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Artikel
1998
Kameras
Autofokus-Spiegelreflex
Steigendes Angebot
Es wäre übertrieben, von einer "Schwemme" an Autofokus-Spiegelreflexkameras zu sprechen, aber immerhin kamen seit Frühjahr '85 fünf Apparate auf den Markt, die die Scharfstellung per Automatik erledigen. Zählt man die ältere Nikon F3-AF dazu, ist mittlerweile das erste halbe Autofokus-Dutzend komplett.
Die Canon Autofokuskamera, die Canon T80, nimmt in zweifacher Hinsicht eine Sonderstellung ein: Zum einen ist der Steuermotor nicht in der Kamera, sondern in jedem der drei AF-Objektive untergebracht, deren Schönheit zwar darunter leidet, die aber dennoch leicht und handlich sind. Zum anderen muß der Fotograf sich nicht für Verschlußzeiten oder Blenden entscheiden, sondern er stellt die Programme nach Pictogrammen ein. Vorteil der T80: Sie kann mit allen Canon FD-Objektiven bestückt werden, die der Fotograf dann von Hand fokussiert. Wie für alle anderen Kameras dieser Übersicht wird auch für die Canon T 80 eine Spezialrückwand angeboten, mit der Daten ins Bild einbelichtet werden können und die bei Bedarf die ganze Kamera steuert.
Die neueste AF-Minolta, die Minolta 5000, macht der Canon T 80 Konkurrenz und wendet sich an alle Fotografen, die auch ohne technisches Know-how zu richtig belichteten und scharfen Bildern kommen möchten. Wie bei den beiden anderen Minolta AF-SLRs ist der AF-Motor in der Kamera untergebracht, und von hier aus erfolgt die Scharfstellung der AF-Objektive, von denen Minolta bisher die größte Zahl zu bieten hat (14 von 24 mm bis 600 mm Brennweite). Neben der Programmsteuerung der Belichtung ist es auch möglich, an der 5000 Zeit und Blende von Hand einzustellen.
Die Minolta 7000 ist der Urahn der Minolta AF-SLR-Serie und brachte den Stein der automatischen Fokussierung ins Rollen. Wie bei der 5000 bestimmen ein großes LCD-Feld und Tipptasten das Erscheinungsbild. Ein eingebauter Motor (den auch die Canon, die Minolta 5000 und die Nikon F-501 zu bieten haben) transportiert den Film vor- und rückwärts. Was die Belichtung angeht, hat der Fotograf freie Wahl zwischen Programm-, Zeit- und Blendenautomatik, und er kann jederzeit durch manuelle Zeit- und Blendenwahl bzw. durch Meßwertspeicherung und Korrekturfaktoren in die Belichtung eingreifen. Das Minolta-Spitzenmodell mit Autofokus ist die Minolta 9000, an die ein Motor für Frequenzen bis zu 5 B/ Sek. angesetzt werden kann. Die Betriebsarten zur Belichtungssteuerung unterscheiden sich nicht von denen der 7000 wohl aber die Arten der Belichtungsmessung. Zur integralen Belichtungsmessung gesellt sich die Spotmessung mit Override für sehr helle und sehr dunkle Motive, die zur Achtfach-Spotmessung ausgebaut werden kann (Rückteil super 90). Eine Spezialität der Minolta 9000 ist, daß in jeder Betriebsart die Schärfentiefe durch Abblenden im Sucher beurteilt werden kann.
Die Nikon F-501 AF bietet, wie die Minolta 7000, dem Fotografen die Möglichkeit, es sich bequem zu machen (Programmautomatiken, Zeitautomatik) oder die Belichtung individuell zu bestimmen, wozu weder Meßwertspeicher noch Korrekturfaktoren oder die manuelle Einstellung fehlen. Wenn es dunkel wird, bleibt die Autofokusfunktion dank eines roten Vorblitzes, des Nikon SB-20, erhalten. Der SB-20 ist in die Kamerasteuerung einbezogen, die Blitzbelichtung wird durch das Objektiv (TTL) gemessen. Der rote Vorblitz und die TTL-Steuerung sind auch den Minoltas mit den Blitzen 1800 AF, 2800 AF und 4000 AF zu eigen. Eine Besonderheit der F-501 AF ist, daß durch den Konverter TC-16A Nikkor-Objektive zu AF-Objektiven werden können und daß alle Nikkore an die F-501 passen.
Die Nikon F3-AF ist eine wenig verbreitete Variante der Profikamera Nikon F3. Die automatische Scharfstellung wird durch den Spezialsucher DX-1 möglich, motorischer Filmtransport erfordert den Motor MD-4 und den Bildfrequenzwandler MK1. Insgesamt ist Nikon F3-AF ein teueres Vergnügen, zumal Autofokus-Komfort nur mit zwei teueren Objektiven mit eingebautem Motor geboten wird. Als Bedienungsvereinfachung steht dem Fotografen nur die Zeitautomatik zur Verfügung. Wer auf AF zeitweise verzichten will, kann die F3-AF mit anderen Wechselsuchern ausstatten und/oder unter allen Nikkor-Objektiven wählen.
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