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Artikel

2004

FOTO-PROFESSIONAL

XE-1 + RTS + SLX = Profi Automatik

Fürs letzte Heft habe ich mir meine kritischen Randbemerkungen geschenkt: Das Leserinteresse war auf die photokina konzentriert. Die aber hatte ihre Tore noch nicht geöffnet, als sämtliche Manuskripte bereits in Satz gehen mussten - für ein Resümee war es zu früh. Wie berechtigt jedoch die Warnung „Keine teure Mark für leere Versprechungen" war, zeigten schon die ersten Standbesuche: Mehr als je zuvor war diese photokina eine Messe des Noch-Nicht-Lieferbaren. Zwar gewöhnte man sich schnell an die trostreichen Worte der Hersteller, nahm - vom zweiten Messetag an - all das, was in einem Vierteljahr greifbar sein soll, als praktisch schon vorhanden, hielt ein halbes Jahr für so gut wie nichts und runzelte die Brauen höchstens, wenn von Lieferterminen ab Ende 75 gesprochen wurde. Doch war das zumindest bei Gerätesystemen bestenfalls ein Gleiten auf den Wellen der Illusion: Natürlich gab der Hersteller seine Terminprognose stets für das Herzstück und das wichtigste Zubehör. Zeigte er darüber hinaus noch andere, durchaus interessante Systemteile, so war das manchmal nur als Absichtserklärung zu werten oder als Test für gegebenenfalls zu erwartende Nachfrage. Darum gilt auch für die Zukunft: Legen Sie Ihre teure Mark erst dann auf den Tisch, wenn Sie ganz sicher sind, dass Sie alle Systemteile, die Sie brauchen, auch zu dem Termin bekommen, zu dem Sie sie brauchen. Das Gedränge in den Kölner Messehallen war - obgleich die Messeleitung erheblich geringere Besucherzahlen meldete - kaum weniger dicht als in vergangenen Jahren. Vielleicht blieben diesmal die Besucher länger, studierten das Angebot genauer. Wie nicht anders erwartet, hatten sich viele Amateure vom Schlagwort „Fachmesse" nicht abschrecken lassen. Sie zahlten - teils verbittert, teils aber auch recht gleichgültig - den Wegelagererzoll von DM 20,-, um sich ihre Informationen aus erster Hand verschaffen zu können. An fast allen Ständen lag ausreichend Informationsmaterial für sie bereit, woraus sich der Schluss ziehen lässt, dass auch die meisten Hersteller nicht so recht ans Fachmesse-Konzept geglaubt hatten. Viele, mit denen ich sprach, freuten sich lautstark über den Ansturm der Amateure.
Auch in jeder anderen Hinsicht zeigte die photokina das gewohnte Bild. Lediglich die Clownerien am Rande unterblieben - und wurden von niemand vermisst. Vermisst dagegen wurden die Bilderschauen, die man diesmal nicht auf der photokina, sondern in der Stadt aufgebaut und damit für viele Besucher trotz der Pendel-Busverbindung unzugänglich gemacht hatte.
Vermisst wurde auch sehr die beiläufige Höflichkeit, mit der anderenorts dem Besucher der Messe-Aufenthalt erleichtert wird. Dass die bevorzugten Parkplätze Pfründe für die Parkwächter sind, wissen photokina-Erfahrene seit Jahren, stellen sich darauf ein und zahlen ihren Tribut. Dass sich jedoch das Ordnungspersonal der Hallen zur schnauzenden Privatpolizei mausert, erscheint überflüssig und korrekturbedürftig. Rühmenswerte Ausnahme waren die Damen an den Informationsstellen, die jedermann unermüdlich mit ihren Auskünften halfen.
Doch genug der Kritik. Diese photokina war aus sich heraus großartig: Sie brachte eine Schau der Foto-Chemie, Optik, Mechanik und Elektronik, wie man sie sich umfassender nicht hätte wünschen können. Sie machte die Trends, die die weitere Entwicklung beherrschen werden, transparent. Und so begrüßenswert groß das Auftragsvolumen auch gewesen sein mag, das zufriedene Aussteller in ihren Koffern mit nach Hause nehmen konnten, den Umschlag an Information, den diese Messe bewirkte, stellt es nicht in den Schatten. Gerade diese Information ist es, die der Fotografie laufend neue Einsatzgebiete erschließt - Einsatzgebiete, die nicht immer dem konventionellen Fachbereich zuzuordnen sind. Guter Grund vielleicht, das Fachmesse-Konzept, das zwar nicht verwirklicht, zum Messeschluss aber mit schönen Worten bedacht wurde, noch einmal nüchtern zu überdenken. Trend-Informationen, auf der photokina gewonnen, werden den Kernpunkt vieler Beiträge bilden, die Ihnen Color in den nächsten Monaten bringt. Da es die Messe des Noch-Nicht-Lieferbaren war und auch Testgeräte fast ausnahmslos noch nicht verfügbar sind, müssen wir uns bei der Gerätebeschreibung zunächst auf Herstellerangaben stützen, doch hoffe ich sehr, dass wir schon bald wieder aus eigener Erfahrung berichten können. Ein Trend wurde besonders deutlich - der Trend zur optimierten Profi-Automatik, die nicht diktiert, sondern alle Möglichkeiten der Einflussnahme offen lässt. Das zeigte sich auf verschiedenen Gebieten, vor allem natürlich im Kamerabau: Drei Modell-Kurzbezeichnungen, algebraischen Formeln gleich, waren überall zu hören, wo man von Kameras sprach. XE-1, RTS und SLX wurden verglichen, wenn es um moderne Automatik bei der Aufnahme ging. Bestätigung, schon vor Jahren aufs richtige Pferd gesetzt zu haben, war für alle Minolta-Anhänger die neue Minolta XE-1. Voll in das ebenso umfangreiche wie wohldurchdachte Spiegelreflex-System integriert, so dass sämtliches, von einem der SRT-Modelle vielleicht bereits vorhandenes Zubehör uneingeschränkt Verwendung finden kann, bietet die XE-1 ihren künftigen Besitzern praktisch alle Vorteile der XM, ist dabei aber nicht größer als eine SR-T. Für die Automatik fand der gleiche Niederspannungs-Schaltkreis Verwendung, der im Automatik-Sucher der XM seine vorzügliche Funktionstüchtigkeit bereits unter Beweis gestellt hat. Im Bereich von 1/1000 bis 4 sek. steuert er nach Blendenvorwahl stufenlos die Belichtung, die von zwei CdS-Fotowiderständen nach dem Minolta-CLC-System (Kontrast-Kompensations-System) überlappend gemessen wird. Arbeitsbereich LW 1-17, einstellbare Filmempfindlichkeiten 12-36 DIN, Korrekturmöglichkeit ±2 Blendenstufen kontinuierlich. Natürlich kann die Automatik abgeschaltet werden. Die Einstellung der Belichtungszeit erfolgt dann stufig innerhalb des gleichen, von 1/1000 bis 4 sek. gespannten Bereichs entsprechend dem Nachführzeigersystem oder willkürlich.
Bei Ansetzen eines MC-Rokkor-Objektivs schaltet die Kamera auf Offenblenden-Innenmessung, Arbeitsblenden-Messung mit anderen Rokkor- oder über Adapter angesetzten Fremdobjektiven auf Knopfdruck. Der auch mit Brille gut überschaubare Prismensucher ist- im Gegensatz zum XM-Modell - fest eingebaut, seine Mattscheibe mit Fresnellinse, Schnittbildindikator und Mikroprismenring ausgerüstet. Neben dem sehr hellen Sucherbild (94xGradx/o des Formates) zeigt er am oberen Rand die Blende, daneben ein „A" für Automatik oder die eingestellte Verschlusszeit. Rechts neben dem Sucherbild wird entweder die eingestellte Verschlusszeit oder aber die durch Automatik stufenlos eingestellte Zeit angezeigt. Der Sucher-Einblick ist durch Hebeldruck verschließbar.
Ein 130xGradx Hebelschwung oder mehrere kurze Bewegungen transportieren nach 30xGradx Leerlauf den Film, spannen den Verschluss. Ein koaxial unter dem Transporthebel liegender, kleiner Hebel dient der problemlosen Mehrfachbelichtung, gestattet beliebig häufiges Aufziehen des Verschlusses, ohne dass der Film transportiert oder das Zählwerk weitergeschaltet wird. Interessant ist der neu konstruierte Verschluss der XE-1, eine Gemeinschaftsentwicklung von Leitz, Wetzlar und Copal, Japan, ein Schlitzverschluss mit Metall-Lamellen, der vertikal abläuft und sich durch relativ einfache Bauweise, Kompaktheit, geringe Bewegungsmasse und erstaunlich leises Ablaufgeräusch auszeichnet. Besonders genaues Funktionieren ist zu erwarten, doch das wird unser Test erweisen, für den bereits die erste, greifbare Kamera zugesagt worden ist.
Weitere technische Raffinessen am Rande: Bei der XE-1 ist der Auslöser bei abgeschalteter Stromzufuhr (2 Silber-Oxyd-Batterien 1,5 Volt) blockiert, der Spiegel bleibt - ohne Filmbelichtung! - als Warnung oben, wenn die Batterien nicht mehr genug Kraft für das Funktionieren des Verschlusses abgeben. Und - endlich! - an der Kamerarückwand findet sich ein Memohalter für Filmpackungsabrisse.
Mit besonderer Spannung erwarteten Eingeweihte schon seit Monaten Einzelheiten über eine Kamera, mit der einer groß angelegten Kooperation zwischen Carl Zeiss, Oberkochen und Yashica, Japan ein unübersehbares Zeichen gesetzt und einem der ganz großen Markennamen der Fotografie neues Leben gegeben werden sollte - über die Contax RTS. Wohlfundierte Gerüchte, die von einer deutlichen Abkühlung in den Beziehungen zwischen Zeiss und Yashica berichteten, hielten sich bis zur photokina. Um sie aufzuklären, fragte ich einen der leitenden Herren von Yashica nach den Hintergründen: Herr Ushijama, Gründer und geschäftsführender Direktor von Yashica - so erklärte er mir - habe sich durch seine Unternehmensführung derart in Gegensatz zu den Aktionären und Direktoren gesetzt, dass man ihn absetzen wollte. „Daraufhin hat er unfairerweise eine Meldung an den Aktienmarkt gemacht, dass in der Finanzverwaltung des Unternehmens etwas nicht stimme. Eine staatliche Prüfungskommission kam. Und jetzt ist bekannt gegeben worden, dass Herrn Ushijamas Behauptung nicht der Wahrheit entspricht. Somit war die Geschichte für uns erledigt. Nur - es ist natürlich verständlich, dass Zeiss am Anfang Schreck bekommen hat. Ich würde auch sagen, wenn ich verheiratet bin und hörte von der anderen Seite, dass meine Frau untreu ist, dann kriegt doch jeder Mensch einen Schreck. Und das Verhältnis zwischen beiden würde abgekühlt - das ist ja normal menschlich. Aber wenn sich alles als Unwahrheit herausstellt, warum soll man sich dann weitergehen?"
Aus charmant fernöstlicher Denkungsweise heraus gesprochen, räumte diese offene Stellungnahme auch die letzten Zweifel aus: In der „Ehe" zwischen Zeiss und Yashica ist der Haussegen wieder gerade gerückt, und das Kind der beiden, die Contax RTS ist ein Prachtstück: Ungewöhnlich kompakt für eine einäugige Kleinbild-Spiegelreflex mit Profi-Eigenschaften, schmiegt sich diese Kamera einem so herausfordernd in die Hand, dass der kritische Verstand auf Anhieb getrübt wird. Selbst bei harten Männern unter den Fotografen ist Liebe auf den ersten Blick die fast unausweichliche Reaktion. Ein paar Kolleginnen, mit denen ich sprach, erging es nicht anders: Die oder keine - das war ihre Spontanemotion. Und allesamt schwärmten sie von dieser Kamera, wie andere von einem Sportwagen schwärmen, einem Porsche vielleicht. Doch in der Tat, die Contax RTS ist der Porsche unter den Kameras, denn die Porsche-Design-Gruppe hat ihr die Karosserie geschneidert.
Nun wissen Sie ja, dass ich ein ziemlich misstrauischer Mensch bin. Bei toller Verpackung denke ich immer zuerst an die berühmte Scheiße in Staniol. Aber das kleine Luder hat nicht nur Figur, es hat ganz offenbar auch Klasse: Mit einem Fachausdruck aus der Computertechnik, dem oft missdeuteten Begriff „real time" vorgestellt, bietet die Contax RTS konsequent bis zu Ende durchdachte und - dem Augenschein nach - wohl auch durchkonstruierte Verschlusselektronik. Real time, mit Echtzeit zu übersetzen, weist auf das Fehlen jeglicher physikalischer Verzögerung bei der Informationsübertragung hin. Das demonstriert am augenfälligsten die Belichtungsanzeige über LEDs, über lichtemittierende Dioden, die sich nicht erst einpendeln müssen, sondern verzögerungsfrei aufleuchten und so die Belichtungssituation, bei manuellem Betrieb ggf. deren Korrekturbedürftigkeit anzeigen. Das zeigt aber ebenso überzeugend der Real-Time-Magnetauslöser, der auf geringsten Druck genau in dem Sekundenbruchteil auslöst, in dem der Fotograf es will. Mit einem Auslösegeräusch übrigens, das wirklich nur mehr einem Flüstern gleichkommt.
Der völlig neu konstruierte Verschluß ist so ausgelegt, dass das Trägheitsmoment auf ein Minimum reduziert wird. Erreicht wurde das in erster Linie dadurch, dass praktisch all seine mechanischen Teile bereits durch das Verschlussspannen freigegeben werden. Das lässt hohe Verschlussgenauigkeit erwarten, weshalb Yashica denn auch voll Stolz auf die Echtzeit bis 1/2000 sek. hinweist: Innerhalb eines Bereiches von 4-1/2000 sek. wird der Verschluss vollelektronisch gesteuert. Das gilt natürlich auch bei manuellem Betrieb, bei dem - B eingeschlossen - 15 verschiedene Einstellungen zur Wahl stehen. Bei Automatik wird nach Blendenvorwahl die Belichtungszeit stufenlos gebildet.
Die Belichtung wird bei offener Blende mittelfeldbetont über eine Silizium-Fotodiode gemessen. Bei Automatik erfolgt die Messung erst unmittelbar nach Druck auf den Auslöser, Belichtungskontrolle jedoch ist jederzeit möglich. Der Empfindlichkeitsbereich beginnt mit LW-1 und reicht bis +19, Eingabe einer Belichtungskompensation (1/4 bis 4x) ist möglich. Den erforderlichen Strom liefert eine 6 Volt Silber-Oxyd- oder Alkali-Batterie.
Die Verschlusszeit samt Zwischenstufen wird sowohl durch die Leuchtdioden als auch durch Zeiger in dem hellen, gut überschaubaren Sucher angezeigt, der zwar fest eingebaut ist, dessen Scheiben aber mühelos ausgewechselt werden können. Er zeigt 92% des tatsächlichen Bildformates. Ein Hebelschwung von 140xGradx oder mehrere kurze Bewegungen transportieren den Film und spannen den Verschluss, falls Sie nicht mit Motor fotografieren. Und es bei dieser Kamera mit ihrem einen, sehr kompakten, darüber hinaus erstaunlich billigen Motor nicht zu tun, ist eigentlich genauso, als wenn man auf einen Porsche billige Kaufhaus-Reifen zieht - einfach sinnlos. Dieser Kompaktmotor, in den gegenwärtigen Yashica-Druckschriften nicht gerade treffend „Filmumroller" genannt, bietet „S" = Einzelbildschaltung und „C" = Dauerfeuer, wobei der Motor erst nach Rückmeldung aus der Kamera transportiert, im Bereich von 1/60-1/2000 sek. Belichtungszeit zwei Bilder pro Sekunde schafft, bei längeren Verschlusszeiten sich aber nach dem Verschluss richtet - dass der Transport in die Belichtung haut, ist also unmöglich. Daneben steht der größere, aufwendigere Motorantrieb zur Verfügung, der - als professionell bezeichnet - bis 5 Bilder pro Sekunde schafft, aber auch auf 3, 2, 1 Bild pro Sekunde und 1 Bild pro 2 Sekunden programmiert werden kann. Das bereits vorhandene und darüber hinaus in Vorbereitung befindliche Zubehör zur Contax RTS aufzuzählen, reicht der Raum nicht aus. Das Programm ist komplett, umfasst alles, was normal ist, und bietet darüber hinaus Ungewöhnliches wie Fernauslösung nicht nur über elektrischen Impuls und Funk, sondern auch Infrarot-Steuerung, Datenrückwand und dergleichen mehr. Am wichtigsten aber: Für die Contax RTS stehen gleich zwei komplette Objektivprogramme zur Verfügung - eines von Zeiss, mit dem die Kamera angeboten wird, und eines von Yashica, das ohne jede Adaption eingesetzt werden kann. Letzteres ist das Programm der Yashica ML-Gruppe, das insgesamt 19 Objektive umfasst mit Brennweiten zwischen 15 mm (Fisheye) und 1000 mm (Spiegelobjektiv). Die Carl Zeiss Wechselobjektive dagegen bieten mit 15 und 18 mm Brennweite gleich zwei Extremweitwinkel, daneben ein 16 mm Fisheye, 25, 28 und 35 mm Weitwinkel, 1,4/50 mm Standard- und 2,8/60 mm Makro-Objektiv, letzteres ein S-Planar, zwei 85 mm langbrennweitige Objektive, ein Zoom 3,5/40-80 mm (!), verschiedene Tele- und Spiegelobjektive - ein Programm der Spitzenqualität, das allen Ansprüchen genügen dürfte.
Yashica hat uns eine Contax RTS schnellstmöglich zum Testen zugesagt, so dass wir sicherlich bald ausführlicher berichten können. Lieferbar wird diese Kamera samt dem wichtigsten Zubehör ab Frühjahr 75 sein. Die Minolta XE-1 wird ungefähr zum gleichen Zeitpunkt ausgeliefert. Für die dritte im Bunde, die 6x6 Mittelformatkamera Rolleiflex SLX wird zunächst ein Liefertermin Herbst 75 angenommen. Ein recht ausführlicher Bericht über diese Kamera stand bereits in Color 10/74, Seite 50. So möchte ich hier nur eine Information nachtragen, die Rollei zur Verfügung stellte und die die vollelektronische Funktionsweise dieser Kamera näher erläutert: Wie bekannt, werden bei der SLX alle Funktionen mit Ausnahme der Entfernungseinstellung nach Eingabe von Filmempfindlichkeit und gewünschter Verschlusszeit (Zeitpriorität) von einem Prozessrechner elektronisch gesteuert.

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Druck auf den elektrischen Kontaktauslöser (1) gibt den Einschaltimpuls für eine „Ein-AusAutomatik" (3). Damit erhalten alle wichtigen elektronischen Baugruppen eine stabilisierte Spannung (4) von den NiCd-Akkus (5) im Energieeinschub. Sie wird von der Spannungskontrolle (19) überprüft.
Nach verschiedenen Abläufen in der Kamera messen Silizium-Fotoelemente (Fotosensor, 8) hinter dem teildurchlässigen Spiegel das durch den Sucher fallende Fremdlicht sowie das durch das Objektiv fallende Aufnahmelicht. Beide Messungen werden durch den Prozessrechner (2) registriert. Er eliminiert das Fremdlicht, ermittelt den notwendigen Blendenwert und signalisiert ihn über die Belichtungsautomatik (6) dem Linearmotor für die Blende (9) im Objektiv, wobei vorgewählte Filmempfindlichkeit und Belichtungszeit (7) berücksichtigt werden. Der Linearmotor für die Blende stellt blitzschnell die richtige Blendengröße ein. Nach dem Einstellvorgang hat der Prozessrechner (2) den Verschluss im Objektiv über den entsprechenden Linearmotor (11) geschlossen, den Spiegel (13) zum Hochschwenken (12) ausgelöst und eine Filmabdeckung geöffnet, um den Weg zum Film freizugeben.
Jetzt gibt der Prozessrechner elektrische Impulse zum Öffner und Schließen des Verschlusses (11) für die vorgewählte Belichtungszeit. Diese Vorgänge sind praktisch Teil des Auslösevorganges.
Dann gibt der Prozessrechner das Signal für das Zurückschwingen des Spiegels, den Beginn des Filmtransportes (15, 16), das Schließen der Filmabdeckung nach Rückmeldung über deren Position (14) und für das Öffnen von Blende und Verschluss. Nach Beendigung des Filmtransportes schaltet sich die Kamera über die Ein-Aus-Automatik selbsttätig ab.

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