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Artikel

2001

Kameras

Gipfeltreffen

CANON, MINOLTA, NIKON, PENTAX

Vier Verkaufsschlager - die Canon EOS 300, die Minolta 505si, die Nikon F60 und die Pentax MZ-7 - sind die ersten Kandidaten in unserem neuen Normtest für Kameras, der speziell für Color Foto in der Testfactory Stuttgart entwickelt wurde.

Das Erfolgsgeheimnis der vier Prüflinge ist ein gutes Preis-Leistungsverhältnis. Damit sind sie die idealen Einsteigerkameras für den Fotoamateur und ein Bestseller für die Produzenten.

Die ersten Prüflinge, die sich im neuen Kameratests in der Testfactory Stuttgart bewähren mussten, waren vier Spiegelreflex-AF-Kameras, die in ihrer Kategorie preislich zum unteren Marktsegment gehören.
Alle vier galten bei ihrer Einführung als hochwertige Einsteigermodelle. Und sie konnten den Erwartungen von Seiten der Hersteller und der Kunden durchaus gerecht werden. Dafür sprechen die hohen Verkaufszahlen - sie schafften es, zu Bestsellern zu werden.
Ob sie ihre Marktpositionierung allerdings auch künftig halten können, wird sich nach der photokina 2000 zeigen. Denn gerade für diesen Kundenkreis gibt es spannende Innovationen und Neuvorstellungen.
Selbstverständlich werden wir die neueste Kamerageneration in Kürze testen und die Testergebnisse in COLOR FOTO veröffentlichen.

Nikon F60

Bei der Entwicklung der Nikon F60 war eine hohe Bedienfreundlichkeit vorrangiges Ziel der Entwickler. Die technischen Finessen der Kamera sollten noch effizienter genutzt werden können. So ersetzt die Programmwählscheibe die bisherige Steuerung der Schaltebenen durch Tasten. Das Autofokussystem besteht aus dem weiterentwickelten AF-Modul Advanced AM200. Es aktiviert automatisch eine der zwei AF-Betriebsarten in Abhängigkeit von der Motivcharakteristik. Die Nikon F60 bietet ferner für die Belichtungsmessung folgende Messarten: Die 3-D-Matrixmessung, die Sechs-Zonen-Matrixmessung und die mittenbetonte Integralmessung.
Aus unserem Normtest geht sie als klare Siegerin hervor. Sie erreicht sogar mit deutlichem Vorsprung die Spitze des Testfeldes.
Dabei schien es zunächst wie ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit der Dynax 505si von Minolta. Die Messung der Autofokusgeschwindigkeit ergab für die beiden Kameras eng beieinander liegende Werte: 8 Punkte für Nikon und 9 Punkte für Minolta. Die Verschlussgenauigkeit ist bei allen vier Prüflingen gleich gut. Klar vorne liegt die Nikon allerdings beim Stromverbrauch - sie schafft mit einer Batterieladung die meisten Filme. Und mit einem Preis von 650 Mark rangiert sie im Mittelfeld preisgleich zur Canon.

Canon EOS 300

Mit der Canon EOS 300 bietet Canon eine Kamera an, die man durchaus als preiswert bezeichnen kann. Denn sie verfügt über den gleichen CMOS-Flächensensor mit sieben AF-Messfeldern und über eine Belichtungsmehrfeldmessung mit 35 Messsektoren wie die EOS 3 -und das für etwa 650 Mark.
In unserem Testfeld schafft sie Platz zwei mit insgesamt 54 Punkten. Bei der Autofokusgeschwindigkeit liegt sie hinter Nikon und Minolta, auch bei der Belichtungsgenauigkeit wird sie von Nikon und Minolta geschlagen. Beim Stromverbrauch allerdings erreicht sie einen mittleren Wert und damit Platz z. Mit 335 g ist sie die leichteste Kamera im Testfeld.

Minolta Dynax 505si super

Minolta stattete seine Einsteigerkamera erstmalig mit einem zentralen AF-Kreuzsensor aus. Das Autofokus-Messfeld selbst besteht aus drei CCD-Sensoren. Auch beim Belichtungssystem orientierten sich die Ingenieure am Standard der Spitzenmodelle. Sie arbeitet mit einer 14- Segment-Mehrfeldmessung, eines davon ist ein Hintergrundsegment. Wie auch bei sportlichen Wettkämpfen machen nur kleine Unterschiede Sieg und Niederlage aus. Denn in der optischen „Disziplin" liegt die Minolta ganz vorn: Bei der Autofokusgeschwindigkeit mit 9 und der Belichtungsgenauigkeit ebenfalls mit 9 Punkten übertrifft sie sogar die Testgesamtsiegerin. Die entscheidenden Punkte für den Sieg verliert sie beim Stromverbrauch, denn hier ist sie das Schlusslicht. Mit einer Batterieladung lassen sich durchschnittlich nur 52 Filme belichten, im Gegensatz zur Pentax mit 69 Filmen, Canon mit 88 Filmen und der Spitzenreiterin Nikon mit 105 Filmen. Dafür ist sie mit etwa 550 Mark die günstigste Kamera in unserem Test.

Pentax MZ-7

Den undankbaren vierten Platz nimmt die Pentax MZ-7 ein. Auch sie zeichnet sich durch eine einfache Bedienung bei guter optischer Qualität aus. Sie ersetzte die MZ-10 und wurde schnell zur SLR-Kamera für die ganze Familie. Sie ist mit einem 3-Feld-Autofokus und einer 6-Feld-Matrixmessung für die Belichtungsmessung in allen Betriebsarten ausgestattet.
Im Testfeld schneidet sie bei der Autofokusgeschwindigkeit nur geringfügig schlechter ab als die Canon EOS 300, etwas deutlicher jedoch ist der Unterschied zur Nikon und Minolta. Bei der Verschlussgenauigkeit liegt sie vorne im Feld, bei der Belichtungsgenauigkeit rangiert sie allerdings auf dem vierten Platz. Im Stromverbrauch übertrifft sie die Minolta um knapp 2 Punkte. Mit etwa 700 Mark liegt sie preislich über den Konkurrentinnen. Da der Abstand zu den Zweit- und Drittplatzierten insgesamt jedoch nur zwei bis drei Punkte beträgt, ist der Unterschied nicht allzu groß.

Fazit

Die vier getesteten SLR-AF-Kameras konnten sich in unserem Testlabor recht gut behaupten. Für das Gesamtergebnis geht „Gold" an Nikon für die F60. Die anderen drei liegen im Testfeld eng beieinander. Die niedrigen Preise korrelieren anscheinend mit einer niedrigen Autofokusgeschwindigkeit, denn keine erreichte in dieser Kategorie sehr gute Noten. Bei der Verschlussgenauigkeit sind alle vier gleich überzeugend, und bei der Belichtungsgenauigkeit liegt Minolta vorne. In Bezug auf Ergonomie und Ausstattung gibt es nur minimale Unterschiede.

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