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2004
Oldtimer
Contax I. Die Zahl der Contax-Sammler wächst - und mit ihr die Nachfrage nach dieser Kamera. Seit der jüngsten photokina ist der Name wieder aktuell: Yashica stellte eine mit Zeiss entwickelte Kleinbildreflex vor, die Contax RTS. 1932 brachte Zeiss Ikon die Contax 1 auf den Markt. Es war die erste Kleinbildkamera mit gekuppeltem Entfernungsmesser, mit Bajonettfassung für Wechselobjektive, mit Metallschlitzverschluss und mit abnehmbarer Rückwand. Die frühe Version der Contax 1 hatte Zeiten von 1/25 bis 1/1000 sek. und einen Spiegel-Entfernungsmesser. Ab 1933 wurde sie mit Zeiten bis 1/2 sek. und Prismen-Entfernungsmesser geliefert. Damaliger Preis mit Sonnar 2/50: RM 335. Heute: Zwischen DM 500,- und 800,-.
Die „namenlose" Contax. Außer den fünf Grundmodellen der Contax gibt es sechs, zum Teil sehr rare Varianten. Eine davon ist die „namenlose" Contax. Sie entspricht dem Vorkriegsmodell II, hat jedoch einen Blitzkontakt unter dem großen Fenster des Mess-Suchers. Außer der Nummer im Sucherschuh hat sie noch eine Gravur am unteren Rand der Kamera-Rückwand: USSR occupied Germany. Diese Kamera wurde Ende der 40er Jahre im ehemaligen Zeiss Ikon Werk, Dresden, in kleinen Stückzahlen gebaut. Da der Name Contax der Zeiss Ikon AG in Stuttgart geschützt war, konnte dieses Modell nur in „neutraler" Aufmachung im Westen verkauft werden. Bis Ende 1969 gab es sie noch vereinzelt beim Handel in USA für 50 Dollar. In der BRD äußerst selten.
Contax D. Eine völlig aus der Art geschlagene Contax Version ist das Modell D, eine 24x36 mm Spiegelreflex-Kamera, die bei Zeiss Ikon Ende der 30er Jahre entwickelt wurde. 1949 bis 1950 wurde diese Kamera vom VEB Zeiss Ikon, Dresden, gebaut. Es war die erste Spiegelreflex-Kamera der Welt mit Penta-Prismensucher. Ab 1950 hieß sie Pentacon; auch der Hersteller war in Mechanik VEB umbenannt worden. Die Kamera hatte Tuch-Schlitzverschluss mit Zeiten von 1 bis 1/1000 sek. Die langsamen Zeiten waren über einen Umschaltknopf an der Rückwand wählbar. Die Wechselobjektive, ohne Blendenautomatik, waren die ersten in der heute weltweit verbreiteten Schraubfassung M 42. Die Contarex D ist rar. Sammlerwert: DM 300,- bis 500,-.
Contax VK 27. Zum Abschluss der Contax-Varianten ein Rückblick in die Zukunft: Diese Kamera war als Nachfolgemodell der Contax 111 a vorgesehen, als Zeiss Ikon den Wechsel von der Entfernungsmesser-Kamera zur Spiegelreflex beschloss. Die Contax VK 27 (Versuchs-Kamera) ist ein handgefertigtes, funktionsfähiges Einzelstück, das zeigt, wie man sich in den 50er Jahren die Weiterentwicklung dieser Kamera dachte: Schnelltransporthebel für Film und Verschluss, Zählwerk mit automatischer Nullstellung, Mehrfachsucher für 35, 50 und 85 mm Brennweiten, Wechselmagazine und kochempfindlicher Selen-Belichtungsmesser. Wenn auch für den Bau dieses Versuchsmodells viele Serienteile verwendet wurden, dürften die Herstellungskosten bei DM 50000,- gelegen haben.
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