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Artikel
2001
KAMERAS
Schärfe-Duell
AUTOFOKUS-TEST ALLER KLEINBILDKAMERAS
Welche Kamera stellt am schnellsten scharf? Der GROSSE COLORFOTO-AUTOFOKUS-TEST vergleicht 21 Kameras und fünf Systeme. In monatelangen, aufwendigen Testreihen haben wir den Sieger ermittelt.
Wer baut den besten Autofokus: Canon, Nikon oder Minolta? Gelingt den Außenseitern von Pentax und Sigma eine Überraschung? Unser großer Autofokustest vergleicht 21 Kameras von fünf Herstellern. Wir wollen wissen: Welche Kamera stellt am schnellsten scharf? Welches System sammelt die meisten vorderen Plätze? Dabei muss jede Kamera zweimal antreten, zuerst mit einer 50er-Normalbrennweite und dann mit einem lichtstarken 80-200er-Telezoom bei der Brennweite 200 Millimeter. Die Unterschiede sind frappierend.
Das neue Autofokus-Testverfahren mit kurzen und langen Brennweiten werden wir auch in Zukunft beibehalten, denn gegenüber dem alten Verfahren mit nur einem 50er-Objektiv ermöglicht das neue eine wesentlich differenziertere Beurteilung des jeweiligen AF-Systems.
Um die Vergleichbarkeit der Messergebnisse über Jahre hinweg sicherzustellen, hat die Testfactory von jedem Hersteller zwei 50-mmFestbrennweiten und je ein Telezoom gekauft. Diese Objektive werden ab sofort wie Messinstrumente behandelt und verlassen die Laborräume nicht mehr.
Weitere Informationen zu unserem Testverfahren finden Sie im Kasten „So werten wir". Dort erläutern wir auch die modifizierte Bewertung der Verschluss- und Belichtungsmessung. In beiden Fällen bleibt das Testverfahren unverändert, aber die neue Punktewertung ist nun noch transparenter.
Canon - immer gut für neue Ideen
Die aktuellen AF-Systeme der Canon-Kameras zeichnen sich vor allen anderen durch ihre hohe Zahl an Messfeldern aus. In den neuen High-End-Modellen arbeiten inzwischen 45 Stück, sieben von ihnen sind Kreuzsensoren, die vertikale und horizontale Strukturen erfassen können und deshalb auch bei schwierigen Motiven ein sicheres Scharfstellen gewährleisten.
Klar, dass mit derart geballtem Einsatz und einer sinnvollen Steuerung die kreativen Möglichkeiten des Fotografen wachsen - wenn er bereit ist, sich darauf einzustellen.
Die Anzahl der Sensoren verhindert, dass kleine Objekte eventuell „übersehen" werden können und die Abfolge, in der sie ein bewegtes Objekt erfassen, liefert die Daten für die Schärfevorausberechnung. Nur die intelligente Verknüpfung der Felder untereinander durch eine leistungsfähige Software und hohe Rechenleistung für die Datenflut ermöglicht eine präzise Arbeit des Autofokus. Funktionen wie Schärfevorausberechnung oder Verfolgung bewegter Objekte, die nur ab einer gewissen Anzahl Sensoren funktionieren, bietet Canon in den Spitzenmodellen - wie jeder andere Hersteller auch.
Doch werden von Canon nicht immer mehr Sensoren ins Spiel gebracht, sondern auch immer neue Ideen für die Steuerung dieser Messfelder. Ein Beispiel ist die Augensteuerung, bei der immer das Messfeld aktiviert wird, das in Blickrichtung des Fotografen durch den Sucher liegt. Dazu wird mit mehreren Infrarotsensoren die Pupillenlage des Fotografen abgetastet.
Das Scharfstellen wird bei Canon schon seit 1987 von Motoren innerhalb der Objektive erledigt. Nicht so in den Systemen der Firmen Minolta oder Pentax. Dort setzt man auf gehäuseintegrierten Autofokus, bei dem der Motor, in die Kamera eingebaut, das passive Objektiv steuert. Und bei Nikon findet man beides. Schon früh kamen bei Canon schnelle und leise Ultraschallmotoren zum Einsatz. Hier wird die Linsengruppe zum Fokussieren in ihrem Schneckengang per Linearantrieb gedreht. Dieser Antrieb schlägt mehrere Fliegen mit einer Klappe: Er ist leiser, schneller und robuster als der herkömmliche Elektromotor mit einer Übertragung per Welle, Schnecke und Zahnrad und ermöglicht jederzeit manuellen Eingriff. Bei Canon heißt dieser Antrieb „USM", wie „Ultrasonic Motor", eine Bezeichnung, die im jeweiligen Objektivnamen erscheint. Bereits das neue Einsteigermodell die EOS 3000N - bietet mit ihren drei einzeln wählbaren Messfeldern die flexibelste AF-Steuerung ihrer Klasse. Diese Kamera hat mit der EOS 3000 wenig mehr als die Zahl im Namen gemein und entspricht in ihren Funktionen fast der verblichenen EOS 500N.
Die Technik-Messwerte aus der Testfactory bescheinigen ihr zwar gute Verschluss- und Belichtungsgenauigkeit, allerdings auch den langsamsten Autofokus im ganzen Testfeld. Trotz ihres exzellenten Preis-/Leistungsverhältnisses gilt: Wer als Einsteiger eine Canon mit schnellem AF sucht, sollte besser etwas höher anfangen.
Bereits im guten Mittelfeld liegen die Werte des EOS 300-Autofokussystems. Sieben automatisch oder manuell anwählbare AF-Messfelder heben die EOS 300 in puncto Ausstattung weit über das Übliche hinaus.
Das Gleiche gilt für die EOS 33, die erst seit Mitte des Jahres in den Regalen steht. Dieses Mittelklassemodell unterscheidet sich von der schon länger erhältlichen Canon EOS 30 nur durch die nicht vorhandene Augensteuerung des Autofokus. Diese Zusatzfunktion scheint allerdings auf die Geschwindigkeit, so weit das messbar ist, keinen Einfluss zu haben.
Beide Kameras kommen mit knappem Abstand auf der Rangliste der schnellen Scharfsteller hinter die EOS 300. Ebenfalls auf normalem Mittelklasse-Niveau liegen sie preislich: Die EOS 30 kostet 1200 Mark, die 33er ist 200 Mark billiger. Erst bei E0S3 und dem noch reichlicher ausgestatteten Spitzenmodell EOS 1 V zeigt sich, dass ein anderes AF-System in der EOS-Baureihe noch deutlich fixer arbeiten kann. Diese Kameras schaffen damit Platz zwei und drei der Gesamtwertung. Dass eine hohe Anzahl Sensoren mit ihrem erhöhten Anspruch an die interne Datenverarbeitung nicht für eine Verlangsamung sorgen muss, beweisen sie auch. 45 einzelne Entfernungssensoren, von denen sieben im Zentrum als Kreuzsensoren angelegt sind, sorgen für schnelle Schärfe nach Wunsch, weil unter anderem auch die Rechenleistung der Mikrocomputer in den Geräten im richtigen Maß mitgewachsen ist.
Konservativer Pionier Minolta
Minolta gebührt die Ehre, vor 16 Jahren mit der Dynax 7000 die erste Serien-Autofokus-SLR herausgebracht zu haben. Damals waren Motoren in Objektiven noch ein viel teureres Vergnügen als heute, einbaufähige Linearmotoren gab es noch nicht, und so hatte man konsequenterweise den Antrieb in das Kameragehäuse eingebaut, um Gewicht und Kosten bei den Optiken zu sparen. Über Zahnräder und Antriebswellen wurde die Motorkraft in die Objektive übertragen und so ist es bei allen Minolta-Kameras auch heute noch.
Mit dieser konservativen Konfiguration ausgestattet können die Spitzenmodelle Dynax 7 und 9 bei der AF-Geschwindigkeit der anderen High-Class-Kameras durchaus noch mithalten. Die Einsteiger- und Mittelklassekameras dagegen gehören zu den Langsamsten im Test. Die Spitzentechnologie von damals könnte sich nun zum Nachteil entwickeln, denn sie scheint im Vergleich zu den schnellen, leisen Ultraschallmotoren ausgereizt. Eine Spezialität gibt es in Minoltas AF-System ab der Dynax 505si aufwärts: Der Fokussiervorgang schaltet sich selbsttätig ein, wenn man sie ans Auge nimmt. Mit einer Augensteuerung a la Canon hat das freilich nichts zu tun, denn „Eye Start" schaltet ja nur ein oder aus, kann aber keine Steuerungsfunktionen übernehmen.
Die Zahl der AF-Sensoren und deren Funktionen ist bei Minolta kleiner als bei Canon, aber in unserem Vergleich noch recht hoch, sieht man einmal von der Einsteigerkamera Dynax 404si ab. Sie kommt als einzige Dynax mit nur einem AF-Feld. Immerhin ist es als Kreuzsensor ausgebildet, der nicht nur dem fotografischen Anfänger das Leben erleichtert. Die Dynax 404si schafft eine Scharfstellgeschwindigkeit wie die Canon EOS 3000N und Pentax MZ-7. In der Dynax 505si super sind bereits drei Sensoren verbaut, in der Mitte ein kreuzförmiger, flankiert von je einem einfachen Messfeld, eine bewährte Kombination, die fast alle Situationen meistert. Wie bei Canon und Nikon sind auch bei der Dynax 505si super die Entfernungssensoren einzeln anwählbar. Beeindruckend an der AF-Messvorrichtung der Dynax 505si ist ihre hohe Empfindlichkeit. Auch bei Lichtwerten bis minus ein EV misst sie noch zuverlässig die Entfernung, eine Leistung, die man normalerweise von teureren Modellen erwarten würde.
Doch trotz aller sympathischen und gut durchdachten Ausstattung kommt diese mit 550 Mark preiswerte Kamera nicht an Mittelklasse-Werte in der AF-Geschwindigkeit heran. Ihr Autofokus reagiert mit der gleichen Trägheit wie der der Dynax 404si.
Einen Riesenschritt entfernt rangiert die Dynax 7: Sie ist dreimal so teuer wie eine Dynax 505si super, ist mit dreimal so vielen AF-Messfeldern bestückt und bekommt knapp dreimal so viele Punkte in der AF-Wertung. Damit hat sie in der Oberklasse einen festen Stand. Die AF-Sensoren der Dynax 7 umfassen einen „Dual-Kreuzsensor" in der Mitte, der aus einem kreuz- und einem X-förmigen Sensor zusammengesetzt ist, und aus acht darum herum gruppierten, einfachen Messfeldern. Wie die 505si bietet die Dynax 7 hohe AF-Sensoren-Empfindlichkeit. Eine griffgünstig platzierte AF/MF-Taste ermöglicht jederzeit eine manuelle Nachfokussierung, wichtig vor allem für die Makrofotografie. Denn sehr geringe Motivabstände bringen jeden Autofokus manchmal dazu, bei geringsten Erschütterungen des Motivs oder Bewegungen des Fotografen erneut Scharfstellen zu wollen. Darüber hinaus ermöglicht eine programmierbare Individualfunktion, genannt „DMF" (Direct Manual Focus), jederzeit den Eingriff während des automatischen Fokussierens, indem sie den Antrieb abkoppelt, sobald mit der Hand scharf gestellt wird.
Etwas älter als die Dynax 7 ist das Flaggschiff der Minolta Dynax-Baureihe, die Dynax 9. Sie arbeitet noch mit Dreifeld-Messung und einem zentralen Kreuzsensor. Insgesamt kommt sie auf Platz sieben in der Gesamtwertung und liegt damit in der Geschwindigkeit bei den Mittelklasse-Modellen.
Bei allen Unterschieden ist den Modellen Dynax 7 und 9 eines gemein: Sie könnten noch viel besser dastehen, wenn ihre AF-Geschwindigkeit mit dem 80-200-mm-Objektiv nicht so stark abfallen würden. Denn mit dem 50-Millimeter-Objektiv gemessen kommen beide Kameras auf hervorragende Zeiten; ein Effekt, der bei der Dynax 9 noch ausgeprägter ist als bei der Dynax 7. Beide Kameras beweisen damit eindrucksvoll, dass nicht das Gehäuse allein entscheidend für den Speed ist. Objektive mit längeren Scharfstellwegen und größerem mechanischen Widerstand wie die Test-80-200er scheinen für die Motoren im Kameragehäuse problematischer zu sein als die kleinen 50er mit ihren kompakteren optischen Bauteilen.
Nikons lohnende Modernisierung
Auch Nikon baut die Fokussiermotoren traditionellerweise ins Kameragehäuse. Doch bietet der Hersteller seit einiger Zeit zusätzlich Objektive mit integrierten Ultraschallmotoren zur Scharfstellung an. Diese sind mit einem „S" wie „Silent Wave" in ihrem Namen gekennzeichnet.
Doch nicht nur bei den Objektiven treibt Nikon einen hohen Aufwand. Das Entfernungsmesssystem ist komplizierter und aufwendiger aufgebaut als die schiere Anzahl der Sensoren in der Tabelle der technischen Daten vermuten lässt. F5 und F100 arbeiten mit fünf Sensoren. Drei davon liegen nebeneinander im Bildzentrum, je ein Liniensensor ist oberhalb und unterhalb des zentralen Sensors angeordnet. Durch ihre Größe und Lage decken sie den für statische Motive und bewegte Objekte wichtigen Bereich ab. Die Liniensensoren können für die Schärfenachführung und Nikons Spezialität, die „AF-Dynamik", sogar in ihrer Länge variiert werden. Diese AF-Dynamik bietet bei der Schärfeverfolgung die Funktion „Lock On", die die Schärfe auf einem kurzfristig verdeckten oder aus dem AF-Feld geratenen Motiv hält.
Fast überflüssig zu erwähnen, dass auch bei Nikon die Messfelder automatisch oder manuell anwählbar sind. Nikons AF-Dynamik kennt außerdem zwei Betriebsarten: Den Einzelfeld-AF, der mit Schärfepriorität gekoppelt ist, mit nur einem frei wählbaren Messfeld und den kontinuierlichen AF, logischerweise mit Auslösepriorität.
Erstaunlich, dass bei gleichem AF-System das Spitzenmodell F5 auf Platz vier und die etwas weniger üppig ausgestattete F100 auf Platz eins in der Gesamtwertung kommen. Die Ränge zwei und drei hält die Firma Canon mit ihren schnellen Modellen EOS 3 und EOS 1V.
Auch die einfacheren Nikon F80 und F65 können im Test mit schneller Autofokusreaktion überzeugen. Unter ihren direkten Konkurrenten stehen sie damit ganz gut da wenn auch nicht so herausragend wie die F100 unter den Spitzenmodellen. Die Messwerte belegen, dass die neue F65 die AF-Bauteile der F80 geerbt hat. Schön, dass diese preiswerteren Modellen nicht nur mit professioneller Ausstattung Eindruck machen; auch die Empfindlichkeit der Entfernungsmessung, die noch bei schlechter Beleuchtung bis -1 EV eine sichere Scharfstellung ermöglicht, ist hochwertig.
Pentax - mit Eile und Weile
Safox ist der Name des Autofokussystems von Pentax, das wahlweise mit Dreipunkt- oder Spotmessung, mit Schärfepriorität oder im so genannten „Servo-Modus" scharf stellen kann. Servo-Modus bedeutet, dass Safox den Schärfepunkt bewegter Objekten vorausberechnet, also nichts anderes als Schärfeprädiktion. Die Lichtempfindlichkeit des Pentax- AF-Systems ist bereits bei den preiswerten Modellen vorbildlich.
Die MZ-S ist mit einem neuen Entfernungsmess-System bestückt, das vier waagerecht liegende und je einen senkrecht links und rechts davon stehenden Sensoren umfasst. Kreuzsensoren sucht man bei Pentax aber vergeblich: vom Einsteigergerät mit einem bis zum Spitzenmodell mit sechs Messfeldern sind alle Kameras mit den einfachen Liniensensoren ausgestattet. Wie alle modernen Kameras der Oberklasse kann auch die MZ-S Einzelbild-AF mit Schärfepriorität und kontinuierliche Scharfstellung mit Schärfenachführung. Ihre Messfeldwahl arbeitet automatisch und auf Wunsch manuell, eine Verfolgung des Motivs über mehrere Sensoren findet bei der MZ-S aber nicht statt.
Höchst uneinheitlich schneiden die Kameras bei der Geschwindigkeitsmessung ab. Die Besten im Pentax-Programm sind die Mittelklassemodelle MZ-3 und MZ-5N. Sie liegen mit fünf und sechs Punkten gut im Rennen für ihre Klasse und mit ihren Werten ganz nah bei einander. Das ist nicht verwunderlich, denn sie sind voneinander abgeleitet und arbeiten deshalb mit dem gleichen AF-System, Safox IV mit drei Sensoren. Allerdings scheint das nicht die ganze Miete zu sein, denn die Einsteigerkamera MZ-7 stellt mit dem gleichen System viel langsamer scharf.
Also werden wohl die in die verschiedenen Kameras verbauten Stellmotoren von unterschiedlicher Güte sein, könnte man vermuten. In dieses Bild passt da aber die MZ-30 überhaupt nicht. Pentax' Billigmodell mit einem AF-Sensor ist erstaunlich schnell und schlägt in der Autofokusgeschwindigkeit sogar seine Mitbewerber Canon EOS 3000N und Minolta Dynax 404si um Längen.
Richtig gemütlich lässt es dagegen die Pentax MZ-S angehen. Ihr neu entwickelter Autofokus kann den entsprechenden Modellen der anderen Hersteller, zumindest, was seine Geschwindigkeit angeht, nicht das Wasser reichen. Ausgerechnet das Flaggschiff von Pentax wird sogar im eigenen Haus Vorletzte beim Scharfstellen. Das lässt vermuten, dass in ihrer Hard- und Software der Autofokus-Steuerung noch einige ungenutzte Reserven schlummern.
Doch abgesehen von diesem wirklichen Ausreißer können die Kameras von Pentax mit der AF-Geschwindigkeit der Konkurrenz teilweise recht gut mithalten, und das, obwohl Pentax wie Minolta ausschließlich mit Antrieben in den Kameragehäusen und mechanischer Kraftübertragung ins Objektiv arbeitet.
Sigma - Achtungserfolg für zwei Neue
Beim großen Objektivspezialisten Sigma sind Kameras immer nur ein Randgeschäft gewesen. Möglicherweise können das die neuen Modelle SA-7 und SA-9 ändern, denn sie bieten viel Kamera für wenig Geld. Die Gehäuse unterscheiden sich vor allem durch die unterschiedlichen kürzesten Belichtungszeiten von 1/2000 und 1/8000 bzw. 1/90 und 1/180 Sekunde Blitzsynchronzeit sowie durch die Batteriekapazität, Transportgeschwindigkeit und Datenrückwand.
Beide Modelle nutzen das gleiche Autofokus-System mit einem zentralen Kreuzsensor. Schärfenachführung ist möglich, darüber hinaus auch Schärfe- und Auslösepriorität. Das ist guter technischer Standard.
Mit Antrieb im Objektiv per Linearmotoren übertrifft Sigma sogar die Konkurrenten Minolta und Pentax. Gut sind auch ihre lichtempfindlichen Autofokus-Sensoren, die bereits bei EV -1 einsatzbereit sind.
Dieses technische Niveau verdankt Sigma vor allem seiner Objektivfertigung. Da man ja jede erdenkliche Art Optiken baut, die mit allen aktuellen SLR-Kleinbild-Gehäusen auf dem Markt kompatibel sein müssen, liegt das Wissen um Spitzentechnologie im Bereich Ultraschallantriebe bei Sigma sozusagen schon in der Schublade. Das umfasst nicht nur die Fertigung dieser Motoren, sondern auch das Know-how um deren Steuerung, also die Details der kamerainternen Datenverarbeitung, Entfernungsmessung und Sensorentechnik.
Also ging man bei Sigma gewissermaßen den umgekehrten Weg wie die Kamerahersteller: Man entwickelte für die fortschrittlichsten Objektive im Haus „passende" Gehäuse. Was dabei heraus kam ist moderner Kamerabau auf hohem Niveau.
Angesichts der relativ geruhsamen Scharfstellgeschwindigkeiten von SA-7 und auch SA-9 muss man jedoch feststellen, dass auch diese neuen Kameras von Sigma die Oberklasse noch nicht aufrollen können. Sie bekommen lediglich Durchschnittsnoten. Und so bleiben SA-7 und SA-9 sympathische Außenseiter mit einem großen, preiswerten Systemumfeld.
FAZIT
In der Autofokusgeschwindigkeit unterscheiden sich Spitzen- und Einsteigermodelle in der Regel deutlich. Teurere Kameras sind normalerweise auch schneller. Insgesamt gewinnt Nikon den Autofokustest ganz knapp vor Canon. Pentax und der Autofokuspionier Minolta folgen erst auf Rang drei. Entscheidend für den Sieg sind neben guten AF-Sensoren leistungsstarke Motoren im Objektiv.
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