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Artikel
1998
Kamera
Minolta AF-T
Mit Pfiff - doch ohne Charme
Es gibt Millionen Hobbyfotografen, die das Wort "Brennweite" noch nie gehört haben. Für diese ist die Minolta AF-T nicht so wichtig, sie lesen ja auch nicht COLOR FOTO. Aber bringt sie uns wirklich Brauchbares mit ihren zwei Brennweiten?
Der Begriff " kompakt" hat sich durch die Flut der Kompaktkameras gewandelt: er steht heute allgemein für "klein". Das ist falsch, denn schließlich ist ein Nilpferd, verglichen mit einem Hummer, ein kompaktes Tier, wenn auch kein kleines.
Die Minolta AF-T ist kompakt, aber klein ist sie - verglichen mit anderen "Kompakten" - wirklich nicht. Sie ist ein handfestes Stück Kamera! Das hat seinen guten Grund: Zwei Objektive brauchen mehr Platz als ein sparsamer Verlegenheits-Weitwinkel, wie man ihn bei den meisten anderen "Kompakten" häufig antrifft.
Die AF-T hat als Standardobjektiv einen ausgezeichneten Vierlinser 2,0/38 mm. Stellt man einen Hebel - ergonomisch für den linken Zeigefinger richtig angeordnet! - von "S" (für Short!) auf "T" (für Tele!), so schnellt das Objektiv heraus, ein zweites schiebt sich in der Kamera in den Strahlengang des ersten, und man hat einen Siebenlinser 4,3/60 mm! Zugleich paßt sich der Leuchtrahmensucher der längeren Brennweite an. In der Praxis bringt das einiges, vor allem etwas, was vielen Kompakt-Liebhabern - vor allem, wenn Sie sonst mit einer kompletten Ausrüstung unterwegs sind! - bisher wirklich gefehlt hat. Ist auch die Stufe von 38 bis 60 mm nicht überwältigend, bringt sie dem Fotografen, der nicht nur knipsen will, doch einiges; und man gleicht damit den Mangel an jeglichem Charme reichlich aus. Die AF-T ist eine überaus sachliche Kamera, man braucht eigentlich nur diesen einen Hebel zu betätigen, der in seiner "OFF"-Stellung das Objektiv abdeckt und den Strom abschaltet.
Das aktive (Infrarot!) Autofokussystem stellt von 0,8 m bis unendlich scharf, mit oder - auf Wunsch - ohne Speicher. Der automatische Belichtungs-Meßbereich von ca. EV 0 bis 19 reicht in der Praxis völlig aus. Wird es zu dunkel, lädt sich sofort der Blitz automatisch auf und gibt sein Licht beim Druck auf den Auslöser mit ab. Aufhellblitzen ist über eine Taste möglich.
Einspulen und Rückspulen per Automatik
Selbstverständlich lädt sich die AF-T selber, sobald Sie den Film eingelegt haben, ebenso wird der Film nach der letzten Aufnahme automatisch zurückgespult und wer will, kann ihn sogar nach jeder Bildzahl aus der Kamera nehmen, wobei er nicht ganz in der Patrone verschwindet. DX-codierte Filme werden von ISO 25/15xGRADx bis 1600/33xGRADx automatisch akzeptiert, bei uncodierten Filmen stellt die Kamera ISO 100/21xGRADx ein. Auch ein Selbstauslöser fehlt nicht.
Ihren Strom bezieht die AF-T aus zwei 1,5-V-Batterien oder einem Lithium-Pack, der länger reicht. Alles in allem: in der Hand eines guten Fotografen bringt die AF-T ausgezeichnete Resultate!
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