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1998

photokina-Neuheiten

Neu: Olympus OM-2 Spot Program

Flexibles Programm

Mit der autodynamischen Belichtungsmessung noch während der Belichtung sei eine Programmautomatik nicht zu verwirklichen, hieß es. Die Olympus OM-2 Spot-Program beweist das Gegenteil.

Fast zehn Jahre ist es her, seit Olympus mit der OM-2 Aufsehen erregte. Diese Kamera war die kleinste Automatikkamera der Welt, doch nicht nur das. Sie bot mit ihrer autodynamischen Belichtungsmessung etwas grundlegend Neues.
Die Belichtung wurde nicht nur vor sondern auch während des Verschlußablaufs gemessen und die Kamera konnte somit auf Beleuchtungsveränderungen noch reagieren, als die Verschlußrollos schon geöffnet waren.
Vier Jahre später -1979 - wurde eine leicht modifizierte OM-2 als OM-2N vorgestellt, die allerdings nur Verbesserungen des Bedienkomforts bei gleicher Basistechnik bot.

Stichwort Kontinuität

Heute wurde nun die neue OM-2 SP den Fotofachjournalisten präsentiert.
Auch bei der OM-2 SP zeigt sich, daß Olympus auf Kontinuität setzt. So ist fast alles Zubehör der ersten Olympus OM-2 und auch der 1972 erschienen OM-1 an dieser neuen Kamera zu verwenden. Der gravierendste Unterschied ist schon dem Namen zu entnehmen: Olympus OM-2 Spot-Program.
"Program" steht für eine olympuseigene Programmautomatik, die mit dem autodynamischen Meßsystem gekoppelt ist, eine nicht ganz selbstverständliche Kombination. Während das autodynamische Meßsystem die Belichtung teilweise noch auf der vom Verschluß schon freigegebenen Filmoberfläche mißt und auf sehr schnelles Reagieren, also flexibel, ausgelegt ist, ist bei einer Programmautomatik normalerweise ein starres Schema von bestimmten Verschlußzeiten-Blenden-Kombinationen festgelegt, die bei der Aufnahme der Beleuchtung zugeordnet werden.
Olympus hat diesen Widerspruch gelöst. Es wird zunächst die Belichtung gemessen und ein bestimmter Blendenwert bestimmt. Beim Auslösen klappt der Spiegel nach oben, die Blende schließt sich, und nun wird bei Arbeitsblende die Belichtungszeit autodynamisch festgelegt.
Interessant dabei ist, daß keine modifizierten Objektive eingesetzt werden müssen. "Spot" steht im Kameranamen für die Spotmessung, die für Olympus-Freunde nichts  Neues mehr ist. Sie kommt bereits in der Olympus OM-4 zum Einsatz, und zwar gleich als Mehrfach-Spotmessung, bei der mehrere Meßergebnisse zu einem einzigen zusammengerechnet werden.
Bei der OM-2 SP handelt es sich demgegenüber um eine "einfache" Spotmessung, die nur im Zusammenhang mit manueller Belichtungssteuerung eingesetzt werden kann.
Das Belichtungsmeßfeld ist bei der Spotmessung auf den Mikroprismen-Kreis der Mattscheibe begrenzt, es können also - in Abhängigkeit vom Bildwinkel des Objektivs - sehr präzise bestimmte Bilddetails angemessen werden. Da dies nur in schwierigen Aufnahmesituationen (Gegenlicht, starke Kontraste) von Interesse ist, ist es kein Problem, daß die Belichtung per Nachführmessung erfolgen muß.
Es besteht keine Gefahr, daß die so ermittelten Daten "verloren" gehen können: Sie sind am Verschlußzeitenring (der olympustypisch das Kamerabajonett umgibt) und am Blendenring des Objektivs fixiert.
Wer weder mit der integral messenden Programmautomatik noch mit der selektiv messenden Manuell-Einstellung arbeiten möchte, kann noch auf die von der OM-2 bekannte Zeitautomatik nach Blendenvorwahl zurückgreifen. Mit Programmautomatik stehen bei ISO 100/ 21xGRADx-Filmen alle Zeiten von 1/1000 Sek. bis zur vollen 60 Sek. zur Verfügung, ebenso bei Zeitautomatik. Bei manueller Einstellung ist die längste Zeit 1 Sek.

Vorbild Olympus OM-4

Dem Benutzer der OM-2 SP steht auch die Blitzautomatik mit TTL-Messung (auch bei Programmautomatik) zur Verfügung. Das Blitzgerät kann über den fest eingebauten Blitzschuh oder über den ebenfalls fest eingebauten TTL-Kabelanschluß mit der Kamera verbunden werden.
Wie bei der OM-2 N wird Blitzbereitschaft im Sucher angezeigt, ebenfalls die korrekte Blitzbelichtung.
Die Sucheranzeigen wurden gegenüber der OM-2 N verändert und ähneln denen der OM4. Ein LCD-Band zeigt alle wichtigen Informationen außer der Blende.
Die OM-2 N wird zunächst noch im Programm bleiben, dessen teuerste Kamera die OM-4 bleibt, die OM-2 SP wird mit ca. 998 DM ein gutes Stück billiger Mit der Auslieferung dieser Kamera ist "rechtzeitig vor Weihnachten" zu rechnen.

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