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2001

Kameras

TEST: MINOLTA DYNAX 303 SI

Der Preis ist heiß

Für nur 339 Mark bietet Minolta mit der neuen Dynax 303si eine Spiegelreflexkamera zum Preis einer preiswerten Kompaktkamera an. Zielgruppengerechte Ausstattung und sehr einfache Bedienung erhöhen die Attraktivität diese Basismodells.

+ kompakte und leichte Bauweise

+ preisgünstiger SLR-Einstieg

+ sehr einfache Bedienung

+ lichtempfindlicher Autofokus

- keine manuelle Belichtungskorrektur 

- keine Anzeige der Blende und Verschlusszeit im Sucher

Um den Vergleich auf die Spitze zu treiben: Bei einem Gewicht von 345 Gramm kostet ein Gramm Kamera weniger als eine Mark. Dass man dabei keine Ausstattungswunder erwarten kann, liegt auf der Hand. Und dennoch ist die Ausstattung zielgruppengerecht, denn die Zielgruppe besteht aus Kompaktkamera-Fotografen, die eine Spiegelreflexkamera suchen, die ebenso einfach zu bedienen ist wie eine Kompaktkamera. Die Vorteile der Spiegelreflexkamera aber bleiben bestehen: Sie sehen im Sucher genau das, was später im Bild zu sehen sein wird, können die Objektive für formatfüllende Aufnahmen wechseln und durch Zubehör die Einsatzmöglichkeiten der Kamera erweitern. Die Dynax 303si ist mit einem lichtempfindlichen AF-System mit einem breiten, zentral angeordneten AF-Liniensensor ausgestattet. Der Autofokus verrichtet seine Arbeit auch bei schwachem Licht zuverlässig, ist aber insgesamt nicht so schnell und leise wie bei vergleichbaren Canon-Modellen. Für die Belichtungsmessung steht eine Zweizonen-Messung zur Verfügung, bei der auch Daten aus der Entfernungseinstellung berücksichtigt werden. Mit Negativfilm bestückt, liefert die Dynax 303si stets korrekt belichtete Aufnahmen. Der Einsatz von Diafilmen, die viel genauer zu belichten sind, ist nur bedingt zu empfehlen, denn die Kamera hat keine manuelle Belichtungskorrektur. Der Verschlusszeitenbereich reicht von 30 s bis 1/2000 s, was dem klassenüblichen Standard entspricht.
Die vollautomatische Belichtungssteuerung kann wahlweise in der Programmautomatik oder in den Motivprogrammen für Porträt-, Landschafts-, Makro-, Sport- und Nachtaufnahmen erfolgen. Durch die motivabhängige Steuerung von Blende und Verschlusszeit als Mittel der Bildgestaltung können in den Motivprogrammen auch Fotoanfängern oder Technikmuffeln gekonnt wirkende Bilder gelingen. Im Porträtprogramm wird beispielsweise eine große Blendenöffnung gesteuert, die das Gesicht der porträtierten Person vor dem unscharf abgebildeten Hintergrund plastisch „herausarbeitet". Im Landschaftsprogramm dagegen wird eine kleine Blendenöffnung gesteuert, damit die Schärfentiefe sowohl den Vorder- als auch den Hintergrund erfasst, was man in der Landschaftsfotografie normalerweise anstrebt. Mit der Leitzahl 12 (bei ISO 100/21xGRADx) entspricht der eingebauten Kamerablitz dem Klassenstandard, ebenso der Leuchtwinkel, der den Bildwinkel eines 28-mm-Objektivs ausleuchtet. Die kürzeste Blitzsynchronzeit ist die '/so s, wobei längere Verschlusszeiten ebenfalls blitzsynchronisiert sind. Interessant wird die Blitzfotografie mit der 303si jedoch mit systemkonformen Aufsteckblitzgeräten, die sogar drahtlose TTL-Blitzfernsteuerung ermöglichen. Wenn man nur ein einziges externes Blitzgerät einsetzt, kann der eingebaute Kamerablitz die TTL-Fernsteuerung übernehmen.
Der Sucher zeigt 90% des Filmbildes, der Suchereinblick ist jedoch etwas knapp geraten, was aber nur beim Fotografieren mit aufgesetzter Brille zu Abschattungen des Sucherbildes in den Ecken führt. Recht karg geraten sind auch die Sucheranzeigen. AF-Status und Blitzbereitschaft werden angezeigt, nicht aber Blende und Verschlusszeit. Weil man in die automatische Programmsteuerung ohnehin nicht eingreifen kann, fällt das weniger ins Gewicht - aber es hätte eine sinnvolle didaktische Funktion erfüllt. Selbstauslöser, automatische Einstellung der Filmempfindlichkeit, motorischer Filmtransport mit Einzelbild- oder Serienbildschaltung mit einer maximalen Bildfrequenz von einem Bild pro Sekunde und manueller Rückspulstart ergänzen die Ausstattung.
Die kleine und leichte Kamera liegt gut in der Hand, die deutlich gekennzeichneten Bedienelemente sind übersichtlich und gut erreichbar platziert. Die Bedienung ist für Kompaktkamerafotografen ausgelegt und daher sehr einfach. Wer eine Kompaktkamera bedienen kann, kann eben auch die Minolta Dynax 303si problemlos bedienen. Allerdings könnten die Betriebsgeräusche etwas leiser sein.

FAZIT:

Die Minolta Dynax 303si ist eine sehr leichte, kompakte Spiegelreflexkamera mit sehr einfacher Bedienung. Die Ausstattung ist zielgruppengerecht an Fotoanfängern und SLR-Einsteigern orientiert, die hauptsächlich mit Negativfilm (für Papierbilder) fotografieren. Diafotografen sollten zur Dynax 404si greifen.

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