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Artikel

2004

Wenn der Film satt ist, macht die Kamera klick: 

Agfamatic Sensor 300

Was bei strahlendem Sonnenschein zu tun ist, um prächtige Farb-Aufnahmen zu bekommen, weiß inzwischen jeder Foto-Freund. Die meisten nehmen ihre Kamera überhaupt nur bei solchem Wetter zur Hand. Wenn ihnen aber der Wetter-Gott einmal einen Streich spielt und die Sonne nicht strahlt, dann lassen sie enttäuscht die Kamera im Hause. Dabei steht in jeder Gebrauchs-Anleitung und selbst in dem einfachsten Lehr-Buch, dass man auch ohne Sonne wunderschöne Farb-Fotos machen kann, also bei trübem Wetter, bei Nebel, im Schatten und in der Dämmerung. Vollautomatische Kameras helfen uns dabei, einwandfrei zu belichten. Die Agfamatic 300 Sensor ist so eine Kamera: elegant, leistungsstark und klein. Mit Computer-Automatik ausgestattet, spricht sie alle die Foto-Freunde an, die einen preiswerten Foto-Apparat in Richtung Kleinbild-Kamera bevorzugen, aber auf die Vorteile des problemlosen Kassettenfotografierens nicht verzichten wollen. Dass die Agfamatic 300 Sensor, die seit Juni auf dem Markt ist, auch trübes Wetter mag, dafür sorgt der elektronisch gesteuerte Verschluss mit Zeiten von 1/300 bis 30 Sekunden.

Weitere technische Finessen, die zum problemlosen Fotografieren einladen: die optische Langzeit-Kontrolle im Sucher, die Entfernungs-Einstellung über drei Symbole, das bekannte dreilinsige Objektiv Agfa Color-Agnar, die verwacklungssichere Sensor-Auslösung, den Leuchtrahmen-Sucher, ein Schnellschalt-Hebel für den Film-Transport, die X-Blitzwürfel-Einrichtung mit automatischem Würfel-Transport, die automatische Blitz-Zeit-Einstellung, die Blitzwürfel-Kontrolle, den Kassetten-Auswerfer und die praktische Metall-Tragekette.

Doch zurück zum „trüben Wetter". Es gibt Meister der Farb-Fotografie, die allen Ernstes behaupten: Die besten Farb-Fotos macht man ohne direktes Sonnenlicht (also in diffusem Licht). Warum? Weil bei direktem Sonnenschein durch die entstehenden Schlagschatten sich die Form gegenüber der Farbe geradezu penetrant in den Vordergrund drängt. Das beste Mittel, dem entgegenzuwirken, ist ein Licht, das keine starken Schlagschatten wirft, das die Gegenstände zart umspielt. Bei einem solchen „weichen" Licht wächst der Reichtum an Farb-Nuancen.

Diese Ansicht scheint der bisher vertretenen Lehr-Meinung zu widersprechen, dass die Farben um so stärker leuchten, je intensiver die Gegenstände beleuchtet werden. Was ist nun richtig? Ein Sprichwort sagt: Bei Nacht sind alle Katzen grau. In die exakte Sprache der Wissenschaftler übertragen heißt das: Wenn die Beleuchtungs-Stärke unter ein bestimmtes Maß absinkt, nimmt der Mensch keine bunten Farben mehr wahr. sondern nur noch Helligkeits-Unterschiede. Die Gegenstände brauchen also ein bestimmtes Maß an (weißer) Beleuchtung, um in ihrer Farbe richtig aufzuleuchten. Je nach der Beleuchtungsstärke wird eine Farbe zart oder knallig erscheinen. Knallige Bilder sind aber nicht immer die schönsten. Die Schönheit unserer Welt wird auch in den zarten Farben des Dämmerlichts sichtbar. Man denke nur an den geheimnisvoll diffusen Schimmer, den ein leichter Nebel auch der banalen Alltags-Szenerie verleiht und an die kraftvoll kontrastierenden Farb-Akzente, mit denen die Lichter eines Bahnhofs, von Verkehrs-Ampeln oder Leucht-Schildern unsere Fotos beleben können. 

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