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Artikel

1998

Meilensteine der Fototechnik

Die stille Revolution

Wenn man eine Kamera der jüngsten Generation neben eine Kamera hält, die vor 17 Jahren aktuell war, so stellt man fest, wieviel sich verändert hat. Doch wann sind all die kleinen Schritte erfolgt, die (beispielsweise) aus einer Minolta SR-T 101 eine Minolta 7000, aus einer Canon TL eine Canon EOS 650 und aus einer Nikon F eine Nikon F3 werden ließen? Unsere Chronik gibt Antwort.

Als im Herbst 1970 den deutschen Hobbyfotografen erstmals eine Zeitschrift namens COLOR angeboten wird, spricht man noch darüber, daß 

erstmals ein Jumbo nach Kuba entführt worden war, 

der Assuandamm fertiggestellt worden ist,

Willy Brandt und Walter Scheel die Moskauer Verträge unterzeichnet haben

Heide Rosendahl einen neuen Rekord im Weitsprung aufgestellt hat,

der ägyptische Staatspräsident Gamal Abd el Nasser der deutsche Rennfahrer Jochen Rindt und das amerikanische Popidol Jimi Hendrix verstorben sind, und mancher der älteren Mitbürger wird seinem Unmut über die Hippies und Gammler Luft gemacht haben, die damals begannen, sich eine neue Welt zu suchen. 

Und worüber sprechen die Hobbyfotografen in diesem Herbst 1970? Da gibt es sicher erbitterte Diskussionen darüber, ob man zu Kodachrome II greifen und Dias machen soll, oder ob nicht doch Farbbilder von Agfacolor Special CNS erstrebenswerter sind.
Da werben Hasselblad und Zeiss mit Weltraumerfahrung, da müssen sich die deutschen Traditionsfirmen wie Leitz (aktuelle Modelle: Leicaflex SL und Leica M4), Rollei (aktuelles Modell: SL 26) oder Zeiss Ikon/Voigtländer (aktuelles Modell: Icarex 35 S) gegen die Produkte der aufstrebenden japanischen Fotowirtschaft behaupten. Minolta bietet die SRT 101 an, Pentax ist mit der Spotmatic gut im Rennen, Olympus setzt mit der PEN F aufs Halbformat 18x24 mm, Nikon versorgt mit dem Modell "F" viele Profis, während Canon mit den Modellen TL (ab 68) oder "EX EE" der Durchbruch noch nicht gelungen ist.
Markige Sprüche deutscher Fotohändler ("Japanische Kameras kommen nie In mein Schaufenster") sind nicht mehr zu hören.
Das also ist (in einem schmalen Ausschnitt) die Situation, in die Joachim F. Richter "COLOR - Das farbigste Magazin für Foto-Film-Ton" als Nullnummer hineinsetzte, um mit diesem Pilot Projekt die Chancen für sich und das Magazin zu testen. Die erste Resonanz war ausgesprochen positiv, und so hat dieses Magazin als "COLOR", als "COLOR FOTO JOURNAL" und als COLOR FOTO seit Januar 1971 regelmäßig verfolgt, was sich aus dieser Situation herausentwickelte. Und das war einiges.

1971

Während Asahi Pentax mit der Einführung der Mehrschichtvergütung den Wechselobjektiven zu einer neuen Abbildungsqualität verhilft und Agfa per Sensortaste das Auslösen verwacklungssicher machen will, zeigt eine Kamera der heute vom deutschen Markt verschwundenen Marke Topcon schon damals moderne Ausstattung. Nicht nur übernimmt eine Blendenautomatik die Belichtungssteuerung, zudem kann der Fotograf zwischen Integral- und Spotmessung wählen. Auch ein Klassiker wird 1971 vorgestellt: Nikon löste die gute alte "F" durch die "F2" ab, die sich noch heute bei vielen Profis größter Beliebtheit erfreut.

1972

Endlich kann Canon Nikon Paroli bieten: die "F-1" wird vorgestellt und mit ihr ein Objektiv- und Zubehörsystem, das heute zu den umfangreichsten des Marktes zählt.

Auch eine zweite Neuvorstellung des Jahres 1972 zieht ein System nach sich, das bis heute besteht. Olympus stellt die "OM-1" (damals noch "M-1") vor und setzt neue Maßstäbe in puncto Kameragröße. Pentax ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht auf den (modischen) Minitrend eingestellt. Die "ES" ist noch ein Modell normaler Größe. Das gilt auch für Minoltas "XM", die den Absprung ins Profilager nie so recht schafft. Den hat Kodak gar nicht erst vor. Der gelbe Riese zielt mit der Innovation des Jahres auf Otto Normalfotograf" und gibt ihm mit der Pocket-Instamatik eine Kamera für alle Tage, für alle Taschen und für jeden Geldbeutel. Die neue Filmtechnologie der DIR-Kuppler ("Kodacolor II") kommt aber auch den engagierten Hobbyfotografen zugute.

1973

Aus deutscher Sicht ist 1973 ein bedeutsames Jahr. Rollei bleibt zwar deutsch, Rolleiprodukte kommen aber aus Asien nach Deutschland. Grund dafür: Rollei fertigt in Singapur, und von dort kommt frohe Nachricht. Zur Palette der neu vorgestellten Rolleiprodukte zählt nicht nur das Pocketjuwel "A 110", sondern auch das Mittelformatwunder "SLX", das dann aber noch auf sich warten läßt. Ansonsten wenden sich Canon mit der "EF" und Nikon mit der "EL" an die anspruchsvollen Hobbyfotografen, bietet Leitz mit der "CL" eine Kompakt-Leica und beginnt Tokina auch auf dem deutschen Markt Fuß zu fassen. Ein bereits etablierter Objektivhersteller ist Vivitar, und Vivitar läutet mit dem "Serie-1 3,5/70-210 mm" den Siegeszug der Zooms ein. Ebenfalls zukunftsweisend: die Si-Meßzelle und die LED-Anzeige in der "ST-801" von Fuji.

1974

Trotz photokina ist der große Schritt nach vorne nicht zu vermelden. Legte bringt die Leicaflex SL-2, Pentax und Olympus stellen Motorantriebe vor, eine Weber SL-75 soll mit Zeiss Objektiven auf den Markt kommen, bleibt aber noch vor dem Start liegen. Polaroid bringt die SX70 mit dem revolutionären Ein-Blatt-Sofortbildfilm auch nach Deutschland. Topcon bietet bereits in diesem Jahr eine Kamera ("Super DM") mit ansetzbarem Winder an, der jedoch vorerst ohne Folgen für die Fotoindustrie bleibt. Auch das Tamron "adapt-all" System bleibt auf lange Sicht folgenlos, obwohl die Möglichkeit, ein Objektiv mittels verschiedener Adapter an verschiedenen Kameras zu verwenden, für Hobbyfotografen überaus reizvoll ist. Fuji; dagegen hat einen Riecher für eine zukunftsträchtige Entwicklung und setzt zum ersten Mal numerische LEDs als Sucherinformation ein.

1975

Die "XE 1" bringt eine neue Generation von Minolta-Kameras ins Geschäft, Minox beweist auch auf dem KB Sektor Mut zur Kleinheit, Mamiya zeigt mit der "645", daß es auch im Mittelformat Möglichkeiten gibt, etwas zu bewegen. Das totgesagte Format 4,5x6 cm kommt wieder. Wiederbelebung auf der einen Seite, der Anfang vom Ende auf der anderen: Pentax bringt drei Kameras mit Bajonett heraus ("K2", "KX", "KM") und versetzt durch seine Abwendung vom Universalgewinde M42 diesem Objektivanschluß einen Schlag, dem es im Laufe der Jahre erliegen wird. Als Synthese aus deutscher Optik (Zeiss) und japanischer Elektronik (Yashica) erblickt in diesem Jahr auch die "Contax RTS" das Licht der Fotowelt - der genialen Konzeption wegen hochgelobt, weniger gelungener Details wegen harsch verrissen. Kodak macht in diesem Jahr nicht die Aufnahme einfacher, sondern hat sich der Weiterverarbeitung angenommen. Das "RC14" Papier macht das Vergrößern vom Dia leichter denn je.

1976

Nachdem schon die OM-1 die Branche wachgerüttelt hatte, bringt nun die "OM-2" aus dem Hause Olympus frischen Wind. Das autodynamische Meßsystem ändert die Belichtung noch während der Verschluß schon offen ist und gestattet auch die TTL-Blitzmessung. Zweite bahnbrechende Kamera dieses Jahres: die "AE-1", die Canon als SLR- Hersteller in die vorderste Linie rückt. Neu ist die Einbeziehung von Peripheriegeräten (Blitz, Winder) in die Kamerasteuerung. Pentax stößt unterdessen in die Zukunft vor und zeigt ein AF Zoom auf dem Markt, das die Schärfe selbst einstellt, während Minolta mit dem ersten Versuch einer Pocket SLR Aufsehen erregt. Auch aus deutschen Landen kommt Neues: Leitz präsentiert die "M4-2" und die "R3", die bereits von der Kooperation mit Minolta profitiert, macht sich aber auch um die Diapräsentation verdient. Der "Pradovit C 2500" bringt den Dunkelblitz, die drastisch reduzierte Dunkelpause. Noch wichtiger für Diafreunde ist aber eine Neuheit von hama: die einteiligen Diarähmchen "hamafix" und das kleine Rahmungsgerät machen Diarahmen zum Vergnügen. Und wer Papierbilder bevorzugt, wird von Fuji bestens bedient: der "Fujicolor F II-400" ist der schnellste Negativfilm der Welt.

1977

Den zweiten Modellwechsel innerhalb von zwei Jahren müssen die Pentax Freunde verkraften - von den "K" zu den "M"-Modellen, die an Größe gar noch die Olympus unterbieten. Während sich Canon mit der "AT-1" auf Systempflege beschränkt, und Nikon mit der "FM" eine weiterentwickelte, aber rein mechanisch gesteuerte SLR-Kamera mit eher konservativem Touch anbietet, bringt Minolta die "XD-7" auf den Markt, den ersten Dualautomaten, der die Frage "Zeit oder Blendenautomatik"? aus der Welt schafft. Auch Hasselblad springt über den Schatten der bloßen Modellpflege und bietet mit der "2000 FC" eine 6x6 mit Schlitzverschluß. Kodak erweitert sein Angebot um Sofortbildkameras, und Vivitar bringt mit dem "283" einen Blitz, der als Blitzmaschine apostrophiert den Systemgedanken konsequent auch auf Blitzgeräte ausdehnt. 

1978

Canon läßt Minolta nur für recht kurze Zeit einen kleinen Vorsprung im Kampf um Marktanteile und technologisches Image und bringt mit der "A1"ebenfalls einen Mehrfachautomaten, der zu Zeit- und Blendenautomatik noch die Programmautomatik bietet und nicht nur die Elektroniker unter den technisch interessierten Hobbyfotografen der digitalen Steuerung wegen interessiert. Zwei andere wichtige Schritte tut Konica: die "FS-1" bietet einen eingebauten Motor, der Schnellschalthebel fehlt zu diesem Zeitpunkt, eine ungewöhnliche Tatsache, die oft und zum Teil recht kontrovers unter den Hobbyfotografen diskutiert wird; die "C 35 AF" ist die erste Kamera mit eingebautem Autofokussystem. Noch ist nicht abzusehen, daß dieser Kameratyp bald die Fotowelt erobern und der Durchbruch der Autofokustechnologie später einen der größten Innovationsschübe seit vielen Jahren auslösen wird. Die available-light- und Schlechtwetterspezialisten unter den Fotografen schauen derweil auf den gelben Riesen Kodak, der einen 400-ASA Diafilm vorstellt, während Agfa mit dem "Agfacolor 400" zum erstenmal in der Agfa-Geschichte einen Film herausbringt, der mit Kodakchemie entwickelt werden kann.

1979

Disc liegt schon in der Luft (L. Andrew Mannheim berichtet in COLOR FOTO über die Möglichkeiten einer Filmscheibe), aber noch ist Pocket das kleinste verbreitete Format. Pentax setzt auf die Qualität der kleinen Dias und bringt eine System-Spiegelreflex für das Über-Format, Minolta unternimmt einen zweiten Anlauf in diese Richtung mit der "Mark II", die ein eingebautes Zoom aufweist. Konica ("FT-1") und Contax ("139 Quartz") bauen auf die motorisierte Kamera, Fuji stellt eine neue Spiegelreflexfamilie vor (an der Spitze der Multiautomat "AX-5") und Nikon öffnet das Programm nach unten. Die "EM " ist eine Volks-Nikon, zu der mit der Serie E auch entsprechende Objektive angeboten werden.

1980

Nach dem Schnellschalthebel fällt ein zweites Bedienungselement dem Fortschritt zum Opfer. Pentax bringt die erste Kamera, bei der die Verschlußzeiten nicht mehr am Rad, sondern über Tasten eingestellt werden: die "ME super". Nikon löst die "F2" durch die "F3" ab, die wegen ihrer Belichtungsautomatik auf das Mißtrauen der Profis stößt und die nach den LED (Leuchtdiodenanzeige) nun LCD (Flüssigkristallanzeige) salonfähig macht. Ebenfalls an die Profis wendet sich Pentax mit der "LX", einer teils elektronischen/teils mechanischen Kamera mit einem ausgeklügelten Wechselsuchersystem. Auf und Unterwasser soll eine Minolta-Neuheit zu Hause sein: die "Weathermatic". Die photokina 86 wird Anfang vom Ende der Agfa-Träume, mit der "Family" die ganze Familie zum Filmen und Fotografieren zu bringen, denn zwar ist beides mit dieser Kamera möglich, aber sie stößt auf wenig Gegenliebe.

1981

Daß Leitz und Minolta eng zusammenarbeiten, zeigt die "Minolta CLE", ein "Leica CL"-Nachfolger. Canon wendet sich mit der "AE-1 Program" an die Hobbyfotografen, mit der "F-1 Neu" dagegen an die Profis, die nach dem Baukastenprinzip wählen können, ob sie eine Kamera ohne Automatik, mit Zeit- oder/und Blendenautomatik haben möchten. Die würfelförmige "Rolleiflex 2000 F" bricht radikal mit der Tradition von KB Kameragehäusen und fordert zu lebhaften Diskussionen heraus. Die Auswahl an Filmen wird auf dem SW-Sektor durch zwei Filme variabler Empfindlichkeit vergrößert: Ilford bietet den "XP-1", Agfa den "Vario-XL", doch wird die Berechtigung chemischer Filme erstmals in Frage gestellt. Die "Mavica" soll ganz ohne Silberfilm aus kommen und statt dessen das Bild auf Magnetplatte auf zeichnen. Doch das Vorpreschen des Elektronikriesen Sony bringt den Fotografen nur Verwirrung, aber (bis heute) kein brauchbares Gerät. Anders die Pentax-Sensation zur Jahreswende: die erste KB SLR mit Autofokus (nachdem Polaroid mit der SX-70 mit Sonar bereits eine AF Spiegelreflex anbietet).

1982

Die Autofokus Pentax mit Namen "ME-F" kommt auf den Markt, doch nur ein AF-Objektiv begleitet sie. Ein zweiter Großer wagt einen AF-Vorstoß: Nikon bietet die automatische Fokussierung mit der "F3-AF" den Profis an. Auch die Ricoh "XR-S" bringt eine neue Technologie in den Kamerasektor - sie verwandelt über Solarzellen Licht in Strom, doch bleibt die Idee ohne Nachahmer, während Kodak nicht lange alleiniger Anbieter von "Disc"-Kameras bleibt. Aber noch viel mehr nimmt 1982 seinen Anfang: Minolta setzt auf ein neues System und bringt die "X-700", Nikon stellt die erste Kamera mit 1/4000 Sek. und der Synchronzeit von 1/250 Sek. vor ("FE-2"), Tokina stößt mit einem "50-250 mm" und einem "35-200 mm" das Tor für die Superzooms auf, Kiron legt per "Zoomlock" das Zoom an die Leine und "LKM" soll das Diamagazin der Zukunft werden (initiiert von Leitz und Kindermann). Auch der Filmsektor ist in Bewegung. Kodak stellt zur Disc "HR-Filme" vor, der "Kodacolor 1000" erreicht eine Schallmauer, während Polaroid farbige und schwarzweiße Dias verspricht, die wenige Minuten nach der Aufnahme vorführfähig sind.

1983

Das Jahr 1983 bringt neue Kameramodelle in Hülle und Fülle: Canon bringt die "T 50" und einen passenden Blitz, der durch einen roten Vorblitz in die Lage gesetzt ist, die richtige Blitzblende zu ermitteln. Minolta ergänzt das X-System durch die "X-500", Pentax eröffnet eine neue Modellreihe mit der "super A", die sechs Automatiken bietet Olympus bleibt bei kleinen Kameras, die nun die Mehrfachspotmessung mit Mittelwertbildung aufweisen ("OM-3" und "OM-4"), oder Autofokus bieten ("OM-30" mit einem Zoom). Dagegen setzt die FA von Nikon auf eine Mehrfeldmessung, um schwierige Motive zu meistern, und Rollei bietet mit der "6006" eine Mittelformatkamera an, deren Wechselmagazine den Schieber eingebaut haben. Sowohl Fuji als auch Kodak bringen KB-Filme heraus, die auf der Technologie von Disc-Filmen beruhen und durch hohe Feinkörnigkeit überzeugen können. 3M übernimmt derweil die Führung im Wettbewerb um den höchstempfindlichen Diafilm mit dem "Color Silde 1000" ( 1000 ASA, 31 DIN! ). Und nach vielen Jahren der Vertröstungen kommt eine Kamera endlich auf den Markt: die "Nimslo", mit der ohne weitere Hilfsmittel räumlich wirkende Bilder aufgenommen werden können.

1984

Die "T70" folgt der mit "T50" eingeschlagenen Design-Linie des Hauses Canon und bringt erstmals ein großes LCD Feld, das auf der Kamera den Fotografen informiert. Mehrere Programmautomatiken stehen sowohl dem "T70" Fotografen als auch dem Benutzer einer "XR-P" von Ricoh zur Wahl, aber auch vor dem Mittelformat machen Display, Programmautomatik, TTL-Blitz-Steuerung und eingebauter Motor nicht Halt, wie die "645" von Pentax beweist. Die "Leica M6" führt die Meßsucher-Tradition des Hauses Leitz fort, wartet aber mit der modernen Spotmessung auf, wie auch die "OM-2 Spot Program", die erste Spiegelreflex von Olympus mit Programmautomatik. Konica schließlich bringt in der "TC-X" zum erstenmal eine DX-Abtastung unter, die die Filmempfindlichkeit von der entsprechend codierten Filmpatrone ablesen kann. Fuji und Kodak überbieten den 3M Color Slide 1000 mit Diafilmen von ASA 1600!

1985

Dieses Jahr steht im Zeichen des Autofokus. Minolta präsentiert die erste ausgereifte AF-Spiegelreflexkamera mit AF-Zubehör ("Minolta 7000") und läutet damit ein neues Zeitalter ein. Canon bringt mit der "T80" ebenfalls eine AF-Kamera, die aber mehr durch ihre Pictogramme im Display Aufsehen erregt, während Minolta im Herbst gleich noch die "9000" vorstellen kann, die in erster Linie Profis ins Autofokus-Lager ziehen soll. Nikons "F-301" zeigt, daß sich die Nippon Kogaku immer mehr nach dem großen Markt der Hobbyfotografen richtet, auch Pentax zielt mit der "P30" auf den Durchschnittsfotografen, der allzu viele technische Raffinessen an seiner Kamera eher als verwirrend empfindet und mit einer unkomplizierten Kamera sein Hobby ausüben will. Bei den Objektiven sind zwei Stoßrichtungen festzustellen: Kiron setzt mit dem "28-210" aufs Superzoom mit großem Brennweitenbereich, Tokina setzt auf normale Brennweitenbereiche, aber auf weitere Miniaturisierung. Konica bleibt auf dem Kamerasektor zurückhaltend, bietet nun aber Filme unter eigenem Namen an.

1986

Wer von Canon eine neue AF-SLR erwartet, sieht sich enttäuscht, doch die "T90" ist eine nicht nur vielseitige, sondern von Colani auch schick gestylte Kamera. Fast natürlich ohne Autofokus: die "Leica R5", die aber spät im Jahr kommt. Statt Canon setzt Nikon auf Autofokus und stellt die "F-501 AF" vor, zur photokina kommt auch Olympus mit einer Kamera mit Schärfen Automatik ("OM 707") und eingebautem Blitz. AF-Vorreiter Minolta rundet mit der "5000" das System ab, und die ersten unabhängigen Hersteller versuchen ihr Glück mit AF-Objektiven, allen voran Sigma. Kodak beschränkt sich nicht nur auf neue Filme ("Kodacolor Gold"), die mit Fujis neuen Super HR Filmen konkurrieren, sondern bietet auch (wie Fuji schon lange) Kompaktkameras an. Und während Kodak zudem einen "Kodachrome 200" präsentiert, vollzieht sich bei Canon zum ersten Mal der Generationswechsel: die "RC-701" arbeitet mit der elektronischen Bildaufzeichnung. Und das in einer durchaus akzeptablen Qualität, wie COLOR FOTO in einem Praxisbericht feststellt. Für den anspruchsvollen Hobbyfotografen bleibt jedoch die elektronische Bildaufzeichnung auch im Jahre 1986 preislich und qualitativ noch Zukunftsmusik. Polaroid stellt eine neue Sofortbildgeneration vor, ("Image"), verzichtet aber auf die Spiegelreflextechnologie. Wer den Dias treubleiben will, bekommt von Kindermann ein Vorführschmankerl: den "MPC 250 memory" mit eingebautem Überblendcomputer.

1987

In diesem Jahr ist es nun soweit - Canon bringt die langerwartete AF Kamera, gleich in doppelter Ausführung "EOS 650" und "EOS 620". Auch Pentax ("SF-X") und Yashica-Kyocera ("230 AF") schließen zu Minolta auf und bringen nach der OM-707 nun ebenfalls eingebaute Blitzgeräte, ein Attribut, das auch der neuen Nikon ("F-401") nicht fehlt. Für die Freunde der Kompaktkameras sind zwei Geräte von Pentax und Panasonic interessant: beide bieten mit Zoomobjektiven perfekte Ausschnittsbestimmung.

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