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2004

Oldtimer

Voigtländer Superb

Für ihre Zeit - 1934 - stellte diese zweiäugige 6x6 Reflexkamera eine beachtliche konstruktive Leistung dar. Technisch interessant ist die Lösung des automatischen Parallaxausgleichs: Sucherobjektiv, Spiegel und Mattscheibe sind mechanisch mit dem Einstellring gekuppelt und werden in entsprechendem Winkel zur Achse des Aufnahmeobjektivs geneigt. Im Vergleich zur gleitenden Maske von Rollei war sie jedoch sehr aufwendig. Die Filmführung verlief bei der Superb horizontal, der Schnelltransporthebel lag seitlich. Die Kamera wurde mit Skopar oder Heliar 3,5/75 in Compur geliefert. Die Zeiten waren über ein Prisma von oben ablesbar. In einer Reflex-Sammlung sollte sie nicht fehlen. Wert: 200-300 DM.

Super Nettel

1936 brachte Zeiss Ikon diese erste und einzige 24x36 mm Klappkamera mit Schlitzverschluss heraus. Kameratechnisch und auch auf dem Gebrauchtmarkt ist sie eine Rarität. Es gab das Modell 1 mit schwarz lackiertem und das Modell 11 mit verchromtem Gehäuse. Metallschlitzverschluss von 1/5 bis 1/1000 sek. und abnehmbare Rückwand erinnerten an die Contax. Beide Versionen der Super Nette[ hatten einen Drehkeil-Entfernungsmesser und getrennten optischen Sucher. Die 1 gab es mit Triotar oder Tessar 3,5/50, die II nur mit Tessar 2,8/50. Die Kamera wurde bis 1939 geliefert. Das Modell II kostete damals 250 RM. Heute wird in Sammlerkreisen für ein gut erhaltenes Stück das Doppelte in DM bezahlt.

Goerz Westentaschen-Tenax

1908 stellte Goerz, Berlin, diese sehr solide Spreizenkamera für das Format 4,5x6 cm vor. Zusammengeklappt war die Tenax 2 x 7 x 9 cm klein, ein Rekord für die damalige Zeit. Der Compound-Verschluss mit Zeiten bis 1/250 sek. war in der flachen Frontplatte eingebaut. Die Kamera wurde mit Syntor 6,8 oder Dagor 6,8 oder Celor 4,5 Objektiv (alle 75 mm) geliefert. Die Entfernungseinstellung erfolgte an einem Rändelrad auf der Oberseite der Kamera (bis 1,5 m). Qualität war auch 1908 nicht billig: Mit Celor 4,5 kostete die Tenax M 220,-. Dieser kompakte und stabile Kameratyp hielt sich mit der Plaubel Makina bis in die 50er Jahre. - Mit etwas Glück findet man eine Tenax noch für 100 DM.

Amourette

Abnehmbare Rückwand, spulenlose Kassetten zum Nachladen und ein Schnelltransporthebel sind die auffallenden technischen Merkmale dieser genial einfachen Kamera, die Ende der 20er Jahre auf den Markt kam. Verwendet wurde 35 mm Kinofilm; das Bildformat war 24x32 mm. Die Kassettenfüllung reichte für 50 Aufnahmen. Schade, dass sich dieses angenehme Format nicht durchgesetzt hat! Der Filmtransport erfolgte über einen Greifermechanismus, ähnlich wie bei der heutigen Instamatic. Die Amourette wurde von R. Glombeck in Berlin und von der Otag in Wien hergestellt. Es gab sie mit 6,3 und 4,5/35 mm Objektiv in Selbstspannverschluss oder Compur. Gefragt und rar. Der Sammlerwert liegt zwischen 200 und 300 DM.

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