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Artikel

1998

Kameras

Ricoh KR 10x

Das Preiswunder

Die Ricoh KR 10x überzeugt durch moderne Technik und eine für die Preisklasse sehr gute Ausstattung. Das universelle K-Bajonett sichert üppige Zubehörauswahl.

PLUS

Meßwertspeicherung 

großer Verschlußzeitenbereich der Automatik großer 

ISO-Bereich

MINUS

keine Abblendtaste 

keine DX-Abtastung

Ricoh überarbeitete das Einsteigermodell ins System, die KR 10 Super und schuf mit der KR 10x eine attraktiv ausgestattete Spiegelreflexkamera, die von den technischen Finessen her mit weitaus teureren Konkurrenzmodellen mithalten kann.

Der freundliche Riese aus Japan, wie sich Ricoh in einem Slogan selbst nennt, meint es gut mit Spiegelreflex-Anfängern. Müssen sie sich manchmal zum Preis von 450 Mark mit karger Ausstattung und technischen Anachronismen abfinden, so trifft das auf die Ricoh KR 10x nicht zu. Dank guter Ausstattung hält sie vorerst Schritt mit dem wachsenden fotografischen Erfahrungsschatz des Debütanten. Verzichten muß er dafür aber auf einen traditionsreichen großen Namen. aber die haben bekanntlich herzlich wenig Einfluß auf die Qualität der fotografierten Aufnahmen.
Schon der Anblick der Kamera verheißt viele Funktionen. Es gibt eine Menge Bedienungsorgane und Beschriftungen, insbesondere auf der Kameraoberseite. Doch der Aufsteiger aus der AF-Kompaktkameraklasse wird zuerst einmal enttäuscht. Die Filmempfindlichkeit stellt sich nicht, wie bei fast allen AF-Kompaktkameras und bei fortschrittlichen SLRs bei DX-codierten Filmen selbst ein, sondern hierbei muß der Fotograf selbst Hand anlegen. Rings um den Rückspulknopf auf der Kameraoberseite präsentiert sich eine mit Werten von ISO 12/12xGRADx bis ISO 3200/36xGRADx außerordentlich weitreichende Filmempfindlichkeitsskala. Die DX-Abtastung ist wohl dem Rotstift der Ricoh-Kaufleute zum Opfer gefallen, die Konica TC-X beweist jedoch, daß sie in der 450-Mark Preisklasse sehr wohl realisierbar ist.
Dafür bietet die Ricoh jedoch zahlreiche Möglichkeiten der Belichtungskorrektur für die individuelle Anpassung an schwierige Belichtungssituationen. An erster Stelle ist dabei die Meßwertspeicherung zu nennen, die in dieser Preisklasse eine Besonderheit darstellt. Aktiviert wird sie während der Aufnahme bei Rechtshändern vom Daumen der linken Hand und sie arretiert erfreulicherweise. Erst nach erneutem Knopfdruck erlischt die gespeicherte Zeit, die im Sucher durch ein Blinken des Zeigerindexes - übrigens ein kleines LCD-Display - über der ausgeschriebenen Verschlußzeit, angezeigt wird. Meßwertspeicherung gibt es naturgemäß nur bei Automatikbetrieb, ebenso wie die Belichtungskorrekturstufen von plus/minus 2 Blendenstufen in lobenswert feinen Viertelabständen am Filmempfindlichkeits-Einstellrad. Damit der Fotograf die Belichtungskorrektur nicht zurückzunehmen vergißt, blinkt bei eingeschaltetem Modus ein +/- Signal. Daneben offeriert der Zeitautomat auch noch manuell einstellbare Zeiten von 1/1000 Sek. bis 16 Sek. Ein blinkendes "M" erscheint hierbei im Sucher sowie ein blinkendes Dreieck, das aufwärts oder abwärts orientiert, den Weg zum richtigen Belichtungsabgleich weist. Der Belichtungsmesser wird durch eine schmale Taste auf der Frontseite aktiviert, sofern der griffige Verschlußzeitenknopf aus der Position "L" wie Lock gerückt ist. Das Sucherbild ist bei einer Ausgangsöffnung des fünflinsigen Normalobjektivs von 1:2 erfreulich hell. Das Objektiv läßt sich bis 60 cm fokussieren. Das weit verbreitete K-Bajonett stellt die Verbindung zwischen Kamera und Gehäuse her, was die Auswahl an Zubehör weit über das inzwischen sehr umfangreiche Ricoh-Programm hinaus ermöglicht. Spiegelreflex-Anfänger bringt Ricoh bei der KR 10x leider um die Schärfentiefentaste, die den Zusammenhang zwischen eingestellter Blende und Schärfentiefe so anschaulich macht. Dafür überzeugen quasi als Haben auf der Ausstattungsseite die Winderanschlußmöglichkeit der Selbstauslöser und der Metallschlitzverschluß, der immerhin mit einer 125stel Sekunde Synchronzeit gesegnet ist.

Fazit

Die Ricoh KR 10x ist die richtige Kamera für Einsteiger in die Spiegelreflexfotografie, die von der AF-Kompaktkamera kommen und einen gewissen Bedienungskomfort gewöhnt sind. 

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