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Artikel
1998
Kameras
Contax 167 MT
ABC-Schütze
Auf Autofokus verzichtet die Contax 167 MT bewußt, dafür bietet die Kamera zehn Belichtungsprogramme, einen integrierten Motor für max. 3 B/Sek. und ABC für automatische Belichtungsreihen. Ein Optimum an Bedienungskomfort, gepaart mit zahlreichen Möglichkeiten zur Bildgesta1tung, ist die Philosophie der 167 MT.
PLUS
Spotmessung
Leichte Bedienbarkeit
10 Belichtungsprogramme
MINUS
Zeiss-Objektive zwar leistungsfähig aber teuer
Mit RTS - Real Time System, dank verzögerungsfreier elektromagnetischer Auslösung, begann 1974 die Contax Renaissance. Heute setzt die neue Contax 167 MT mit ABC Maßstäbe in ihrer Klasse. Spotmessung und das sogenannte ABC-Automatic Bracketing Control heißen die schlagenden Argumente der 137 MA Nachfolgerin. Zehn Belichtungsprogramme untermauern den hohen Technikanspruch der neuen 167 MT.
Die neue Contax 167 MT tritt ein schweres Erbe an. Gerade ihre Vorgängerin, die 137 MD und später MA, entpuppte sich bei vielen Contax-Fotografen als die wahre Liebe. Ein bestechend schönes Design gepaart mit Handlichkeit und einer beachtlichen Reaktionsschnelligkeit dank eingebautem Motor, so lautet das Erfolgsrezept dieser Contax von der Leistungsfähigkeit der Carl Zeiss Objektive einmal ganz zu schweigen.
ABC - dagegen heißt schlicht und ergreifend die Zauberformel das künftigen Contax-Erfolgsmodells. Diese Buchstabenkombination impliziert nicht etwa, daß es sich um eine Kamera für Anfänger handelt. Ganz und gar nicht. Die neue Contax spricht vielmehr jene Fotografen an, die moderne Elektronik in der Kamera als Mittel zur Bedienungserleichterung und zur Steigerung ihrer fotografischen Möglichkeiten nutzen möchten. Gerade für diese Zielgruppe bietet die Contax 167 MT eine Fülle von Ausstattungsmerkmalen. ABC ist nur eine davon, aber vielleicht die interessanteste. Denn die Möglichkeit, vollautomatisch Belichtungsreihen von 3 Bildern mit einem Belichtungsunterschied von EV 0,5 - 1 pro Bild bei Av und bis + 1,5 bei Tv zu erzielen ohne spezielle Rückwand, bedeutet in der Tat eine Weltpremiere. Viele Profis arbeiten auch im Zeitalter der Spotmeßmethode mit diesem Hilfsmittel, denn Filmverbrauch spielt keine Rolle wenn es um das perfekt beichtete Foto geht. Natürlich funktioniert das Bracketing auch beim Kameramodus Programmautomatik.
Apropos Spotmeßmethode: "Viele unserer Kunden", so Yashica Kyocera Pressesprecher Leo Stejskal, "hätten die Spotmessung am liebsten schon bei der RTS II gesehen." Die Contax 167 MT hat als erste Contax sowohl Spotmessung als auch mittenbetonte Integralmessung. Der Fleck der Einstellhilfen im Sucher markiert das Spotmeßfeld. Es läßt sich in Verbindung mit der Meßwertspeicherung auch zum gezielten Anmessen von Motivschwerpunkten außerhalb der Bildmitte verwenden. Nimmt der Fotograf die neue Contax in die Hand, so stößt er auf Vertrautes und Ungewöhnliches. Handling und Bedienungselemente der Kamera fielen dabei Contax-typisch ergonomisch aus. Ungewöhnlich oder für manche gar befremdend wirkt der LCD Monitor an der Kameraoberseite. Zahlreiche Zustände und Kamerainformationen kann der Fotograf hier ablesen. Beispielsweise erfährt er welches Automatikprogramm gerade eingestellt ist oder das Display informiert über die Daten für Filmempfindlichkeit und Bildzahl. Auch ABC wird hier sichtbar, der blinkende Bildzähler signalisiert ABC-Action. Wer nun meint, gleichzeitig mit dem Display hätten die unpraktischen Tipptasten Einzug gehalten, der sieht sich angenehm enttäuscht. Nur zwei davon, eine für den Modus und eine für die ISO-Eingabe stören das ansonsten vorherrschende Bild der Ergonomie. Griffige, wenn auch etwas klein geratene Drehschalter folgen willig der Hand des Fotografen und diktieren der Kamera Belichtungsmeßprogramm, Belichtungskorrektur und Bildfrequenz. Das Einstellen des Automatikprogramms erledigt ein Schiebeschalter in Verbindung mit dem Mode-Knöpfchen am Display.
Bei aller Informationsfülle auf der Kameraoberseite kommen die Sucherangaben nicht zu kurz. Schließlich ist ja eine Kamera dazu gedacht, sie ans Auge zu nehmen. Brillanz und Helligkeit sind in dieser Kameraklasse bei Suchern Standard. Brillenträger mögen seine "Long Eye Point" Charakteristik zu schätzen wissen. Eine LCD Informationskette leuchtet am oberen Bildrand auf. Von links nach rechts sind es Blitzbereitschaftsanzeige, Bildzählwerk, Belichtungskorrektur, Verschlußzeit, Spotmessung, Blendenanzeige und natürlich der Modus der Programmautomatik. Denn wie heutzutage üblich, arbeitet die Contax 167 MT mit drei Programmautomatiken: Dem Normalprogramm, dem Kurzzeitprogramm und dem Schärfentiefenprogramm. Sie lassen sich unabhängig von der eingesetzten Brennweite vom Fotografen eingeben.
Selbstverständlich läßt die Contax 167 MT dem Fotografen auch die Freiheit des manuellen Belichtungsabgleichs. Contax war mit der 139 Quartz von 1979 einer der Vorreiter der TTL Blitzsteuerung.
Natürlich brilliert die neue 167 MT auch damit, und sie offeriert, um die zehn Belichtungsfunktionen voll zu machen auch noch drei weitere Blitzmethoden, auf die wir demnächst in einem ausführlichen Praxisbericht zu sprechen kommen. Der schnelle Metall-Lamellenverschluß mit einem Bereich von 1/4000 Sek. bis vollen 16 Sek. ermöglicht dazu eine Blitzsynchronzeit von 1/125 Sek. Tribute an die Profis sind neben den kurzen Verschlußzeiten auch die vier lieferbaren Einstellscheiben. Maximal 3 Bilder pro Sekunde lassen sich mit dem eingebauten Motor realisieren. Er transportiert den Film nach dem Einlegen automatisch auf Bild 1. Ein anderer Mikro-Motor sorgt für die Rückspulung.
Auch teilbelichtete Filme können mit der 167 MT zurückgespult werden. Das Einstellen der richtigen Filmempfindlichkeit besorgt zeitgemäß die DX-Abtastung, und zwar von 25 bis 5000 ASA. Manuell lassen sich Werte von 6-6400 ASA einstellen.
Die neue Contax 167 birgt allerlei Technik-Reize unter der schönen schwarzen Haut. Eine geballte Ladung Mikroelektronik sichert sowohl hohe Erfolgsquoten beim Fotografieren als auch Spaß an der neuen Kamera, welche die Traditionsmarke Contax wieder in die Spitzengruppe der Kamerainnovation katapultiert. Ein Spaß übrigens, der im Verhältnis zum Gebotenen noch nicht einmal sehr teuer bezahlt werden muß. Mit 1100 Mark - fürs Gehäuse ist man dabei.
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