← Zurück

Artikel

2001

Kameras

Die Herbstmeister

Test Minolta Dynax 7, Canon EOS 30

Zwei Publikumsrenner der photokina 2000 prüfte die Testfactory Stuttgart im Normtest: Beide Kameras gelten als die derzeit besten SLR-AF-Modelle im mittleren Preissegment.

Die hochwertige Ausstattung erlaubt durch eine große Vielfalt an technischen Möglichkeiten eine individuelle Bildgestaltung.

Dass die analoge Fotografie noch lange nicht auf das immer wieder prophezeite Abstellgleis rollt, zeigten auf der photokina 2000 die Neuentwicklungen im Kamerabereich. So präsentierten die etablierten Hersteller der Fotoindustrie eine neue Generation von hochwertigen SLR-AF-Kameras. Zwei davon, die wir bereits ausführlich in COLOR FOTO 10/2000 vorgestellt haben, wurden gleich nach der Messe direkt in die Prüflabors der Testfactory geschickt.

Minolta Dynax 7

Als ein echtes Ausstattungswunder kann man die Minolta Dynax 7 bezeichnen. Die Kamera umfasst in einem sehr kompakten Gehäuse viele Features, die eine fast maßgeschneiderte Anwendung für den einzelnen Fotografen ermöglichen.
Das große und sehr übersichtliche LCD-Navigationsdisplay auf der Kamerarückseite unterstützt zudem auf komfortable Weise die verschiedenen Kontrollmöglichkeiten bei der Aufnahme. Neben den aktuellen Informationen können aus dem Datenspeicher auch die fototechnischen Daten der letzten (bis zu sieben Filme) abgerufen werden. Im Prüflabor konnte sich die Minolta bei der Autofokusgeschwindigkeit gegenüber der Canon EOS 30 knapp durchsetzen. Bei der Verschlussgenauigkeit ist die Differenz zwischen den beiden Kontrahenten ebenfalls nur sehr gering. Die Minolta erreicht hier 14 von maximal 15 Punkten. Außerdem erlaubt die Dynax 7 Verschlusszeiten von 30 s bis zu 1/8000 s im Gegensatz zur EOS mit 30 s bis 1/4000 s. Bei der Belichtungsgenauigkeit könnte die Minolta etwas besser sein. Sie liegt hier sogar noch unter den preiswerten Einsteigermodellen, die in COLOR FOTO 11/2000 besprochen wurden, und verliert damit gegen die Canon EOS 30. Im Stromverbrauch liegt sie leicht hinter der Canon, erreicht aber immer noch eine sehr gute Punktewertung. Beim Preis-Leistungs-Verhältnis schneidet sie- gemessen an den guten optischen Qualitäten - mit 1700 Mark sehr gut ab.

Canon EOS 30

In der Canon-Produktpalette soll die neuentwickelte Canon EOS 30 die EOS 5 und die EOS 50 ablösen. Sie bietet für ihre Preisklasse (1300 Mark) ebenfalls eine sehr hohe Ausstattungsqualität, auch wenn die technischen Möglichkeiten im Handling nicht ganz so zahlreich sind wie bei der Minolta Dynax 7. Sie verfügt aber über die meisten Features, die man für eine kreative Bildgestaltung braucht. Darüber hinaus ermöglicht sie durch ihre 13 Individualfunktionen mit 34 Einstellmöglichkeiten eine individuelle Anpassung. Und für nicht so versierte Fotografen gewährt sie mit fünf Motivprogrammen eine große Sicherheit, zu guten Aufnahmen zu kommen. Große technische Unterschiede gibt es im Autofokussystem. So operiert die Canon EOS 30 mit einem Flächenautofokus bestehend aus sieben AF-Sensoren, die Minolta Dynax 7 dagegen mit einem System, das sich aus neun Bildsensoren zusammensetzt. Einer davon ist ein zentraler Dual-Kreuzsensor.
Im Prüflabor macht sich dieser Unterschied allerdings nicht stark bemerkbar. Die beiden Systeme unterscheiden sich in der Autofokusgeschwindigkeit um nur 1,5 Punkte. Damit bleibt es wohl weiterhin eine philosophische Frage, welcher Autofokus nun um Klassen besser ist.
Die EOS 30 erreicht bei der Verschlussgenauigkeit - wie die unten abgebildeten Diagramme zeigen - mit 13 Punkten eine sehr gute Wertung. Die Abweichungen sind äußerst gering.
Beide Prüflinge unterscheiden sich technisch auch bei den Belichtungsmess-Systemen. Während die Minolta mit einer Silizium-Fotodiode mit 14 Segmenten arbeitet, vertraut die Canon EOS 30 auf die bereits bewährte Silizium-Fotozelle mit 35 Mess-Sektoren. Diese Konstruktionsunterschiede machten sich bei der Ermittlung und Bewertung der Messdaten im Testlabor ebenfalls nicht bemerkbar.
In der Kategorie Belichtungsgenauigkeit erreicht die Canon 5,5 Punkte und liegt damit um 1,5 Punkte vor der Minolta. Hier könnte sie wie die Minolta durchaus noch etwas besser werden. Beim Stromverbrauch liegt die Canon mit 10 Punkten vorne. Die Messdaten differieren in den einzelnen Kategorien in der Tat nur minimal und erreichen beim Laborurteil insgesamt die gleiche Wertung: 39 Punkte.
Auch für die Ergonomie gibt es keine Unterschiede in der Bewertung. Beide Kameras erreichen sehr gute bis hervorragende Noten. Die Bedienelemente sind bei der Canon klar strukturiert, auch die Anzeigen auf dem LCD-Display sind übersichtlich angeordnet. Damit ermöglicht die Kamera nicht nur den Canon-Experten, sondern auch Umsteigern und Anfängern ein schnelles und sicheres Handling.
Bei der Ausstattung liegt die EOS 30 mit 13 Punkten um zwei Punkte hinter der Dynax 7. Allerdings ist die EOS 30 um 400 Mark günstiger.
Der Umstieg von einer älteren Canon auf das neue Modell wird auch dadurch erleichtert, dass sämtliche Objektive des EF-Programms weiter verwendet werden können. Damit stimmt angesichts der guten optischen Leistung auf jeden Fall das Preis-Leistungs-Verhältnis.

NaN

Fazit

Die Dynax 7 schneidet um 2 Punkte besser ab als die EOS 30. Beide Kameras bekommen für ihre gute Leistungsfähigkeit das Prüfsiegel gut. Im Preisvergleich liegt die Minolta 400 DM über der Canon. Sie bietet allerdings auch mehr Features in der technischen Ausstattung.

{ewl Thnhlp32.dll,THIN,SKIN.LZH;STEIMERM.BMP}