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Artikel
2004
Angewandte Polaroid Sofortbild Fotografie
Die Mikroskop-Ansatzkamera ED-10
Sofort fertige Mikrofotos
In Industrie, Technik und Forschung hat die angewandte Mikrofotografie besonders große Bedeutung. In zunehmenden Maße gilt es dabei, die fertigen Mikrofotos möglichst schnell auswerten Mit der Verbreitung des Sofortbildverfahrens hat sich die Polaroid-Land-Fotografie daher sehr schnell auch in der mikroskopischen Praxis eingebürgert. Ohne sich vom Mikroskop zu entfernen, kann der Fachmann bereits wenige Sekunden nach der Aufnahme das fertige Mikrofoto begutachten und bei Fehleinschätzung der Belichtungswerte oder falscher Wahl des Bildausschnittes die Aufnahme unverzüglich wiederholen. Speziell für die Mikrofotografie hat Polaroid eine einfach zu handhabende und sehr
preisgünstige Ansatzkamera entwickelt - die ED-10.
130 Jahre Mikrofotografie
Die Mikrofotografie ist eine der ältesten Spezialanwendungen der Fotografie für die angewandte Praxis in Technik und Wissenschaft. Schon vor 130 Jahren gingen die Wissenschaftler und Praktiker daran, eine Methode zur Fotografie durch das Mikroskop zu ermitteln. Noch im Geburtsjahr der Fotografie gelang es Hippolyt Bayard, seine Beobachtungen durch das Mikroskop in Daguerreotypien festzuhalten. 1843 war es dann möglich, die anfänglich sehr langen Belichtungszeiten bei Vergrößerungen bis 1000fach bereits auf Sekunden zu verkürzen, und ein Jahr später erschien von Donne der erste Atlas der mikroskopischen Anatomie. 1844 wurde auch die erste spezielle Mikroskopkamera entwickelt. Der Frankfurter Apotheker F. Mayer baute einen mikrofotografischen Apparat, der für alle späteren Konstruktionen der senkrechten Anordnung von Mikroskop und Kamera richtungsweisend wurde. Heute gibt es zahlreiche spezielle Kameras für die Mikrofotografie und auch besondere Kameramikroskope. Daneben gestatten fast sämtliche auf dem Markt angebotenen Kameras die Verwendung für die Mikrofotografie. Durch die modernen hochempfindlichen Filmmaterialien wurde die Fotografie mit Hilfe der lichtstarken Hochleistungsmikroskope recht vereinfacht. Die Belichtungszeiten konnten extrem verkürzt werden, so dass nun auch Aufnahmen von lebenden Objekten möglich sind. Das bereits im 17. Jahrhundert erfundene Mikroskop hat heute eine solche Verbreitung gefunden, dass wohl jedermann schon einmal durch ein solches Gerät geschaut und den Mikrokosmos bewundert hat. Das Mikroskop gehört heute in jeden naturwissenschaftlichen Unterricht. Darüber hinaus kommen aber auch die Medizin, Industrie, Technik und Wissenschaft ohne Mikroskop nicht mehr aus. Der Mediziner erkennt pathologische Veränderungen des Blutes oder in Gewebeschnitten und kann Bakterien sichtbar machen und bestimmen. Der Chemiker setzt das Mikroskop für analytische Untersuchungen ein und der Biologe kann Lebensvorgänge in Pflanzen und Kleinlebewesen beobachten. Der Kriminalist vermag anhand von winzigen Spuren am Tatort, am Tatwerkzeug oder an der Kleidung eines Tatverdächtigen den Gesetzesbrecher mit Hilfe der Mikrofotografie zu überführen. Auch Fälschungen werden mikroskopisch untersucht und identifiziert - mit einem Wort: Das Mikroskop ist aus der modernen Wissenschaft und Forschung nicht mehr wegzudenken.
Bedeutung der Mikroskopie
Mikrofotos dienen im Betriebslaboratorium als Forschungsunterlage und wichtiges Vergleichsmaterial. Ferner werden Versuchsberichte mit Mikrofotos illustriert. In den verschiedenen Industrien werden mikroskopische Aufnahmen als Beweismittel bei Abnahmeprüfung, Kontrolle, Schadens- und Reklamationsfällen eingesetzt. Die Metallverarbeitenden Betriebe wären in der modernen Technik ohne die Metallografie nicht mehr vorstellbar. Der Metallurge benötigt Mikroaufnahmen von Metallschliffen zum genauen Gefügestudium. Auch hier sind die Schliffaufnahmen ein dokumentarischer Beweis mit genauem Aussage-Inhalt. Schließlich dienen mikrofotografische Aufnahmen in den verschiedensten Bereichen als Schulungs- und Ausbildungsmaterial sowie als Lehrbuch-Illustrationen. Selbst in der Werbung wird heute bereits hier und da mikroskopisches Bildmaterial eingesetzt. Wenn es um Beweismaterial, schnelle Untersuchungen und Versuchsreihen geht, ist es von unschätzbarem
Vorteil, wenn der Mikroskopiker direkt am Arbeitsplatz und unmittelbar nach dem Fotografieren die Aufnahme sogleich beurteilen kann. Diese schnelle Auswertung ist durch das Polaroid-Land-Verfahren gegeben. Der Praktiker braucht nicht zwischen einzelnen Belichtungen in die Dunkelkammer zu gehen, er sieht sofort, ob die wichtigen Mikrodetails den Ansprüchen genügen. Der Polaroid-Prozess erfordert keine besonderen Kenntnisse von der fotografischen Entwicklungstechnik. Wer mit dem Mikroskop umgehen kann, wird in Sekundenschnelle Mikrofotos anfertigen können.
Polaroid Land Ansatzkamera ED-10 für die Mikroskopie
Während der Arbeit mit dem Mikroskop sollen mit der vorhandenen Ausrüstung bestmögliche bleibende Bilder erzielt werden, um viele Informationen über das zu untersuchende Präparat festzuhalten. Diesem Grundprinzip entspricht die neue Sofortbild-Ansatzkamera, die insbesondere vom Anwendungsprinzip her einfach und vom Preis her als überraschend günstig bezeichnet werden kann. Die Polaroid Land Instrument-Kamera, Modell ED-10, ist ein Sofortbild-Aufnahmegerät, das sich vor allem auch für Unterrichtszwecke als ideal erweist. In Technik und Forschung kann es ebenfalls erfolgreich eingesetzt werden. Entscheidend ist dabei die problemlose Handhabung. Schwarzweiß- und Farbbilder liegen bereits nach wenigen Sekunden vor. Es gibt deshalb keine Unterbrechungen von Prozessen, die beispielsweise eine kontinuierliche Folge von Beobachtungen erfordern und dabei in einzelnen Phasen festgehalten werden sollen.
Die Ansatzkamera ED-10 benötigt kein eigenes Objektiv. Die Bildqualität wird allein durch die Objektive des Mikroskops bestimmt. Wie man das Mikroskop einstellt, wie das Präparat beschaffen ist und die Ausleuchtung erfolgt - das sind die wesentlichen Voraussetzungen für die sich ergebende Bildqualität. Die Ansatzkamera ist für Packfilm konstruiert, man verwendet für Schwarzweiß-Aufnahmen den panchromatischen Packfilm Typ 107 mit 36 DIN, für Farbaufnahmen den Polacolor-Packfilm-Typ 108 mit 19 DIN. Man verfügt über die Möglichkeit, den Ausfall der Bilder durch die Belichtungsdauer, beim Colorfilm auch durch die Entwicklungszeit zu beeinflussen. Es lassen sich außerdem Farbfilter verwenden, auf den Fotos Kontraste zu verstärken oder zu vermindern.
Filme und Filter
Die Belichtungswerte ermittelt man am besten empirisch oder mit dem von der Firma Leitz gelieferten Spezial-Belichtungsmesser für die Mikrofotografie Microsix-L. Da die Fotos bereits nach Sekunden zur Begutachtung fertig vorliegen, ist der Polaroid-Land-Film selbst der beste Belichtungsmesser. Anhand einer Probeaufnahme kann man sofort die beste Belichtungszeit erkennen. Hierbei ist allerdings zu beachten, dass man die Polaroid-Fotos wie herkömmliche Umkehraufnahmen und nicht wie Negative bewertet. Zu helle Bilder sind über-, zu dunkle dagegen unterbelichtet. Bei Verwendung von Filtern muss der Filterfaktor berücksichtigt werden. Für alle Schwarzweiß-Aufnahmen können selbstverständlich alle herkömmlichen Filter wie Kontrast-, Kompensations-, Selektions- und Korrektionsfilter mit bestem Erfolg eingesetzt werden.
Für Aufnahmen auf Polacolor-Film ist insbesondere darauf zu achten, dass wir es hierbei mit einem Tageslicht-Farbfilm zu tun haben, der auf eine Farbtemperatur von 6250xGradx K abgestimmt ist. Wenn nicht mit Elektronenblitzen oder einer Xenonlampe fotografiert wird, so muss ein Korrekturfilter verwendet werden. Entsprechend der Farbtemperatur der Lichtquelle werden Blaufilter der Dichten B 12 bis B 18 verwendet. Man sollte darauf achten, dass eine Spannungskonstanz der Lampe gegeben ist, weil ja mit abnehmender Spannung auch die Farbtemperatur geringer wird und damit der Rotlichtanteil zunimmt. Treten bei längerem Mikrofotografieren Farbverschiebungen auf, so ist das auf eine Spannungsänderung zurückzuführen.
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