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Artikel

1998

Kameras

Chinon CP-7m

K-Universal

Handliche Spiegelreflexkamera mit Zeitautomatik und Dreifach-Programmautomatik und eingebautem Motor. Eine Besonderheit ist, daß alle Objektive mit K-Bajonett (auch modifizierte Versionen) eingesetzt werden können. 

PLUS

Echtes Allroundbajonett 

Sichere Belichtungsautomatiken 

Trotz Tipptasten keine Zweihandbedienung nötig.

MINUS

Keine TTL-Blitzsteuerung 

Sucheranzeigen für Brillenträger schlecht überschaubar

Chinon gehört zu den - wenn auch weniger bekannten Großen auf dem Markt der Spiegelreflexkameras. Auch die neue CP-7m beweist, daß Chinon vorne mithalten kann.

Die Chinon CP-7m sieht aus, wie Kameras heute aussehen. Die rechte Seite der Kamera ist zu einem sehr handlichen Griff verdickt, auf dessen Oberseite Auslöser und Hauptschalter darauf warten bedient zu werden. Der Hauptschalter hat die bekannten drei Positionen "L", "S" und "C" aufzuweisen, und auch nicht sprachbegabte Hobbyfotografen wissen dies heutzutage als Auslösesperre (Lock), Einzelbildschaltung (Single) und Serienbildschaltung (Continuous) zu deuten. Neu ist dagegen die Art, in der der Betriebsarten-Wählschalter ausgelegt ist, und es ist den Chinon-Ingenieuren hoch anzurechnen, daß man mit einem Finger zurande kommt, wo die stilistischen Vorbilder Canon T70 und Minolta 7000 die Zweihandbedienung nötig machen. Der Betriebsarten-Wählschalter ist eine Platte, die in den Ecken mit einem roten "A", einem grünen "P" sowie den grauen Buchstaben NB" und "M" beschrifftet ist. Je nach dem, auf welche Ecke man drückt, ändert sich die Betriebsart.

Die erste Kamera mit "Creativ" Programm

Die vier Betriebsarten, die solchermaßen einfach angewählt werden können sind eine normale Zeitautomatik nach Blendenvorwahl ("A"); die Blende muß per Hand am Blendenring des Objektivs eingestellt werden. Die Belichtungsautomatik hat die Wahl unter den Zeiten von 15 Sek. bis zur 1/2000 Sek. Im Manuell-Bereich ("M") kann diese Zeitenreihe ab S Sek. von Hand eingestellt werden. Anstelle des Verschlußzeitenrades ist an der CP-7m eine Wipptaste zu betätigen, die Blende wird am Objektiv eingestellt.
Während im Automatikbetrieb im Sucher (links vom Sucherbild und für Brillenträger sehr schlecht zu sehen) nur die von der Kameraautomatik eingestellte Verschlußzeit angezeigt wird, signalisiert im Manuell-Modus eine blinkende Zahl die von Hand eingestellte Zeit, eine stetig leuchtende Zahl zeigt an, welche Zeit die Automatik einstellen würde - passend zur Helligkeit des Motivs, die mittenbetont integral gemessen wird, passend zur Blende und passend zur Filmempfindlichkeit, die im Bereich von ASA 25 bis ASA 5000 entweder manuell eingestellt werden kann oder automatisch von DX-codierten Patronen in die Kamerasteuerung übernommen wird.
In der Betriebsart "P" stellt die Kamera automatisch sowohl Verschlußzeit als auch Blende ein, der Blendenring sollte in der Position der kleinsten Blende eingerastet sein. Betätigt man im Programmbetrieb den Wählschalter weiter (immer auf die Ecke P drücken) so entscheidet man sich damit zwischen dem Normalprogramm, einem Action-Programm und einem das ist kein Druckfehler - einem Creative-Programm. Es handelt sich aber um nichts anderes, als um ein Programm mit Dominanz kurzer Zeiten (gegen Verwackelungsgefahr, für Einfrieren von Bewegungen) und ein Programm mit Dominanz kleiner Blenden (gegen Fokussierfehler, für große Schärfentiefe).
Wie die Programmverläufe sich unterscheiden, zeigt ein Blick auf die (auswechselbare) Rückwand der Chinon CP-7m: Im Normalprogramm beginnt die Kamera die Blende zu schließen, sobald die 60stel erreicht ist, und damit mit normalen Brennweiten Verwackeln ziemlich sicher ausgeschlossen werden kann. Im Creativ-Programm wird die Blende zugunsten wachsender Schärfentiefe schon ab der 1/8 Sek. geschlossen, während sie bis zur 1/500 Sek. ganz offen bleibt, wenn "Action" gewählt ist.

Für alle K-Bajonette

In der Einstellung "B" bleibt der Verschluß offen, solange der Auslöser gedrückt wird. Im Gegensatz zu anderen modernen Kameras kann der Verschluß der Chinon CP-7m aber auch mit einem ganz normalen Drahtauslöser offen gehalten werden. Darüber hinaus sind automatisch gesteuerte Belichtungen bis 90 Min. Dauer möglich, und es ist möglich, ohne Sonderzubehör Intervallaufnahmen zu machen. Der eingebaute Motor (Maximalleistung 2,5 B/Sek.) macht nicht nur das Filmeinlegen einfacher (automatischer Transport bis Bild 1 ) sondern kurbelt den Film auch in die Patrone zurück.
Das Wichtigste zum Schluß: diese Kamera, die in der Praxis keine Probleme machte und korrekt belichtete Bilder brachte - in schwierigen Situationen half die Meßwertspeicherung oder die Korrekturmöglichkeit - ist für alle Arten von K-Bajonett mit allen Betriebsarten einzusetzen. Diese Kamera macht das K-Bajonett zu dem, was es von Anfang an sein sollte: Das Universalbajonett. Dafür ist Chinon sicher der Dank vieler Fotografen gewiß, die unter der riesigen Zahl der K-, KA- oder RK-Objektive "ihre" Ausrüstung zusammensuchen möchten.

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