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Artikel
1998
photokina-Neuheiten
Neu: Minolta AF-E
Ein Stück sicherer
Einen großen Teil der Kamera-Neuvorstellungen der diesjährigen Kölner photokina werden mit Sicherheit die Kleinbild-Autofokus-Kameras stellen. Eine von allen: die Minolta AF-E.
Seit der Vorstellung der ersten Autofokus-Kamera - der Konica C 35 im Jahr 1978 konnten sich diese kompakten, problemlos zu bedienenden Apparate in der Gunst der Käufer durchsetzen.
Zweifacher Rekordhalter
Auch Minolta bietet eine Reihe von Autofokuskameras an, von denen eine (die AF-Sv) im Herbst letzten Jahres Aufsehen erregte: Sie weist ihren Benutzer mit einer quäkenden weiblichen Stimme auf mögliche Bedienungsfehler hin. Bei der Minolta AF-E, die zu dieser photokina vorgestellt wird, verzichtet Minolta nicht nur auf den Gag mit der Sprache, sondern auf jegliche Akustik-Warnsignale. Die AF-E ist mit dem Minolta Infrarot-Autofokussystem ausgestattet. Das heißt, daß hier ein aktives System zum Einsatz kommt, kein passives, das auf einen genügend hohen Kontrast zur automatischen Festlegung der Entfernung angewiesen ist. Bei der Infrarot-Messung wird ein unsichtbarer Lichtstrahl von der Kamera zum Motiv gesendet, dort reflektiert und in der Kamera wieder empfangen. Aus der Laufzeit des Lichtstrahls wird die Entfernung ermittelt, bei der AF-E in einem Bereich zwischen 65 cm und unendlich.
Das ist - so Minolta - der größte Autofokus-Einstellbereich einer Kamera in dieser Klasse und wäre damit der zweite Klassenrekord der AF-E, die schon mit 245 g die leichteste ihrer Art sein soll.
Zwar ist die hausinterne Konkurrenz Minolta AF-C um 30 Gramm leichter, startet aber in einer anderen Gruppe: sie hat im Gegensatz zur AF-E keinen Blitz eingebaut.
Das Blitzgerät der Minolta AF-E muß - wie von Disc-Kameras her bekannt- nicht eigens aktiviert werden. Meldet der Belichtungsmesser zu wenig Licht für eine korrekt belichtete Aufnahme, so wird es automatisch eingeschaltet und gezündet. Es kann nicht mehr passieren, daß ein Fotograf die Unterbelichtungswarnung übersieht und zu dunkle Bilder erzielt.
Filmempfindlichkeits-Automatik
Damit ist ein Fehler ausgeschaltet, der immer wieder zu unbrauchbaren Bildern führte. Ein anderer, häufig auftretender Fehler ist, daß der (ungeübte) Fotograf beim Filmwechsel vergißt, die Filmempfindlichkeit rechtzeitig einzustellen. Je nachdem, wie der neue Film sich vom alten unterscheidet sind Über- oder Unterbelichtungen die Folge. Den ersten Schritt, der diesen Fehler vermeiden hilft, taten die Filmhersteller. Sie brachten die wichtigen Filmdaten codiert auf der Patrone und am Filmanfang unter. Die Minolta AF-E kann diese Daten nun entziffern und übermittelt dem Belichtungsmesser automatisch die korrekte Filmempfindlichkeit im Bereich von ISO 100/ 21xGRADx bis ISO 1000/31xGRADx. Aus diesen Daten geht bereits hervor, daß auch die 1000er Filme mit dieser Kamera Verwendung finden könnet Da (noch?) nicht alle Filme mit der DX-Kodierung ausgestattet sind, kann die Filmempfindlichkeit natürlich auch von Hand eingegeben werden (ISO 100/21xGRADx, 400/24ö und 1000/31xGRADx).
Noch einige Ausstattungsdetails der Minolta AF-E sollen dem Benutzer das Fotografieren so leicht und angenehm als möglich machen und die Ausbeute an (technisch) einwandfreien Bildern an die 100% Grenze heranbringen - ob die Bilder gelungen sind, liegt nicht mehr in den Händen der Kamerabauer.
Zu diesen Details gehört die Fokus-Arretierung. Da wie bei allen AF-Kameras, das Autofokus-Meßfeld auf die Bildmitte ausgerichtet ist, müßte sich der Teil des Motivs in der Bildmitte befinden, der scharf wiedergegeben werden soll. Da dies nicht immer der Fall ist, ist es auch mit der Minolta AF-E möglich, das bildwichtige Motivteil zunächst in der Bildmitte zu plazieren und die Entfernung durch die Automatik feststellen zu lassen. Diese Entfernung kann nun festgehalten und das Bild neu ins Format gesetzt werden, ehe der Programmverschluß für eine automatisch richtige Belichtung sorgt. Auch andere "Problempunkte" sind bei der Minolta AF-E eliminiert. Sowohl das Filmeinlegen, wie auch der Filmtransport zum ersten Bild werden automatisch erledigt, ebenso der Transport von Aufnahme zu Aufnahme und das Spannen des Verschlusses. Am Ende des Filmes wird er auch motorisch zurückgespult.
In die Rückwand der Kamera ist ein Fenster eingelassen, in dem die Filmpatrone zu sehen ist - es scheint ausgeschlossen, daß eine Minolta AF-E in dem Glauben geöffnet wird, der letzte Film sei schon in der Entwicklung.
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