← Zurück

Artikel

Neu auf dem Markt

Pentax ME super

Automatik mit Tastendruck

Vor etwa 3 Jahren war die Pentax ME die erste Automatikkamera ohne Verschlußzeiteneinstellung - mindestens unter Spiegelreflexen. Der Fotohandel fragte sich damals, ob man für eine derartige Kamera Interesse finden könnte. Nun, das Publikum fand daran Interesse und die Pentax ME wurde sozusagen zum Urtyp der vereinfachten Kleinbildreflex ohne direkte Verschlußzeiteneinstellung.
Neuerdings nahm Asahi Optical Co. ihren Urtyp wieder unter die Lupe. Das Ergebnis ist eine neue Pentax ME Super - noch immer ohne Zeitenknopf, dafür aber mit einer elektronischen Manuell-Zeitenwahl auf Tastendruck.
Die ME Super hat -wie schon die ME - auf der Deckplatte einen Betriebsarten-Wählknopf. Dieser hat aber jetzt fünf Einstellungen: L (= Lock, also gesperrte Auslösung), AUTO (Zeitautomat mit Blendenvorwahl), M (Manuellbetrieb), 125X (Synchronblitz bei 1/125 Sec) und B (Zeitaufnahmen). Ferner sitzen neben der Wählschalter-Skala zwei schwarze Tasten. In der L-Stellung ist, wie gesagt, der Auslöser gesperrt und die Kamera abgeschaltet. In der Einstellung AUTO wählt die Kamera wie üblich die der vorgewählten Blende und Filmempfindlichkeit entsprechende richtige Belichtungszeit - natürlich unter Berücksichtigung der Lichtverhältnisse.
Im Sucher der ME Super erscheint am linken Einstellscheibenrand eine Reihe von 18 Leuchtdioden neben einer Zahlen- und Buchstabenreihe. Das oberste Symbol dieser Skala ist die Bezeichnung EF. darunter kommt M, dann OVER. Es folgt die Verschlußzeitenreihe 2000, 1000, 500 (= 1/2000, 1/1000, 1/500 usw. sec) bis 12 sec und 4 sec (ganze Sekunden) und schließlich UNDER. Bei Automatikbetrieb leuchtet bei Antippen des Auslöseknopfes eine (oder auch mehrere) der Leuchtdioden auf, denn der Knopf schaltet den Meßstromkreis ein. In diesen Stromkreis ist ferner ein Zeitschalter eingebaut: Beim Antippen des Knopfes schalten sich die Dioden jeweils für 30 sec ein und erlöschen dann, wenn man den Knopf nicht erneut antippt.
Beim Aufleuchten der Dioden mit Automatikbetrieb zeigt jeweils eine Diode die von der Kamera eingestellte Automatik-Verschlußzeit. Bei wechselnden Lichtverhältnissen oder wenn man die Kamera auf verschiedene Motivpartien richtet, wechselt die leuchtende Diode daher auf eine kürzere oder längere Zeit um. Die Leuchtdioden leuchten in drei Farben: Verschlußzeiten von 1/2000 bis 1/60 sec haben grüne Dioden, 1/30 bis 4 sec leuchten gelb und markieren so die längeren Zeiten mit Verwacklungsgefahr (jedenfalls mit dem Normalobjektiv). Die übrigen Suchersymbole (EF usw.) leuchten rot, mit Ausnahme von M (grün).
Erfordern bei vorhandenen Lichtverhältnissen die vorgewählte Blende und Filmempfindlichkeit ein kürzere Zeit als 1/2000 sec, dann blinkt die Leuchtdiode "OVER". Wird eine längere Zeit als 4 sec notwendig, so blinkt die Diode "UNDER" - also ein Signal, daß man eine größere Blende (falls verfügbar) einstellen muß. Die Belichtungskorrektur bei Automatikbetrieb funktioniert wie in der ME, aber die ME Super zeigt außerdem im Sucher den Einsatz der Korrektur. So lang diese Korrektur eingeschaltet ist (also wenn die Einstellung an der Filmempfindlichkeitsscheibe nicht bei 0 steht), blinkt im Sucher die EF-Leuchtdiode ganz oben. Viele Kameras haben bei ähnlichen Verhältnissen überhaupt kein Warnsignal, andere haben einen in das Sucherbild hineinragenden Zeiger o. ä. - die blinkende Leuchtdiode ist aber das deutlichste Signal.

Manuellbetrieb mit Drucktasten:

Das ist die wichtigste Neuerung der ME Super gegenüber der ME. Steht der Wählknopf auf M, so leuchtet eine der Leuchtdioden gegenüber einer Verschlußzeit auf (welche Leuchtdiode leuchtet, hängt davon ab, was unmittelbar vorher geschah). Jetzt kann man die Verschlußzeit durch Druck auf einen der zwei schwarzen Knöpfe neben dem Wählknopf ändern. Drückt man den Vorwärtsknopf (gegenüber der Stellung L), so wandert die leuchtende Leuchtdiode schrittweise nach oben zu den kürzeren Verschlußzeiten (bis 2000) hin, und geht dann auf die Leuchtdiode "OVER" über, die nun zu blinken anfängt. Bei Druck auf den unteren schwarzen Knopf (gegenüber der Stellung 125X) wandert die leuchtende Diode zu den Langzeiten nach unten bis zur 4 sec und schließlich zur Anzeige "UNDER", die nun ebenfalls blinkt. Die leuchtende Diode wechselt jeweils ständig während man auf den oberen bzw. unteren Knopf drückt; man kann aber auch nur durch Antippen der entsprechenden Knöpfe die Leuchtdiode in Einzelschritten umschalten.
Bei Manuellbetrieb bleibt die Meßfunktion noch erhalten: Es leuchtet nicht nur die der eingestellten Verschlußzeit entsprechende Leuchtdiode auf, sondern es blinkt noch die Anzeige "OVER" bzw. "UNDER", wenn, die gewählte Verschlußzeit bei der voreingestellten Blende (oder umgekehrt) eine Fehlbelichtung ergeben würde. Ferner leuchtet bei Manuellbetrieb zusätzlich die grüne Diode neben der Anzeige M auf.
Beim Umschalten von Automatik auf Manuellbetrieb entspricht die angezeigte Verschlußzeit der letzten mit Automatik gewählten Verschlußzeit.
Bei Einstellung 125X steht die Verschlußzeit fest bei 1/125 sec (für Blitzsynchronisation) und die Sucherdioden zeigen 1/125 sec und M (für Manuellbetrieb) an, wechseln aber nicht um - die Knöpfe der Zeitenänderung funktionieren in diesem Fall nicht.
Der Verschluß selbst ist der gleiche kleine Seiko-Verschluß, der schon in der ME zur Verwendung kommt (ein senkrecht ablaufender Ganzmetallverschuß, aber mit der kürzesten Zeit von 1/2000 sec).
Schließlich ergibt die Stellung B - wie in der ME - Zeitaufnahmen.
Mit den umschaltenden Leuchtdioden und den beiden Umschaltknöpfen für die Verschlußzeit ist auch eine schnelle Wahl von Belichtungsserien möglich - also Aufnahmen mit kürzeren und längeren Verschlußzeiten, wenn sich die genaue richtige Belichtung nicht eindeutig ermitteln läßt und wenn man daher unterschiedliche Zeiten probiert. In diesem Fall ist es aber besser, die Zeit durch wiederholtes Antippen der Druckknöpfe und nicht durch Dauerdruck zu ändern. Denn sonst wechselt die Zeit zu genauen gezielten Einstellung zur schnell.

Blitzautomatik

Die Pentax ME Super hat einen Blitzschuh mit Mittenkontakt und Zusatzkontakten für zwei der von Asahi lieferbaren gekuppelten Blitzgeräten: Das Pentax AF 200S (schon von früher bekannt) und das Gerät Pentax AF 160. Der Schuh in der Kamera hat übrigens nur einen Zusatzkontakt, das Blitzgerät AF 200S aber zwei. Eine zukünftige Pentax-Kamera dürfte also noch eine weitergehende Blitzautomatik bieten. Das Gerät Pentax AF 200S hat die Leitzahl 20 (bei Filmempfindlichkeit 100 ASA bzw. 21 DIN) und das Gerät AF 160 die Leitzahl 16.
Setzt man eines dieser Blitzgeräte auf die Kamera auf und schaltet ein, so schaltet sich die automatisch oder manuell gewählte Verschlußzeit (Blitzautomatik funktioniert sowohl bei Automatik- wie bei Manuellbetrieb) auf die feste 1/125 Sec um sobald dann das Gerät blitzbereit aufgeladen ist, blinkt zusätzlich die Leuchtdiode neben der Anzeige M. Das Gerät AF 200S ermöglicht verschiedene Einstellkombinationen von Blende und Filmempfindlichkeit; das kleine Modell AF 160 hat eine Einstellung für Manuellbetrieb und zwei Automatikeinstellungen mit unterschiedlichen Blitzbereichen.
Es kommen auch zwei neue Objektive heraus: Eine Vario-Optik 1:4/ 70 bis 150 mm mit kombiniertem Entfernungs- und Brennweiteneinstellring sowie ein Vario-Objektiv SMC Pentax 1:2,8/40-80 mm. Dieses hat auch einen Makroeinstellbereich bis Abbildungsmaßstab 1:4 (0,25x) bei Brennweiteneinstellung 80 mm. Der Makrobereich ergibt sich durch Verschiebung der Kompensator-Linsengruppe - ein ungewöhnliches aber effektives optisches Prinzip. Die wirksame Maximalblende verändert sich stufenlos von 2,8 bei Brennweite 40 mm bis Blende 4 bei Brennweite 80 mm. Für die Blendeneinstellung gibt es drei farbverschlüsselte Strichmarken, deren Farbe der Brennweitenanzeige auf dem Vario-Ring entsprechen. Bei Brennweite 60 mm wird daher die Blende um 1/2 Blendenintervall verkleinert abgelesen und bei Brennweite 80 mm um 1 Blendenintervall kleiner.
Als Einstellhilfe mit allen Objektiven hat die ME Super eine hellmatte Einstellscheibe mit einer verbesserten und weniger störenden Kornstruktur (auch für die zukünftigen Modelle).

{ewl Thnhlp32.dll,THIN,SKIN.LZH;STEIMERM.BMP}