispielsweise, herstellen. Die Rückwand ist zum Zweck des Austauschs mit einem lösbarer Scharnier versehen. Ein winziger Schraubenbolzen muß mit dem Fingernagel nach unten gedrückt werden um die Rückwand aushängen zu können. Bei dieser Arbeit sollte man jedoch auf jeden Fall äußerst umsichtig darauf achten, nicht in den Verschlußvorhang zu greifen. Ein Abrutschen wäre zu leicht möglich und damit die teure Reparatur eines Verschlußersatzes nötig. Keine spezifische Eigenart dieser Kamera, doch wo Rückwände austauschbar sind, sollte mit diesen notwendigen Warnungen nicht gespart werden. Im Boden der Kamera sind neben dem Entriegelungsknopf für die Rückspulung des Films und dem Batteriefach weitere wichtige Verbindungen untergebracht. Zum Beispiel das Stativgewinde. Es ist in Richtung Objektiv versetzt nicht in der Kameramitte untergebracht sondern an einem Punkt, der der optischen Achse entspricht. Anwendergerecht somit für alle, die z. B. vom Stativ aus Panoramafotos nacheinander machen wollen. Auf den Außen-Schmalseiten des Bodens sind elektrische Kontakte und ein geschlitzter Mitnehmer für einen Winder zu finden. Nahe der Mitnehmer-Kupplung für den Winder ist ferner ein versenkter Stift zu sehen. Seine Aufgabe steht ebenfalls mit dem Winder in Verbindung: Sobald er durch den Winder in die Kamera hineingedrückt wird ist der Schnellschalthebel in seiner Transportfunktion blockiert und dessen Aufgabe somit auf den Winder übertragen.
Die Belichtungsautomatik der FE2 ist sehr genau, doch wie der NORMTEST ebenfalls zeigt, ist sie auch über den gesamten Bereich sehr gleichmäßig und zeigt keine "Ausreißer". Konstant und weit innerhalb der Toleranz ist sie über den ganzen Bereich so eingestellt, daß sich eine etwas knappere Belichtung ergibt. Diese Einstellung, die durchschnittlich -1/4-Blendenwert aufweist, ersehen Sie ebenfalls im Diagramm. Ein Abweichen vom Prinzip bei der kürzesten Zeit ist praktisch bedeutungslos, da sie dem Filmverhalten eher entgegenkommt. Knappere Belichtung, die in diesen Größenordnungen in der Praxis zumeist durch eine Korrektur der Einstellung der Filmempfindlichkeit oder über die Belichtungskorrektur sowieso gewählt wird, kommt in der Regel Farbdiapositiven zugute. Ein Effekt, der bei der Nikon FE2 durch die beiden eben erwähnten Einstellungen noch gesteigert werden kann.
Filmempfindlichkeit Einstellung bis 4000 ASA
Die Einstellung der Filmempfindlichkeit wird - im Gegensatz zur FM2 - an einem Rändelring unterhalb der Rückspulkurbel vorgenommen. Es sind Werte zwischen 12 ASA und 4000 ASA einstellbar. Leider wurde 3200 ASA als höchster Wert auf dieser Skala graviert, doch die tatsächliche Einstellung führt noch eine Raste weiter. Mit dem Fortschreiten der Entwicklung von höher empfindlichen Filmen und schließlich auch mit der heute schon bestehenden Möglichkeit, Filme zu pushen - bewußt unterbelichtete Aufnahmen ebenso bewußt einer Oberentwicklung zu unterziehen - ist dieser Spielraum auf keinen Fall zu groß gewählt. Er läßt sich bei Einstellung der Filmempfindlichkeit auf 4000 ASA um eine Blende erweitern (über die Belichtungskorrektur). Das gleiche gilt für den anderen Endbereich von 12 ASA. Bei allen anderen Werten ist- in Drittelstufen - die Belichtungskorrektur jedoch über den vollen Bereich von +/- 2 Blendenstufen zu bewegen.
Auch diese Belichtungskorrektur ist mit einem Sperrknopf gesichert, der ebenfalls kaum versehentlich betätigt werden kann. Sobald die Belichtungskorrektur entriegelt wurde läßt sich die Skala gegen eine Indexmarke verstellen, indem der gleiche Rändelring verdreht wird, der bereits zum Einstellen der Filmempfindlichkeit dient. Ein versehentliches Verstellen der Filmempfindlichkeitseinstellung ist nun wiederum dadurch gesichert, daß der Rändelring durch Anheben entsichert werden müßte.
Die Einstellung der Schärfe ist in der Standardausstattung der Kamera auf einer Mattscheibe mit Mikroprismenring und Schnittbildindikator vorzunehmen. Weitere Einstellscheiben sind aus dem Zubehörangebot zu dieser Kamera erhältlich und können jederzeit, ohne die Werkstatt in Anspruch nehmen zu müssen, durch den Besitzer ausgewechselt werden. In größerem Abstand um den Mikroprismenring ist auf der Standardmattscheibe ein Kreis gezogen. Er sollte dazu dienen, das vom Meßsystem übenwiegend berücksichtigte Anteil des Motivs anzupeilen. Bei dieser Gelegenheit soll erwähnt werden, daß dieses Meßsystem eine stark mittenbetonte Meßcharakteristik besitzt, die stark genug begrenzt ist, um sie als guten Mittelweg zwischen absolut integraler und Spotmessung zu bezeichnen.
Der Suchereinblick ist durch eine eingeschraubte "Standardglasscheibe" gut geschützt. Diese Scheibe läßt sich mühelos gegen eine Korrekturlinse austauschen, was insbesondere Brillenträger interessieren dürfte.
Im oberen Sucherrahmen wird die am Objektiv eingestellte Blende eingespiegelt. Diese Einstellung wird durch ein winziges Fenster gesehen, das direkt auf die Gravur des Blendenrings (eine zweite Zahlenreihe am Objektiv) blickt. Links im Sucher wird die Belichtung kontrolliert. Dazu verwendet Nikon ein "echtes" Zeigermeßwerk ("echt" nur soweit apostrophiert, da es bereits gut gelungene Nachahmungen einer Zeigeranzeige in LCD-Technologie auch in Kameras bereits gibt).
Diese Anzeige in der FE2 arbeitet mit zwei Zeigern. Einerseits ein schwarzer Zeiger, der direkt den Feststellungen der Belichtungsmessung folgt. Der zweite, etwas breitere und durchscheinend grüne Zeiger hat unterschiedliche Aufgaben. Einerseits rückt er auf die Position ',A" sobald der Automatikmodus gewählt wurde. Der schmale schwarze Zeiger informiert nun stufenlos über die zu erwartende Belichtungszeit und wird auf einem Wert festgehalten, sobald der Kombihebel für Vorlaufzeit und AE-Lock in Richtung Objektiv gedrückt und gehalten wird.
Im zweiten Endbereich, im Sucher ganz unten links zu sehen und ebenfalls deutlich rot unterlegt, informiert der grüne Zeiger über die Langzeitposition "B" und die manuelle "M250"-Zeit. In diesen beiden Positionen ist die Belichtungsmessung abgeschaltet und der schwarze Zeiger wird ebenfalls am unteren Anschlag im Sucher blockiert.
Alle anderen Positionen zwischen den roten Bereichen weisen im Sucher die volle Zeitenskala auf. In dieser Skala kann der grüne Zeiger die Stellung einnehmen, die der Zeitenvorwahl entspricht. Die korrekte Belichtung wird nun im Prinzip der Nachführbelichtungsmessung durch Verstellen der Blende erlangt. Der schwarze Zeiger wandert der Messung entsprechend über die Skala und muß mit dem grünen Zeiger zur Deckung gebracht werden Als Besonderheiten sollen noch der doppelt vorhandene Blitzanschluß und die Abblendtaste erwähnt sein. Während die Vorzüge einer Abblendtaste wohl unumstritten sind' ist der Vorteil eines zweifachen Blitzanschlusses auf den ersten Blick nicht zu erkennen. Doch einerseits ermöglicht der Blitzanschluß im Zubehörschuh die Verwendung von Kamera-spezifischen Blitzgeräten (zusätzlicher LED mit Rückmeldung im Sucher), somit wird auch wieder der gute alte "Kabelblitz" oder die große Studioblitzanlage über den Synchronsteckkontakt anschließbar.
Fazit:
Im NORMTEST und bei einigen praktischen Betrachtungen erwies sich die neue Nikon FE2 als grundsolide Konstruktion mit weitem Anwendungsbereich und einer Zeitautomatik, die sogar den Automatikfeindlichen überzeugen müßte.
+ Präzises Einhalten der Zeiten
+ Gute Belichtungs-Zeitautomatik
+ Wechselbare Sucherscheiben
+ Zweifacher Blitzanschluß mit TTL-Blitzautomatik
- Suchereinblick könnte etwas größer sein
- Suchermaske nicht optimal zentriert
{ewl Thnhlp32.dll,THIN,SKIN.LZH;STEIMERM.BMP}