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Artikel

2000

Kameras Erster Test

Canon Prima Super 120

Kleinbild-Ixus

Ein gutes Beispiel, dass Erfolg nicht immer satt und träge macht: Damit auch Kleinbild-Fotografen sich am Ixus-Design erfreuen können, bringt Canon die durchgestylte Prima Super 120 auf den Markt. Und die aufregende Form hat keinen schlechten Einfluss auf die zahlreichen Funktionen.

Die technische und optische Verwandtschaft zur Ixus-Familie ist offensichtlich: Neben der Ixus-typischen Aluminium-Front erinnert beispielsweise das seitlich ausfahrende Blitzgerät an die Ixus Z70 und die Programmwählscheibe an die Ixus Z90. Die Ausstattung ist für eine 449 Mark teure Kamera vorbildlich: Vollautomatik, Motivprogramme für Porträt-, Makro-, Action- und Nachtaufnahmen, Mehrfeldmessung mit drei Messfeldern, Spotmessung, sieben Blitzfunktionen sowie eine Personaleinstellung, in der man sein eigenes Belichtungsprogramm durch Speicherung der gewünschten Einstellungen zusammenstellen kann. Die Canon Prima Super 120 ist mit einem Zoomobjektiv 4,5-10,9/38-120 mm ausgestattet, das eine sehr gute Abbildungsqualität liefert. Das voll versenkbare Objektiv besteht aus sieben Linsen in sechs Gruppen, wobei auch eine asphärische Linse eingebaut ist. Das Zoom wird in 335 Einstellschritten scharf gestellt, wobei die Naheinstellgrenze im Makroprogramm 0,43 m beträgt. Die Kamera arbeitet mit einem hybriden Dreifeld-Autofokus, wobei die Messfläche auf das zentrale Messfeld reduzierbar ist. Im Actionprogramm ist der dynamische Servo-AF mit Schärfenachführung aktiv, sonst der statische Einzel-AF Für eine kompakte Zoomkamera arbeitet der Autofokus sehr schnell, leise und präzise. Aber er lässt freilich keinen Vergleich zur Leistungsfähigkeit eines AF-SLR-Systems zu. Das Gleiche gilt auch für den Filmtransport, der neben Einzelnbild- auch Serienbildschaltung bietet. Der Verschlusszeitenbereich reicht von 2 Sekunden bis 1/770 s im Weitwinkel- bzw. 1/420 s im Telebereich. Die automatische Belichtungssteuerung arbeitet sehr gut. Bei sehr hellen oder sehr dunklen Motiven leistet die manuelle Belichtungskorrektur von +1,5 oder -1,5 EV gute Dienste. Sehr praxisgerecht auch der eingebaute Dioptrienausgleich, der eine Korrektion bis -3 Dioptrien erlaubt. Das Sucherbild ist für eine Kompaktkamera ausreichend groß und hell, die Parallaxe im Nahbereich wird durch Strichmarkierungen angezeigt. Die Kamera lässt sich sehr gut bedienen. Die wichtigsten Funktionen sind auf der Programmwählscheibe eindeutig markiert und schnell zugänglich, während die seltener gebrauchten Funktionstasten unter einer Abdeckklappe untergebracht sind. Der Kamerablitz ist aufgrund der Lichtleitertechnologie und des Zoomreflektors sehr leistungsstark für eine Kompaktkamera. Schade nur, dass der Kamerablitz immer ausgefahren bleibt. Sinnvoller wäre die Option gewesen, den Blitz bei eingeschalteter Kamera wieder hereinzuschieben und dabei zu arretieren. Für 50 Mark Aufpreis kann die Prima Super 120 auch als Caption-Version mit eingebauter Datenrückwand bezogen werden.

Fazit. Die Canon Prima Super 120 verbindet edles, hochwertiges Design mit üppiger, praxisgerechter Ausstattung zum Kampfpreis. Sie hat durch die Bedienung und die Bildqualität in der Praxis voll überzeugen können und gilt als heiße Kaufempfehlung für die Freunde anspruchsvoller Kompaktkamera-Fotografie. Die Canon Prima Super 120 erhält das COLOR FOTO-Prädikat hervorragend *****.

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